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ranke
Ich habe aber den Eindruck, Du suchst eine Visualisierung, um Dir die Verhältnisse besser vorstellen zu können
Genauso isses. Mittlerweile habe ich die brachiale Methode gewählt, die Berechnungen werden in einem Bereich von 0-1080° (3 Umdrehungen) durchgeführt, Rechengeschwindigkeit ist offenbar heutzutage kein Thema mehr. Die 360°-Verschiebung nehme ich nur für die Bestromungs- und Magnetpolbelegung. Für die Aufsummierung der Anziehungskräfte (also eine bescheidene Annäherung an die finite Elemente) wird dann der Bereich 360-720° verwendet. Schön und gut, jetzt kann ich qualitativ (für die geistige Vorstellung) das alles plotten. Ein Problem gibt es noch: Wenn man den Rotor so dreht, daß das aufsummierte Drehmoment Null wird, dann stimmt das im visualisierten Motor nicht. Ich hab' jetzt extra einen besonders reduzierten Fall mit stromlosen Stator und nur zwei Magneten eingestellt. Aber ich glaube, der Fehler liegt in der Darstellung des Motors. Unten im Diagramm siehts eigentlich ganz stimmig aus.
Gruß
Tom.
Anhang 18661
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So, nach langer Zeit wollte ich mal wieder über meine Erkenntnisse berichten.
Die lange Zeit ist nicht nur der Schwierigkeit der Materie geschuldet, sondern auch diversen "Sommereinbrüchen" (analog zu Wintereinbrüchen), die Baden gehen und Bergsteigen zur Folge hatten statt Programmieren. Ich finde Bildschirmbräune ungesund.
Jetzt aber:
Mein Visualisierungsprogramm geht jetzt leidlich. Ich habe meine "finite Elemente" Berechnung jetzt klarer und mit mehr FloatingPoint-Variablen aufgebaut. Im Prinzip ist es jetzt so, daß über den Rotor im 0,5°-Drehraster Berechnungspunkte verteilt werden, an denen die Summe aller Anziehungskräfte zu in einem bestimmten Bereich verteilten Punkten auf dem Stator gebildet wird. Diese werden zu Drehmomenten umgesetzt und summiert, am Schluß kommt ein Drehmoment für den Gesamtrotor raus.
Geometrisch hat das soweit vielleicht schon Hand und Fuß.
Natürlich habe ich von Feldlinien usw. nach wie vor keine Ahnung, und die Annäherung, daß nur Punkte an der Oberfläche von Rotor und Stator sich anziehen, ist naiv. Aber ganz falsch sind die Ergebnisse glaube ich doch nicht. Zumindest qualitativ konnte ich jetzt die Rastmomente verschiedener Magnetanordnungen prüfen.
Folgendes Ergebnis, 12 Statorpole sind vorgegeben, zunächst mal das Rastmoment stromlos betrachtet:
18 Magnete (die real gebaute Konfiguration) haben Rastmomentspitzen von 130, 16 Magnete 190, 14 Magnete 11 (!!), 12 Magnete 8000 und 10 Magnete 40.
Da sieht man also, die übliche Magnetzahl bei einem 3phasigen - nämlich 14 - ist schon bei weitem das beste.
12 Magnete habe ich nur aus Gründen der Plausibilität in die Liste aufgenommen. Dieser Motor könnte natürlich nichts außer knalligem Rastmoment.
Ein paar Bilder hänge ich auch noch an.
Zur Erklärung: Der Graph unten in der Anwendung ist der Motor "auseinandergerollt". Geplottet werden hier die Summen der lokalen Momente für die einzelnen Punkte am Rotor.
Der Graph rechts zeigt den Verlauf des Gesamtmoments bei simulierter Drehung des Rotors. Der Winkelbereich ist hier eingeschränkt, denn mittlerweile dauert ein Berechnungsdurchlauf doch ganz schön lange.
Ehrlich gesagt gibt es noch einiges, was ich am Verhalten meiner Simulation nicht verstehe.
Z.B. die wackligen, diffusen Rastmomentverläufe. Nur bei den 12 Magneten gibts ehrliche, plausible Verhältnisse.
Dann auch die Tatsache, daß die Bestromung doch sehr viel ausmacht (dazu gibts hier jetzt keine Bilder). Obwohl doch die Realität gezeigt hat, daß die Bestromung nichts bewegen kann.
Und eine ganz konkrete Frage habe ich noch:
Kennt sich jemand mit Visual Basic und allgemein Microsoft Hochsprachen-Compilern aus? Ich habe hier VB6. Es würde mich interessieren, wie ich die Berechnungen jetzt doch wieder schneller machen kann. Was lohnt sich am meisten? Von Single- auf Integervariablen umsteigen? Mehr Zwischenergebnisse in großen Arrays ablegen, statt sie an verschiedenen Stellen in Schleifen wiederholt neu zu berechnen?
Viele Grüße an alle Interessierten
Tom.
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Kleines Zwischenergebnis:
Die Glocke mit 14 Magneten hat tatsächlich ein sehr geringes Rastmoment. So gefällt mir das schon besser.
Eine neue Bewicklung gibt es noch nicht "in echt". Aber der Umgang mit meiner Simulation hat mir den Weg gezeigt, und ich glaube langsam, so arg liegt die nicht daneben:
Zunächst hatte ich gar nicht groß nachgedacht und das alte 2phasige Wicklungsschema ABabABabABab in der Simulation gelassen. Damit kamen auch bei Bestromung keine vernünftigen Drehmomente zusammen.
Dann aha, klar, jetzt muß ich ja dreiphasig ansteuern wie bei den LRK und Powercrocos. Aber noch nicht für ein Fünferl nachgedacht und einfach ABCabcABCabc genommen. Ergebnis enttäuschend.
Hmmmm, dann vielleicht AaBbCcAaBbCc? Ebenfalls enttäuschend.
Oder vielleicht doch mal auf den Powercroco-Seiten nachschauen? Aha: AabBCcaABbcC! Und in der Simulation boing! ein überzeugendes Ergebnis.
Das wird jetzt aber ganz bald gewickelt.
Ciao
Tom.
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