Hallo
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Und das sich die Sicherheit mit SPS nie verbessert hat, stimmt so nicht, schon garnicht zwischen Mensch und Maschine.
Mensch - Maschine ist weniger ein technologisches Problem, sondern ein ergonomisches!

Leider wird hier, vermutlich aus Unwissenheit, vieles an der Realität vorbei programmiert. Eigentlich sollten die verantwortlichen Entwickler so 1 bis 2 Tage vor Ort verbringen und etwas mitarbeiten um zu sehen was für die Arbeitsabläufe wichtig ist.

Genau so, sollten auch alle Geräteentwickler, so mindestens eine Woche im Jahr, im Feld ihre eigenen Geräte installieren und warten müssen. Vieles fällt einem erst auf, wenn man in 6m Höhe auf einer Leiter steht und dann eigentlich drei Hände braucht um eine Messung durchzuführen! Im Labor ist das keine Kunst.

Ich hatte das Privileg, immer von der Erstellung des Pflichtenheftes bis zur Erstinstallation dabei zu sein. Und bei den hartnäckigen Fehlern, musst ich dann als Entwickler auch immer ins Feld. Man lernt nirgends mehr, für die nächsten Projekte als im Feld!
z.B. bei einem Projekt für ein Online-Messgerät für das QM, stellte ich am grünen Tisch die Frage, wie die Parameter verwaltet werden können. Hier war dann die Auskunft, dass alles für jede Charge individuell ist. Vor Ort dann, im Gespräch mit dem Maschinenführer zeigte sich, dass es für jeden Auftrag eine Rezeptnummer gibt, welche eigentlich auch die Messparameter enthält! Das waren aber nur so um die 30 Rezepte. Also gab es dann eine kleine Datenbank mit den Rezeptnummern als Eingabe unter welchen die ganzen Parameter abgelegt wurden. Neue Rezepte konnten auch direkt im Programm erstellt werden. Somit war dann auch gewährleistet, dass jede Schicht auch mit den selben Parametern misst.

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Nur erfordert die angestrebte Vernetzung und die Digitalisierung eine andere Sicherheit, die ohne IT Experten kein Ingenieur oder SPS Programmierer alleine bewältigen kann.
Das Problem beginnt schon damit, dass die Steuerung überhaupt von ausserhalb des Hauses erreichbar ist. Argument ist meistens die Fernwartung, nur ist ein Zugriff von Aussen meistens höchst gefährlich! Ich will gar nicht wissen, was alles passieren kann, wenn ich bei laufender Maschine ein Firmware-Update mache!
Der andere Punkt ist, wenn jemand auch nur lesend auf Daten zugreifen kann, er jede Menge erfährt, was ihn nichts angeht.

So Mitte der 90er habe ich, für einen Kunden, eine Art Smartmeter entwickelt. Da konnte man z.B. genau sehen, wann morgens der erste kommt und das Licht in der Halle an macht, dann lief er zum nächsten Raum und machte auch dort das Licht an... In den Pausen machte der Kaffeeautomat im Bürotrakt die grösste Lastspitze, da konnte man sogar die rausgelassenen Getränke mitzählen. Da waren aber nur 3 oder 4 Stromzähler verbaut.
Ein anderes Projekt in diesem Rahmen, war ein Spital, da ging es nur um den Gesamt-Stromverbrauch für eine Neuprojektierung. Dir grössten Spitzenströme verursachten die Lifte, dann die OPs. Man konnte da gut erkennen, wenn Nachts ein Not-OP durchgeführt wurde.

Selbst wenn man Windows als Betriebssystem für eine Maschinen-Steuerung verwendet, muss dieses die automatischen Updates nicht machen können! Wenn sich die Maschinen in einem eigenen geschlossenen Netz-Segment befinden, gibt es keine Probleme mit Malware-Angriffen von Aussen. So lange es kein Update für die Steuersoftware gibt, muss auch das Betriebssystem nicht auf dem neuesten Stand sein, ausser es gibt ein konkretes Software-Problem.

An einem funktionierenden System, soll man bekanntlich nichts ändern.

Eigentlich gibt es keine technische Notwendigkeit, dass eine Steuerung weltweit über das Netzwerk erreichbar sein muss!

Ich hatte Kunden, welche PC-basierte (DOS) Steuerungen über 15 Jahre unverändert in Betrieb hatten. Der PC musste dabei aber ein paar mal ausgetauscht werden. Das Aus kam dann, weil wir ISA-Karten eingesetzt hatten und dann keine PCs mit ISA-Bus mehr erhältlich waren. Da musste der Kunde dann auf das neue System umsteigen.

MfG Peter(TOO)