Kondenswasser vermeiden - Worauf muss man achten?
Hallo zusammen!
Ich hab aus aktuellem Anlass eine Frage die das Design von Gehäusen für Roboter und/oder elektronischen Schaltungen allgemein betrifft.
Annahme: Man hat eine Schaltung auf der - wie so üblich - sowohl Komponenten verbaut sind die sich im Betrieb kaum/gar nicht erwärmen und ein paar cm daneben Teile die sich sehr stark erwärmen (Transistoren, Last-Widerstände ect.).
Nehmen wir weiter an, dass diese Schaltung in sehr kalter Umgebung verwendet wird, z.B. im Außerbereich oder in einem Auto das draußen geparkt wird.
Wie kann man verhindern dass sich Kondesnwasser im Gehäuse der Schaltung bildet?
Worst case: Die Schaltung wird in einem Auto verwendet das seit Tagen bei -15 Grad draußen steht. Die Bauelemente (die für solche Temperaturen ausgelegt sind) haben also erstmal alle eine Oberflächentemperatur von -15°C.
Gleichzeitig mit dem starten des Motors, wird auch das Gerät eingeschaltet.
Was passiert jetzt?
Bildet sich Kondenswasser an den Bauelementen die sich nicht so stark erwärmen?
Wie kann man das zuverlässig verhindern?
Sollte das Gehäuse eher dicht oder mit Öffnungen versehen sein?
Ich weis zwar, dass sich das Wasser an der kühlsten Stelle niederschlägt, aber es geht hier ja nicht um was homogenes wie ne Fensterscheibe...
Würde mich freuen wenn ihr mir da weiterhelfen könntet.
Gruß, Cairol
Re: Kondenswasser vermeiden - Worauf muss man achten?
Zitat:
Zitat von Cairol
... dass sich das Wasser an der kühlsten Stelle niederschlägt ...
Das stimmt so ungefähr. Genaugenommen ist es so, dass sich das Wasser da niederschlägt, wo der Taupunkt der Luft unterschritten wird. Es geht bei "Deiner" Kondensation um die Temperatur der Luft in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit (Wobei Du ganz richtig überlegst, dass das Wasser nach der Kondensation herumvagabundiert) . Also: wenn die Luft total trocken wäre, dann kondensiert auch nichts, egal wie kalt es wird.
Definition (sehr einfach): Taupunkt ist diese Lufttemperatur, bei der die relative Luftfeuchtigkeit der Luft den Wert "100 %" hat. Erklärung: die Luft nimmt umso mehr Wasser auf, je wärmer sie ist - gilt theoretisch nur in bestimmten Grenzen. Die maximal aufnehmbare Wassermenge bei einer Temperatur ergibt dann die 100 % relative Feuchtigkeit. Wird dieses Gemisch kühler, kann die Luft weniger Wasser aufnehmen - der Taupunkt ist unterschritten - es gibt Kondensation.
Es gibt mehrere Lösungsmöglichkeiten. Eine hatte murdocg schon erwähnt. Das Vakuum hat eine prinzipielle Unart: es zieht Luft nach sich, wenn auch nur das geringste Leck auftritt - und die kann wieder feucht sein.
Eine andere Möglichkeit ist die Abdichtung eines Raumes. Das kann sehr brutal so geschehen, dass der Raum komplett mit irgendetwas anderem geflutet wird, bekannt ist das Ausgiessen mit Gießharz, Silikon oder ähnliche Kunstwerke, die eine anschließende Bearbeitung der Innenteile meist verhindern.
Viel geübt in industriellen Schaltanlagen ist die Schaltraumheizung: solange die Luft im Schaltkasten (oder was auch immer das für ein Raum ist) warm genug ist - deutlich über dem Kondensationspunkt - wird Kondensation verhindert. Die Temperatur der Luft muss deutlich über dem Kondensationspunkt sein, damit ich bei kühlen Stellen genug Sicherheit habe zum Abkühlen . . .
Dir ist mit Sicherheit eine andere Möglichkeit schon aufgefallen: Trocken der Luft. Du wirst gelegentlich gesehen haben, dass Du bei manchen Dingen in der Verpackung weisse Täschchen siehst, die mit irgendwelchen Körnchen gefüllt sind: Trockenpolster. Hintergrund ist es, die Luft zu trocken, sodass der Kondensationspunkt sinkt. Trockenmittel sind: Silikagel, Reiskörner, Kaliumchlorid . . . . Das Trockenmittel kann nur eine begrenzte Menge Feuchtigkeit aufnehmen, danach ist es erschöpft.
Nun such Dir eine Lösung aus . . . .