Zitat Zitat von Ceos Beitrag anzeigen
Grundverständnisfrage: Ist es nicht Grundsätzlich so, dass man auch bei Elektromotoren die Effizienz erhöhen kann, wenn man den Motor kleiner macht und schneller drehen lässt ?! Oder ist das Prinzip erstmal nur beim Verbrenner anwendbar?!
Hm...jain. Grob gesagt (und eigentlich schon wieder unzulässig vereinfacht): Das Drehmoment ist vom Strom, die maximale Drehzahl von der Spannung abhängig. Auch wenn der Motor als Motor (elektrische Leistung rein, mechanische raus) arbeitet, wirkt immer noch das Generatorprinzip: Der drehende Rotor erzeugt eine Gegenspannung, und diese mußt du-je nach Art des Motors-überwinden oder anpassen.
Beim Drehmoment gilt: Mehr Strom -> höhere magnetische Flußdichte -> mehr Kraft.

Jetzt werden die meisten Verluste zwar bei hohen Motorströmen eingefahren, allerdings bringen höhere Spannungen irgendwann auch ihre Probleme mit: Mehr Blindleistung, höherer Isolationsaufwand, und die Spannung muß ja auch noch irgendwie geschaltet werden.

Außerdem spielt dabei immer noch die Auslegung des Motors eine Rolle: Mehr Cu/Al bei gleichem Strom -> weniger Verluste.

Aber wie gesagt, alles grob bis unzulässig vereinfacht. Solche Spielchen wie der Einfluß von Wellendurchmesser oder Flußwinkel/Polradwinkel auf das Drehmoment sind da noch gar nicht zur Sprache gekommen.

Und ob höhere Drehzahl + kleiner Motor -> höherer Wirkungsgrad bei Verbrennern so gilt, würde ich nach einem sehr lehrreichen Video, das ich letzte Woche sah, mal gehörig in Frage stellen. Die effiziententesten Verbrenner sind langsamlaufende Schiffsdiesel. Die sind in so ziemlich allen Bereichen das Gegenteil von klein, wenig Hubraum oder schnell drehend. In besagtem Video hieß es, daß kleinere Verbrennermotoren mit Turbolader bis zu einer gewissen (niedrigen!) Leistung zwar effizienter sind als Motoren mit größerem Hubraum, bei höheren Leistungsabgaben (vor allem wenn sie Drehmoment liefern sollen) das Problem haben, zuviel Abwärme zu erzeugen alsdass diese über die Zylinderwände ins Kühlwasser abgeben können. Also schüttet man mehr Kraftstoff in den Motor-mehr als er eigentlich verbrennt-und nutzt den verdunsteten (nicht verbranntem!) Kraftstoff als zusätzliches Kühlmedium.

Klingt hirnrissig (und ist es meiner Meinung nach auch), ist aber den Normungen und Prüfverfahren geschuldet. Die Motoren werden halt für den Prüfstand und das-vom Gesetzgeber vorgeschriebene-Prüfverfahren gebaut. Man kann über die Autolobby sagen was man will, aber ich glaube kaum daß die die Prüfungen so haben wollten.



Zitat Zitat von Klebwax Beitrag anzeigen
Dabei wird es auch darum gehen, die Firma zu retten. Für Google, Appel und Co. ist ein Elektroauto en Tablett mit Rädern. Die haben Zahnräder, Kupplungen usw nicht auf ihrem Radar. Das macht das Geschäftsmodell von hochpräziser Mechanik, wie ZF es verkörpert, überflüssig oder verdrängt es in einen Nischenmarkt. Möglicherweise ist noch was zu retten, wenn man denen den ganzen Antrieb als fertige Baugruppe anbietet, wie hier gezeigt.
Ich weiß ja nicht, ob die Firma gerettet werden muß. Aber wenn, dann eher vor der deutschen Politik, vor Google oder Apple ganz sicher nicht.

So sehr diese Firmen auf diversen IT-Gebieten auch führend sind, kommt keine Maschine heutzutage ohne Hardware aus. Du kannst den Verkehr nunmal nicht in die Cloud verlagern, und für die meisten Kunden wird das Auto vorrangig ein Auto sein und kein Computer. Soweit ich weiß, hat Apple sein Autoexperiment schon vor längerer Zeit eingestampft. Und bis Google etwas gebaut hat das brauchbar und alltagstauglich autonom fährt fließt noch eine Menge Wasser die Spree hier runter. Vielleicht schaffen sie es irgendwann mal, aber soweit ich weiß geht niemand ernstlich davon aus daß das in den nächsten 10 Jahren kommen wird. Ob Google das so lange durchzieht...wer weiß. Und selbst dann ist es immer noch eine Frage, ob das in der Breite so angenommen werden wird oder immer nur eine Alternative zu herkömmlich gesteuerten Autos bleibt. Die Menschen sind längst nicht mehr so technikgläubig wie in den 70er Jahren.