Ich gebe Dir recht, ein "Roboter", der ganz rudimentär vorwärts-rückwärts-links-rechts ferngesteuert ist und vielleicht dazu ein Kamerabild zurückgibt, ist kein Roboter, sondern ein ferngesteuertes Auto mit Kamera.

Warum bauen es dann so viele?

Weil die Zeit/Lust/Fähigkeiten (zumindest vorerst) nicht weiter reichen. Wir sind alle Hobbyisten und Spielkinder. Entweder wir theoretisieren über Navigation und Landkarten, oder wir setzen uns hin und bauen etwas, mit dem sich dieses Theoretisieren ausprobieren läßt. Bis das dann fertig ist (erst Mechanik, dann Elektronik), ist man schon ganz schön erschöpft, die Energie läßt nach. Wenn man dann noch etwas irgendwie funktionierendes hinbringen will, fällt man auf die Fernsteuerung zurück.

Bei mir sieht es zur Zeit exakt so aus. Der erste Robbi ist soweit fertig, und das Ding über WLan ferngesteuert herumschicken macht doch einigermaßen Spaß. Sensoren hat er so gut wie keine, und Odometrie ist ohne Radencoder auch kaum möglich.

Das heißt nicht, daß ich nicht von Größerem träume. Das zweite Fahrgestell hat schon Radencoder, und die drei Sharp-Sensoren sollten besser ausgewertet werden. Die Batteriespannung wird jetzt überwacht, Robbi kann heimfahren, wenn ihm die Puste ausgeht. Prinzipiell ist es jetzt also möglich, die Wohnung autonom zu erkunden.

Und ich werde das auch noch programmieren. Irgendwann. Ich freue mich nämlich schon auf die Überraschungen beim autonomen Betrieb: Z.B. "siehe da, es ist schon eine erkennbare Karte der Wohnung entstanden" oder "Nanu du Armer, was tust Du denn mit leerem Akku im Schlafzimmer?" Und ganz klar, da wirds erst richtig interessant, bei solchen komplexeren Verhalten.

Aber bis dahin ists noch ein weiter Weg.

Die Fernsteuerung ist ein fast unweigerlicher Zwischenschritt.

Und wir Hobbyisten bleiben alle bei irgendeinem Zwischenschritt hängen. Sonst würden unsere Robbis ja alle schon putzen, einkaufen, Socken stopfen und Mama sonntags anrufen.

Gruß
Tom.