Förderschnecken im Makromaßstab?
Hallo Leute,
habe mich eben angemeldet und möchte mich daher erst einmal kurz vorstellen:
ich heiße Simon und bin Student der Biologie an der Universität Regensburg.
Ich interessiere mich sehr für Elektronik und habe hier schon sehr viel Zeit mit schmökern verbracht.
In der nächsten Zeit wollte ich ein etwas kurioses Projekt angehen, und zwar eine Art Süßigkeitenautomat. Die Süßigkeiten (eine Mischung aus Schokobonbons und Smarties etc) soll mittels einer Förderschnecke aus einem "Tank" befördert werden.
Ich habe mich umgesehen, finde aber immer nur Förderschnecken im Riesen-Maßstab für industrielle Zwecke.
Ich dachte daran, dass die Schnecke einen Durchmesser von circa 10-20cm hat und eine Länge von circa 30-50cm.
Habt ihr eine Idee, woher man soetwas beziehen kann oder wo sich in anderen Geräten solche Schnecken befinden könnten?
Vielen Dank,
Grüße Simon
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Zitat:
Zitat von Nordwind
kannste dir keienn staubsauger umbauen und die smarties absaugen? satt dem beutel nimmste dir dann dein zielkorb....
Ich arbeite in einem Kunststoffverarbeitendem Betrieb, genauer gesagt Spritzgußtechnik, wir fördern genau so unser Material. Ich habe mal eine Skizze gemacht, wie das genau ausschauen könnte bei dem Anwendungsgebiet.
Der Staubsaugersauger liefert einen Unterdruck, dadurch wird durch den ersten Schlauch und durch das Saugrohr das material, in deinem Fall Smarties angesaugt und gefördert. Das Sieb verhindert, das deine Bonbons im Staubsauger landen. Die Klappe unten am Saugbehälter dichtet soweit ab, da die Luft nur am saugrorh hineinkommt, und so optimale leistung zur Verfügung steht. Die Klappe geht durch die Schwerkraft sofort auf, wenn der Sauger aus ist, diese sollte aber begrenzt sein, so das gerade ebend die geförderten Bonbons rausfallen, dnan geht die Klappe nämlich auch automatisch zu wenn der Sauger angeht. dann lässt du je nach dem wieviel du jeweils fördern möchtest alle 60 sekunden 15 sekunden saugen. Oder du lässt saugen wenn dein Fangkorb leer ist, mit einem Sensor.
das ist denke ich um einiges günstiger, und auch effektiver, denn je nach Leistung des Sauger(wenn du noch eine Vakuumpumpe hast, dann nimm die) kannst du über mehrere Meter Schlauch fördern! Vorteil gegenüber schnecke, der Schlauch ist flexibel!
Mfg Fabian
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Förderschnecke im Makromaßstab? - Projekt vollendet :)
*PUSH*
Ist zwar recht spät, aber ich habe oben im Thread ja angekündigt, dass ich meine Fortschritte hier poste.
(Admins: entschuldigt, falls das gegen die Regeln verstößt, aber ich habe keinen Eintrag in den Regeln gesehen, der das verbietet.)
<hr>
In Kürze:
Also wie gesagt, habe ich eine Förderschnecke gesucht oder aucg gar nach ganzen alternativen Fördermechanismen.
Leider konnte ich keine Förderschnecke auftreiben, die genau meinen Vorstellungen entsprach. Und eure Vorschläge waren alle ganz gut, aber leider konnte ich sie nicht so einfach verwirklichen (die Geschichte mit dem Staubsauger ;). Stattdessen habe ich mir was anderes überlegt: nämlich ein PVC-Rohr, in dem ein Kolben vor- und zurückgeschoben wird. Ein Stempel also, der Süßigkeiten aus dem Rohr herausdrücken soll. Ein passendes Rohr war leicht zu finden genauso wie einen passenden Stempel (habe ein altes Marmeladenglas verwendet, weil die Gleitreibung von Glas auf PVC relativ klein ist).
Dann habe ich aus Sperrholzkiefer einen Kasten und einen Einfülltrichter gebaut, der genau auf das Rohr passt (war übrigens keine einfache Angelegenheit mit einfachem Werkzeug eine kreisrunde Öffnung auszusägen.).
Danach habe ich die Mechanik aufgebaut: Ein Getriebemotor mit 1:200 Umsetung wie in der Anleitung bei Roboternetz beschrieben hat die nötige Kraft dafür. Auf ihn wurde eine Schnecke für ein Schneckengetriebe aufgepasst - das war auch ein Act, weil ich für die Welle des Motors ein Kupplungsstück mittels Messingröhren schrumpfen musste.
Das Zahnrad und die Zahnstange wurden zwischen zwei PMMA-Glasplatten montiert und geführt. Die Zahnstange befindet sich an einem Holzstab, der über ein kleines Fenster geführt das Marmeladenglas anschiebt und über Lego-Räder (ohne Scherz!) vor Ausbruch geschützt ist.
Für die Technik habe ich mich dann hier schlau gemacht und einen ATMEL ATMega8 eingesetzt. An ihm hängt eine H-Brücke mit einem Motorumpolrelais (keine Angst, habe mich als Anfänger gut informiert und die Freilaufdioden angebracht sowie den Motor entstört etc). Weiterhin ein PLED-Display sowie ein Leuchtdrucktaster, der alle 24h freigegeben wird. Drückt man die Taste, schaltet der Controller über die H-Brücke den Motor für eine gewisse Zeit in Vorwärtsrichtung und nach kurzer Ruhepause dann in die entgegengesetzte Richtung für die gleiche Zeitdauer. Die steuerung arbeitet übrigens auch nach mehreren Testläufen noch immer ziemlich exakt.
Für Display und Leuchtdrucktaster sind in der Frontplatte Aussparungen vorgesehen worden.
Der ganze Automat steht auf Rollen und wurde schön Milka-Farben lackiert.
Mit weiteren Einzelheiten möchte ich euch aber nicht langweilen, ich habe dafür eine Serie von Bildern als Attachments zur verfügung gestellt.
Viele Grüße und danke an alle, die mir weitergeholfen haben,
Simon
P.S.: Meine Freundin ist übrigens ganz aus dem häuschen, weil sie so einen "Futterautomaten" hat. Und er funktioniert auch ganz gut :-)