Zitat Zitat von Peter(TOO) Beitrag anzeigen
Hallo

Mensch - Maschine ist weniger ein technologisches Problem, sondern ein ergonomisches!
Das würde ich so nicht unbedingt sagen, denn die Industrie hat ja leider auch bedingt durch Probleme und Unfälle dazu gelernt und daraufhin technisch nachgebessert.
Die Frage ist nur wie man in der Vergangenheit mit Produktionsfehlern und Unfallstatistiken allgemein umgegangen ist und ob die Ursachen hier immer transparent kommuniziert wurden.


Leider wird hier, vermutlich aus Unwissenheit, vieles an der Realität vorbei programmiert. Eigentlich sollten die verantwortlichen Entwickler so 1 bis 2 Tage vor Ort verbringen und etwas mitarbeiten um zu sehen was für die Arbeitsabläufe wichtig ist.
Die Praxis mag anders aussehen, und nicht immer so Gewissenhaft und zuverlässig sein wie Du es beschreibst, aber das gehört für mich bereits zur Aufgabe und den Pflichten von QM sowie des Top Managements,
um genau solche Abläufe sicher zu stellen. Der Entwickler selbst kann hier nur Feedback geben, aber die Servicequalität und Richtlinien sollten schon von anderer Stelle konsequent kontrolliert werden.

Das was Du hier beschrieben hast, ist also bereits ein wichtiger Standard für Qualität und Kundenservice und wer das nicht durchsetzt, arbeitet für mein Verständnis einfach nicht professionell und spart leider auch mal wieder an der falschen Stelle.

Das Problem beginnt schon damit, dass die Steuerung überhaupt von ausserhalb des Hauses erreichbar ist. Argument ist meistens die Fernwartung, nur ist ein Zugriff von Aussen meistens höchst gefährlich! Ich will gar nicht wissen, was alles passieren kann, wenn ich bei laufender Maschine ein Firmware-Update mache!
Das ist kein Problem, sondern eine Option von der Kunden kein Gebrauch machen müssen.
Die Sicherheit beginnt bereits beim Personal mit Verantwortung, und nicht erst bei der Netzwerktechnik.
Die Vorstellung das ein Servicetechniker mal eben Vollzugriff von extern bekommt, ohne Zwischenschicht und keinerlei Kompetenzen vor Ort, halte ich für sehr unrealistisch.

Nur weil man technische Möglichkeiten bietet, heisst das noch lange nicht, dass man keine Sicherheitsrelevanten Entscheidungen in der IT mehr treffen wird.

Der andere Punkt ist, wenn jemand auch nur lesend auf Daten zugreifen kann, er jede Menge erfährt, was ihn nichts angeht.
Klar, dass haben Produktivsysteme mit sensiblen Kundendaten so an sich, und ist für Support und Wartungsfälle immer schon ein Risiko gewesen, egal in welcher Branche.
Die meisten Probleme lassen sich aber bereits vorher lösen indem man in eine flexible Sandbox und Testlabs mit Kundennahen Simulationen investiert.
Das ist für die Reproduktion von Fehlern in der Industrie sogar einfacher als in der IT, weil man genau weiss mit welcher Hard und Software man es zutun hat und nicht erst lange raten muss

Für eine gute Testabdeckung und Testlabs muss man allerdings auch viel mehr Geld in die Hand nehmen, ob das immer der Fall ist wage ich stark zu bezweifeln, vorallem beim Mittelstand.

Eigentlich gibt es keine technische Notwendigkeit, dass eine Steuerung weltweit über das Netzwerk erreichbar sein muss!
Man sollte sich hier allerdings nicht in Szenarien reinsteigern, die so auch garnicht umgesetzt werden können.
Denn bei der Vernetzung geht es den meisten Unternehmen weniger um die direkte Steuerung , sondern viel mehr um bessere Analysemöglichkeiten auf Basis
von Sensordaten und mehr Details über Abläufe zu erfahren um effizienter und sicherer zu produzieren, Stichwort Data Science, Predictive Analytics , predictive maintenance etc..

Aus Sicherheitsgründen wird es in Zukunft nicht immer einen Live Zugriff geben, dass macht vielleicht Sinn wenn man an mehreren Standorten produziert, aber selbst dann wird
es immer isolierte Schichten geben, auf denen zum Beispiel ein Update wartet, dass vor Ort aber erstmal synchronisert und wahrscheinlich in einer isolierten Testumgebung überprüft werden würde.

Sicher kann man die Schichten hacken auf der Updates liegen, und dort einen Virus einspielen etc.., aber deshalb hat man noch lange kein Zugriff auf das Netzwerk der Produktion.
Das lässt sich mit einer Cloud vergleichen, mal angenommen der Zugang eines Kunden der Amazon Cloud würde gehackt, dann hätte der jenige zwar Zugriff auf einen Bereich innerhalb der Cloud,
allerdings hat man dadurch noch lange kein Zugriff auf das Datacenter des Cloud providers.