Fingersimulator mit externer Kraftquelle (pneumatisch?)
Hallo allerseits,
es geht darum folgende Funktion auf einem Geigengriffbrett umzusetzen:
https://www.youtube.com/watch?v=JqEP...x_ZY0rz1nBe9BQ
Ich wurde auf Schubmagnete verwiesen, allerdings könnten da Platz- und Gewichtsprobleme entstehen.
Alternativ würde ich gerne wissen, welche Ideen ihr habt, um die Kraftquelle extern zu machen, und die Kraft z.B. über dünne Luftschläuche auf die passiven Fingermodule zu übertragen, die man entsprechend platzsparender und leichter bauen kann.
Sobald aber elektroventile ins Spiel kommen, kann man das auch vergessen, weil die glaube ich extrem teuer sind. Das wird dann insgesamt teuerer als eine Meistergeige (die man sich dann stattdessen kaufen möchte).
Meine Idee bisher, Prinzip der hydraulischen Fahrradbremse, aber pneumatisch:
Das Fingermodul ist an einen Schlauch angeschlossen, der an einem Kolben angeschlossen ist, der über einen Schubmagnet betätigt wird. Das System Fingermodul-Schlauch-Kolben ist möglichst luftdicht. Wenn der Schubmagnet aktiviert/deaktiviert wird, vergrößert/verkleinert sich das System Fingermodul-Schlauch-Kolben und es findet am Fingermodul eine translative Fingerbewegung statt. Je größer das Verhältnis von Kolbenvolumen zum Volumen im Fingermodul, umso besser.
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Die Kolben müssen auch locker gleiten können, es darf also keine sehr viel höhere Haftreibung geben, was zu Verzögerungen führt, oder noch schlimmer: Der Kolbenhub reicht nicht aus um die Haftreibung zu überwinden.
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ALSO:
Es gab nicht viel Zeit um mit großer Sorgfalt an die Sache heranzugehen, aber bisherige Überlegungen und Versuche führen zu folgenden Schlussfolgerungen:
Ich habe zwei selbstgewickelte Spulen getestet, mit Neodymkern, eine mit etwa 100 Windungen, und eine mit mehr als 200 Windungen.
Das Netzteil ist ein 23 Watt Stabilisator bei 12 Volt, wobei das, was hinten rauskommt nicht wirklich stabil war...
Also man hat ein sehr starkes Ruckeln des Neodymstabes gemerkt (das müssten 100 Hz gewesen sein, vom Klang her...),
vorallem an den Orten mit maximaler Kraft. Beim aufsetzen auf den Geigenhals bzw. auf eine Saite ist dieses Ruckeln sehr laut geworden, wegen des Klangkörpers.
Darüberhinaus hat die Kraft noch nicht ausgereicht, um (sogar ohne Rückhaltefeder) die Saite zuverlässig runterzudrücken.
Die Spulen wurden außerdem schnell heiß, und langsam kalt , was man bei dieser Kompaktheit eigentlich hätte voraussagen können.
Ich schätze mal, dass man bei 400 Windungen, und einem etwas besseren Netzteil auf jeden Fall die Saite im Griff hat.
Jetzt kommt nur noch die Sache mit der Rückhaltefeder. Die müssen stark genug sein, damit wir schnell zurückkommen,
allerdings sind die Federn aus Kugelschreibern schon meiner Meinung nach zu viel für so eine kleine Spule... aber genau solche Beschleunigungen braucht man.
Also ich schätze mal, dass man etwa 800 Windungen benötigt (ausgehend vom selben Strom--> d.h. doppelte Wattzahl---> doppelte Wärme).
Mein Vorschlag wäre folgender, und ich würde mich freuen wenn sich das jemand kritisch zu Gemüte führt:
Ich hab jetzt einfach ne grobe Skizze gemalt, ich hoffe man kann was erkennen.
Anhang 29276
Die pseudo-Potentialkurve ist aufgrund des Gravitationspotentials etwas nach rechts geneigt, und so auch das Plateau. Das ist allerdings bei höchstens 10g Gewicht der beweglichen Teile eher vernachlässigbar.
Vorteil ist es, eine ausreichende Kraft zur Verfügung zu stellen (Neodymring hat 400g+ Haltekraft), und das ohne einen Dauerstrom! Yeah!
Ein Problem dabei ist:
Wie kriegt man den Kolben über den Potentialwall drüber hinweg (ohne dass die Spule explodiert)? also rein rechnerisch wird geht der maximale Energieunterschied nicht 2 J überschreiten,
denn solche Ringmagnete haben höchstens eine Haltekraft von 1 kg, und die Reichweite des Feldes ist begrenzt.
Ist es richtig überlegt wenn wir das Plateau möglichst klein halten, damit nicht noch zusätzlich kinetische Energie nötig ist,
um die Plateaustrecke (im schlimmsten Fall gegen die Gravitation) zu überwinden?
Die Spule muss einerseits diesen Energieunterschied liefern, und gleichzeitig im ersten Moment genug Kraft bereitstellen.
Die Maße des beweglichen Magneten, der Spulenlänge und der Schachtlänge müssen also so stimmen,
dass die Spule in dem Moment wo der bewegliche Magnet oben klebt, genau maximale Kraft liefert.
Da hätte ich wie angedeutet an Charger und Kondensatoren gedacht. Wie seht ihr das? Ist es neben der Konstruktion auch möglich, das elektrotechnisch umzusetzen?
Es geht um schnelle Schaltzeiten. Wenn der Finger auf die Saite fällt, sollte er potentiell spätestens nach 100ms wieder abgehoben werden können.
Da die Spule einen großen Widerstand hat, denke ich nicht dass Eigenschwingungen zum Problem werden, allerdings hat die Spule dann auch eine große Induktivität, sodass sich das Feld zu spät aufbaut.
Ideal wäre kritische Dämpfung.
EDIT:
Also meine Frage war eigentlich nicht konkret, aber ich wollte wissen ob es
sich nach eurer Einschätzung lohnt, diese Konstruktion umzusetzen, und
ob die elektrotechnischen Herausforderungen nachher auch zu bewältigen
sind.
EDIT: Es gibt sogar ein Fachwort dafür : Bistabil :cool:, die waren wohl etwas schneller: http://www.mannel-magnet.com/index.p...nete/bistabile