Hallo Klebwax,
Das ist ein Irrtum.
Bei einem Halbleiter merkst du es nur schon nach ein paar Schaltvorgängen.
Die Relais-Kontakte gehen nur viel langsamer kaputt.
Den Unterschied mit und ohne Funkenbildung sieht man erst nach einigen 1'000 Schaltvorgängen unter Last.
So ein Kontakt ist ein recht kompliziertes Element, auch wenn man es ihm gar nicht ansieht!
Deshalb hat ein Kontakt unterschiedliche Stromangaben, für AC und DC. Hinzu kommen noch Unterschiede für ohmsche und Induktive/kapazitive Lasten.
Weitere Probleme sind sehr kleine Spannungen und Ströme (kleiner mV/mA-Bereich), ein normaler Kontakt ist da nicht brauchbar.
Für kleine Ströme verwendet man Goldkontakte und in Spezialfällen Quecksilber benetzte Kontakte.
Für Hochstromkontakte kommt dann sogar Wolfram zum Einsatz. Bei hohen Strömen verdampfen Quecksilber und Gold bei den Schaltvorgängen.
SGS-Sauer hatte da ein Patent für einen dreischichtigen Kontakt. Die oberste Schicht war für kleine Spannung/Ströme die unterste für Grosse. Bei Verwendung mit grossen Strömen wurden die oberen beiden Schichten weggebrannt und das Relais war nicht mehr für kleine Spannungen/Ströme verwendbar.
Mir haben einmal ein paar Idioten von Betriebselektrikern einen Kleinschütz zum Umschalten eines Pt100 eingebaut. Der Schütz erzeugte einen Fehler von etwa +/-10°C, bei jedem Schalten eine andere Temperatur! Ich musste da zur Problembehebung anrücken. Da standen dann ein so 3 Betriebselektriker um mich rum und machten dumme Sprüche wie "Hier gilt: Es gibt viel zu tun, warten wir es ab!". Nach abschrauben der Verkleidung und entdecken der unfachmännischen Modifikation, bin ich dann rumgestanden, habe Sprüche geklopft und die Betriebselektriker durften den Rückbau unter meiner Aufsicht machen! War in Deutschland, so Mitte 80er bei Bayer.
Dabei wäre dies gar nicht nötig gewesen, da wir bei diesen Maschinen überall Doppel-Pt100 verbaut hatten und der zweite Pt100 von uns nicht verwendet wurde, was auch dokumentiert war :-(
MfG Peter(TOO)