Lösungsansatz für bidirektionalen Datenfunk gesucht
Es mag sein, das mein Problem im Prinzip ganz einfach ist, ichaber ein Brett vor dem Kopf habe und das Ziel einfach nicht sehe.
Wenn ich zwei PCs miteinander reden lassen will, kann ich einfach Tx und Rx kreuzen und jeder kann Daten senden und gleichzeitig empfangen.
Soweit ist noch alles gut.
Wenn aber zwei µC das gleich über Funk machen sollen, wird es schon anspruchsvoller.
Nehmen wir mal 27,1MHz und 27,2MHz als Beispiele.
Tx des ersten µC sendet auf 27,1MHz die Daten zu RX des zweiten µC, der diese auch auf 27,1MHz empfängt.
Tx des zweiten µC sendet auf 27,2MHz zu Rx des ersten, der auch auf 27,1MHz lauscht.
Soweit ist es auch noch klar.
Aber jetzt kommt der entscheidene Punkt.
Mir stehen pro µC nur ein Sendemodul und ein Empfangsmodul zu. Die Frequenz ist dabei erstmal nebensächlich. Aber das Problem ist, es ist eine Vielzahl von Controllern, die gleichzeitig senden und empfangen sollen.
Sobald einer was sendet, müssen alle andern (im Empfangsbereich) das empfangen können und im schlimmsten Fall selbst auch noch was senden können.
Es ist nicht möglich einen Master und viele Slaves zu bestimmen.
Es ist nicht möglich alle mit einen Takt zu synchronisieren und damit nur zu bestimmten Zeiten senden zu lassen.
Es ist nicht möglich, auf mehreren Frequenzen zu senden.
Es ist nicht möglich, die Daten durch die einzelnen µC durchzureichen bis am Ende der richtige die Daten hat.
Ich habe schon überlegt, alles auf nur einer Frequenz zu realisieren. Aber dann empfängt der µC ja auch die 'eigenen Daten' und das mit einer so großen Signalstärke, das die anderen nicht durchdringen können.
Habe ich jetzt nur einen Denkfehler, oder geht es wirklich nicht so einfach?
Re: Lösungsansatz für bidirektionalen Datenfunk gesucht
Zitat:
Zitat von Marco78
Habe ich jetzt nur einen Denkfehler, oder geht es wirklich nicht so einfach?
Eindeutige Antwort: Es ist tatsächlich nicht so einfach.
Sonst würde es keine genormten Busprotokolle mit 7 Layern geben, an welchen die Industrie mit hunderten von Mannjahren entwickelt hat!!! Man würde sie schlichtweg nicht brauchen.
Es würde auch keinen Lehrstuhl zur Erforschung des "zufallsgesteuerten Mehrfachzugriffs vieler Anwender in Kommunikationssystemen" geben, wenn die Sache recht einfach wäre.
Wenn jemand (ob Bot oder sonst ein System) auf einer auch nur annähernd "ähnlichen" Frequenz wie seiner Empfangsfrequenz sendet, so empfängt er nix mehr - auch wenn er zwei Antennen benutzt. Um hier selbst im UKW-Bereich (z.B.435MHz)gleichzeitig empfangen und senden zu können braucht man ein paar MHz Abstand - die stehen dort nicht zur Verfügung (für Datenfunk) und selbst dann braucht man noch schwergewichtige, aufwändige HF-Filter. Im Kurzwellenbereich (die angeführten 27,xx MHz ist es nicht anders.
Wenn sich mehrere Teilnehmer auf zwei Frequenzen unterhalten sollen, ist das grundsätzlich nix anderes wie eine Verbindung mit 2 "Kupferdrähten". Es stellt sich sofort die Frage, was verbinde ich mit was und wer tut was. Das Übertragungsmedium ist dabei fast egal!! Kupfer lässt sich nur vieeeel einfacher voneiander "isolieren" wie zwei Funkkanäle.
Physik lässt sich nur schwer überlisten!