Also die Platine sieht aus, als ob du nicht richtig fertig belichtet hast. Als allererstes empfehle ich dir, Platinen von Bungart zu verwenden, damit kann man diese Fehlerquelle ausschalten, denn damit erhält man immer gleiche verlässliche Ergebnisse. Auch eine Überbelichtung des Bungartmaterials ist unkritisch.
Zum Entwickler muss ich sagen ist es wichtig, ihn nur solange wie möglich der Luft auszusetzen, denn der altert an der Luft sehr schnell. Ich nutze eine luftdicht verschliesbare Tuppaschüssel. Nach der Benutzung kann man die gleich wieder schliessen. Verbraucht ist er, wenn er seeeehr dunkel ist und man nicht mehr durschauen kann, dies dauert aber Ewigkeiten, wenn du ihn immer gleich wieder luftdicht verschliesst. Das Entwickeln einer korrekt belichteten Bungartplatine dauert bei mir ca. 30 Sekunden. Denke daran, die Mischverhältnisse genau einzuhalten.
Mit was ätzt du? Mit EisenIIIChlorid oder mit Ätzsulfat? Wenn du mit Ätzsulfat ätzt, musst du die Lösung auf ca. 45-60°C erwärmen um optimale ergebnisse zu erzielen. EisenIIIChlorid finde ich persönlich nicht so toll. Es macht sauerei und man kann auch nicht zusehen beim ätzen, ausserdem ätzt man meiner Meinung nach mit Ätzsulfat genauer. Ich nehme einen Kunstoffbehälter, der in einem grossen Blumenübertopf steht. Den Blumentopf befülle ich mit kochendem Wasser, so erwärmt sich die Ätzlösung nach 2-3 Minuten auf ca. 55°C, astrein. Und immer schön umrühren!
Bei Tintenstrahlklarsichtfolien habe ich mit einer Lage keine guten Ergebnisse erzielt. Am Besten geht es bei mir, wenn ich das Layout 2 mal ausdrucke (natürlich mit der höchsten Qualität, die der Drucker hergibt) und übereinanderlege. Somit ist es 99%ig lichtdicht. Das Schwarz des Tintendruckers sieht zwar schwarz aus, aber wenn man es gegen das Licht hält sieht man, das es keineswegs lichtdicht ist, bei einer Lage. Ausserdem gibt es sehr unterschiedliche Folientypen, die bei mir alle bis jetzt unterschiedliche Ergebnisse produziert haben. Im Moment benutze ich Geha Folie, allerdings hatte ich auch schon Staedler Folie, die war auch gut. Mit NoName Folie hab' ich noch nie gute Ergebnisse erzielt. Auch ist es wichtig, dass die Folie staub und fettfrei und absolut plan auf die Platine kommt. Dies gilt auch für die evtl. verwendete Glasscheibe. Achte auch darauf, das die Platine auf der bedruckten Folienseite aufliegt, denn umgedreht wird es schon etwas unschärfer, durch die Lichtbrechung der Folien. Die Glasscheibe sollte am Besten aus Quarzglas sein, wenn nicht sollte man die Glasscheibe so dünn wie möglich halten. Die Platine sieht auch nicht richtig durchbelichtet aus, ich würde die Lampe mal noch näher an die Platine rücken und viell. auch die Belichtungszeit ausmessen. Dies kannst du tun, indem du eine kleine Platine nimmst, und die Klebefolie der Platine ca. 1cm abziehst, dann 20 Sekunden belichten, dann die Folie einen weiteren Zentimeter abziehen, wieder 20 Sekunden Belichten, etc. Wenn 20 Sek. Intervalle nicht reichen, einfach etwas länger machen, aber immer gleich lange. Wenn du fertig bist, entwickelst du die Testplatine und schaust dann, wo sich der Fotolack komplett abgelöst hat, dort müsste ja dann das blanke Kupfer stehen. Ist ja logisch, das der zuerst belichtet Streifen zum Schluss der ist, der am Längsten belichtet wurde. So kannst du deine optimal Belichtungszeit herausfinden. Um regelmässige Ergebnisse zu erziehlen sollte später dann alles genau so eingehalten werden, wie du es beim testen aufgebaut hast.
EDIT:
Denke auch bei der Layouterstellung daran, immer soviele Masseflächen wie möglich zu produzieren. Dies spart ungemein Ätzlösung ein, denn man ätzt dann nur das wirklich notwendige Kupfer von der Platine und die Ätzlösung ist nicht so schnell gesättigt. Desweiteren steigert das auch die EMV der Platine.
Viel Glück und berichte mal über deine weiteren Ergebnisse.
Gruss,
TJ Hooker.