Standardisierung Lochabstand und Größe 3D Druck
Seit einigen Jahren experimentiere ich mit 3D gedruckten Teilen.
Im Moment fasziniert mich die Idee von standardisierten und wiederverwendbaren Teilen.
Die Idee dazu habe ich auf dieser Seite gefunden:
OpenRoboticPlatform auf Kickstarter
Der wesentliche Trick: Es werden M3-Schrauben und ein Lochabstand von 20mm verwendet.
Ich habe schon ein paar Teile selber entworfen und ein wenig experimentiert. Mittlerweile habe ich das Gefühl, ein Lochabstand von 10mm wäre eventuell auch praktisch.
Was haltet ihr davon?
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ich hatte das auch mal ausprobiert - mit Muttern zum Einlegen.
Anhang 35965
Kurz darauf hatte ich allerdings angefangen, Teile mit 2,9mm Blechschrauben zu verbinden. Das hält zumindest in PLA bombensicher, man dreht sich nicht bei jeder Schraube einen Wolf (2 Umdrehungen ins Material reichen) und wenn's wirklich mal ausreißt, reicht ein Tropfen Heißkleber.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Es ist gar nicht so einfach, im Baumarkt die richtigen Schrauben zu kriegen. Ich hatte mal vor einiger Zeit ein paar Kunststoffschrauben aus einem alten Drucker verwendet. Im nächsten Baumarkt gibt es fast nur Holzschrauben und die meistens mit Torx-Kopf. Im Anhang mal die Schrauben, die ich gekauft habe. Ideal scheint mir das nicht.
Anhang 35966
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hier mal die erste Konstruktion eines Platinenhalters. Man sieht, wie die Senkkopfschrauben nicht bündig auf der Platine aufliegen.
Die Druckzeit für den Rahmen ist ziemlich lang und beträgt ~2.5 Stunden.
Anhang 35967
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:
Ich hätte übrigens versucht, die Steher für die Schrauben mit dem Gehäuse zu verbinden, das bringt dort viel mehr Stabilität rein (und stresst den Drucker weniger-> weniger Retracts).
Dass man Retracts vermeiden sollte, wusste ich nicht. Hast Du eventuell ein Bild von dem "Steher" (vielleicht sollte man ihn eher "Platinenfuß" nennen)?
Ich habe versucht, die Druckzeit zu verkürzen und gleichzeitig die Füße mit kleinen Winkeln abzustützen:
Anhang 35968
Richtig super schnell war der Druck aber auch nicht.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Deine Stützen da bringen schon was.
Das Problem beim vorigen Teil war, dass die dünnen Platinenfüsse frei stehen, und dann auch noch in Layer-Richtung gedruckt werden. Das wird nicht allzu stabil...mach mal nen Probedruck mit so nem Säulchen, das wirst du relativ leicht abbrechen können.
Anhang 35969
Das ist zwar ein Gehäuse für ein Ladegerät, aber im roten Deckel siehst du, was ich meine (in den Ecken)- so kriegt man viel mehr Stabilität rein.
Das mit den Retracts...normalerweise sollte ein Drucker damit schon klar kommen, aber wenn es mal noch feiner wird, kann es Ärger geben. Einige Druckköpfe (die full-metal-Hotends z.B.) sind da recht empfindlich, weil bei jedem Retract das schon erhitzte Material nach oben gezogen wird- das bringt Hitze dorthin, wo sie nix zu suchen hat, und kann dann schon mal verstopfen.
Daher sind möglichst wenige Retracts im allgemeinen besser.
Ich hab mal Tränenblech (in 1:10) gedruckt, das war zum davonlaufen...alle 2mm ein Rückzug, das mochte der Drucker nach einigen Minuten gar nicht mehr.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Interessant, dass Du Blender als CAD-Tool verwendest. Blender schien mir immer etwas kompliziert und deshalb verwende ich OpenSCAD, besonders weil man dann alles parametrierbar machen kann.
Eigentlich will ich schon seit längerem mit dem 3D-Drucker Gehäuse machen. Allerdings dauern die Drucke immer so ewig. Wenn man einen Fehler beim Design macht, dauern die Wiederholungsversuche dann immer lang. Deshalb fände ich ein flexibles System mit konstantem Lochabstand extrem praktisch. Eventuell könnte man auch die Seitenplatten mit einer kleinen Kreissäge herstellen und dann mit 3D-gedruckten Winkeln verbinden. Im Anhang mal ein Bild einer Gehäusehalbschale mit 100mmx80mm, die schon 4.5 Stunden beim Druck bräuchte. Daneben die Idee eines Gehäusewinkels, mit dem die Platten zusammengenschraubt werden können.
Anhang 35970
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Hmm, man kann mit Blender also auch STL-Dateien importieren. Ich habe das gerade mal mit meinen in OpenSCAD generierten Bauteilen gemacht. Die Navigation in Blender ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil ich es gewohnt bin, das Zentrum verschieben zu können, sodass ich die ganze Szenerie von verschiedenen Positionen beobachten kann.
Anhang 35971
Aber zurück zum Thema der Standardisierung: Äußerst praktisch ist es, wenn man die verschiedenen Bauteile schon fertig auf der SD-Karte des Druckers liegen hat und dann einfach bei Bedarf eines auswählt und drucken lässt, sowie die verschiedenen Winkel im Bild.
Die Frage ist auch, ob man sich an einen Standard anlehnt. Es gibt die Systeme für die optische Forschung. Die haben einen Lochabstand von 25mm und M6-Schrauben. Das ist einigermaßen inkompatibel zu den von ORP vorgeschlagenen 20mm Lochabstand mit M3.
Anhang 35973
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ja, das mit den Zoll ist manchmal ärgerlich. Ich habe mich vor kurzem mit verschiedenen deutschen Physikern unterhalten und die bevorzugen das metrische System.
Bei den optischen Tischen kann man neben dem metrischen aber auch das Zoll Maß bekommen, was man vielleicht vermeiden sollte:
Anhang 35974
Thorlabs
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
In Blender würde ich gerne eine EURO-Lochrasterplatine einfügen. Ich schaffe es nur ein vollständig grüne Platine zu machen. Kann man die Lochpunktstruktur irgendwie darstellen?
Anhang 35975
Echte Platine:
Anhang 35976
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Vielen Dank für die Antwort. Blender ist "vorsichtig ausgedrückt" extrem kompliziert.
Schwierig ist, das passende Lernvideo zu finden, das für technische Zeichnungen geeignet ist.
Dieses hier finde ich recht gut.
Mein erster Versuch ist ein Winkel mit M3 und 20mm Lochabstand. Es gab verschiedene Schwierigkeiten:
- Die Skalierung für den STL Cura Export passt nicht. Wenn STLs importiert, die für Cura passen, sind die Dimensionen um den Faktor 1000 größer. Objekte, die in Cura 10mm breit sind, sind in Blender 10m breit.
Anhang 35977
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ja, man muss in der "Scene" die Units und die Unit-Scale verändern. Dann ist aber das Zeichengrid zu grob und man muss das Grid noch anpassen.
Es ist alles machbar, aber es erforderte eben viele Detailschritte, die man kennen muss.
Hier die notwendigen Einstellungen:
Anhang 35978