Alleine mit den Raumklima Parametern wird es schon lustig, ich sag jetzt nur mal "Wind Chill Faktor" Also gefühlte Temperatur in Abhängigkeit von Windgeschwindigkeit, Luftfeuchte, Lufttemperatur und IR Strahlung.
Eigentlich muß man dafür schon mal mit einem Körperdummy Messreihen anstellen um eine Refferenz zu erhalten.
Ebenso ist es dann mit der Kleidung.
Soweit ich das mitbekommen habe wird das auch so gemacht. erst eine neutrale Messreihe und dann mit einer entsprechend großen Stichprobe an menschlichen Probanten, zum einen Messreihen und zum anderen Bewertungsbögen um den subjektiven Eindruck zu erhalten. Alleine beim Raumklima kommen da wahre Wunder zustande. Am selben Tag, zur selben Zeit, in der selben Etage, im selben Großraumbüro, gibt es Meldungen von "die Klimaanlage ist zu kalt" bis "die Klimaanlage ist zu warm" . Ich habe bei einem Kunden die Haustechnik direkt hinter mir sitzen und da genau den Management Rechner der Klimaanlage. Da bekomme ich das immer live mit. Vor allem wenn dann rauskommt, das so zwei entgegengesetzte Beschwerden von Plätzen kommen die keine 4 Meter voneinader entfernt sind.
Der menschliche Faktor ist also bei der Bestimmung von "Behaglichkeit" eine nicht mehr zu kompensierende Störgröße.
Mach dich also darauf gefasst, das du kein Ergebniss sondern eine Reihe von Ergebnissen bekommst. Abhängig von Geschlecht, BMI, Alter, aktuellem Gemütszustand, Sympatie, Erwartungshaltung Beleuchtung und Raumfarbe. (ggf. noch Mondphasen und Menstruationsphase bei Frauen)
Wenn Du zwei identische Räume baust und genau identisches Raumklima schaffst, dann den einen Raum reinweiß streichst und ein blauweißes Licht installiers den anderen altweiß und eine gelblich-orangeweiße Lichtfarbe, wirst Du von den selben Probanten unterschiedliche Bewertungen für die Behaglichkeit bekommen. Ganz unabhängig von der Kleidung und dem physikalischen Raumklima. Wenn Du dann den Probanten noch etwas pseudowissenschaftliches von einem extra kühlenden Stoff für Sportler und dem neuen Thermogewebe für Winterbekleidung erzählst hast Du noch den Plazeboeffekt mit drin. Deshalb sind in der Industrie solche Testreihen so kompliziert und menschliche Probanten sind immer die allerletzten die mit solcher Funktionsbekleidung in Kontakt kommen. Und das auch nur, weil der Mensch an sich die ja akzeptieren muß damit sie gekauft wird.
Du siehst also du hast hier kein triviales technisches Problem vor Dir sondern davon gleich ein Dutzend und dazu noch eine Menge Psychologie.
Ich sage mal mit einem Sensor wirst Du da nichts ausrichten. Du kannst die Temperatur und Feuchte unter der Kleidung und oberhalb der Kleidung messen. Du kannst eine Thermographie machen. und du kannst alle Klimaparameter erfassen.
Dazu wirst Du Fragebögen benötigen die die Probantendaten erfassen und selbst Daten wie Größe, Gewicht, BMI erfassen müssen.
Selbst der ethnische Hintergrund (Herkunft) beeinflussen das empfinden ich habe bei einem Kunden einen Pakistani, einen Schwarzafrikaner (2te Gerneration in DE) und einen (ich glaube) Schweden sitzen. Das ist ein vierer Sitzgruppe und jeder von uns empfindet ein anderes Wohlfühlklima.
Deine Fragebögen werden Fangfragen zur Bewertung der der Gemütslage und anderer psychologischer Parameter brauchen um alle Störgrößen rausrechnen zu können bzw. bewerten zu können.
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