Leider ist es auch eine Frage der Aufmerksamkeitsspanne und ob ein Kind gewohnt ist nur fertige Sachen gekauft zu bekommen oder selbst Leistung für etwas zu erbringen was es will.
Mein Großneffe hat jetzt in drei Jahren Judo, Klavier, Gitarre, Schlagzeug, Bodenturnen und Jugendfeuerwehr durch.
Ich verbuche das unter mangelndem Durchhaltevermögen.
Ich habe in den letzten 20 Jahren schon in eingen Schulen bei Projektwochen was angeboten und auch (nicht Robotik) Veranstaltungen in Kinderkrankenhäusern und Kindergärten angeboten. Es gibt immer welche die vorher ein glaubwürdiges Interesse zeigen und dann kommt nichts, selbst wenn man immer wieder auf sie zu geht.
Damit muß man halt leben.
In der Berufsausbildung hatte ich solche Kanidaten dann irgendwann fallen gelassen, da sie die Firma nur Geld kosteten das nie wieder reingeholt wurde. Lief dann auf Auflösung des Ausbildungvertrages hinaus. Beim eigenen Großneffen lässt man sich halt Zeit bis man ihn fallen lässt. Bei mir war es ein Jahr. Dann habe ich mir gesagt "die Zeit die ich da rein stecke kann ich auch anders nutzen".
Wir (Ich und meine Frau) haben beobachtet, dass unser Sohn (mittlerweile fast 14 Monate alt) sofort alles liegen läst, wenn ich irgend was im Haushalt schraube. Ob es das Zusammenbauen von Möbeln war, der Tausch von Batterien in irgend welchen Geräten... Zum teil noch banalere Sachen... Er beobachtet und will dabei sein. Das liegt wohl daran, dass er schaut, was macht Papa, dass will ich auch.
Im Moment habe ich mich mit meinen Sohn darauf geeinigt, dass ich mit Duplo was versuche zu bauen, wären er es im gleichen Moment wieder auseinander nimmt.
Ich bin gespannt auf die Zukunft und wie weit er sich für Basteln und Technik interessieren wird.
Aber eines ist mir bewusst: kleine Schritte, kleine Erfolge und Alters gerecht fördern mehr als eine Hammer-selfmade-Spielzeug, wo man Monate ohne Kind baut.
Und das es noch ganz lange Zeit braucht, bis es soweit ist.![]()
@Jimmybot: in dem Alter ist ein Kleinkind noch in der Prägungsphase. Lernen durch Nachahmen und Versuch und Irrtum kommen erst später.
In dem Alter kannst Du nur versuchen möglichst viel Zeit mit deinem Sohn zu verbringen und alles was Du positiv vermitteln willst möglichst oft zu wiederholen.
Wobei dieses Forum wohl nicht grade die Platform für Ratschläge zur frühkindlichen Erziehung ist. Und die Alterklasse auch eher das Fachgebiet meiner Frau als meine ist.
Eine Erziehung zum handwerklichen oder zur Technikafinität, braucht dann auch den Mut zum Machen lassen.
Ich hatte ein Kind in der Verwandschaft, der durfte von den Eltern her seit er 5 war bei mir alles machen. Umgang mit Feuer, mit scharfen Messern, Sägen und und ab 7 Bohren mit Akkuschrauber. Momentan macht der seinen KFZ Meister.
Ein anderes Kind sah mich beim Schnitzen, Durfte mein Werkzeug nie benutzen (zu gefährlich) und bekam ein stumpfes "Kinderschnitzmesser". Durch ständige "Misserfolgserlebnisse" (negative Prägung) ist das Interasse am Selbermachen komplett ausgetrieben worden. Das Kind ist systematisch zur absoluten Unselbstständigkeit erzogen worden, bis dahin das es ein Fall für wöchentliche Besuche beim Psychotherapeuten wurde. Eltern können da mit den besten Absichten sehr viel kaputt machen.
Geändert von i_make_it (24.01.2018 um 06:34 Uhr)
Ich weiß, lange ist's her, dass hier was geschrieben wurde. Aber ich hoffe, LoroLoco wird nicht so schnell aufgeben!
Eigentlich hat er Anfangs sehr gut beschrieben, worauf er hinaus will. Ich sehe dort drei Dinge.
Zum Einem, dass er eine Idee hat, wie er sich an das Thema herantastet. Nämlich vermutlich so, wie es schon hunderte Leute vor ihm getan haben. Was nicht verkehrt ist, das führt über das Lernen zu einem Grundverständnis, um später die nächsten Schritte zu machen. Dieses Lernen erfolgt aus unterschiedlichen Fehlschlägen und Erkenntnissen. Hier ist der Weg das Ziel.
Zum Zweiten hat er eine Vorstellung, was er erreichen will. Nämlich komplexe Problemlösungen in einer Tiefe, die ein Mensch benötigen würde, um die tägliche Verrichtungen (zu denen auch Lernen gehört) zu bewerkstelligen. Das geht auf die Annahme zurück, dass der Mensch vor allem (in seinem Denken) grob nach folgender Funktionskette "arbeitet": Auslöser (Antrieb/Motivation...) -> Aufgabenerkennung -> Aufgabenanalyse -> Analyse der zur Verfügung stehenden Verfahren zur Aufgabenbewältigung/-Lösung -> Ausführung der Aufgaben zur Lösung bis hin zur Vollendung der gestellten Aufgaben (Lösung eines Problems).
Zum Dritten denkt er an eine Rekursion, bei der sich seine Maschine eventuell auch selber neue Aufgaben suchen könnte.
Eine interessante Sache und es lohnt sich für LoroLoco, sich dort einzuarbeiten. Man sollte nur mit wenig komplexen Dingen anfangen und das im späteren Verlauf ausbauen.
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