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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DIL 40 Sockel auslöten



wisda.noobie
15.11.2009, 16:37
hallo,
auf der Controllerplatine für meinen Roboter ist ein 40poliger gedrehter hochpräzisionssockel verbaut. Mit dem ding habe ich allerdings massive kontgktprobleme, ich muss den atmega ganz locker draufsetzen damit er funktioniert.
Der Sockel soll nun ausgelötet werden. Wie stelle ich das am besten an? Lötzinn komplett absaugen, oder kann man die einzelnen "Hülsen" aus dem Sockel entfernen?

Natürlich muss der atmega aber wieder drauf. Verlöte ich den am Besten direkt mit der platine oder sollte ich so nen lowcost-sockel nehmen? mit dene hatte ichl noch nie Probleme, gibt es da Erfahrungen in die andere Richtung?

mfg wisda.noobie

PICture
15.11.2009, 16:50
Hallo wisda.noobie!

Wenn der Sockel sowieso zum Zerstören ist, die Platine aber nicht beschädigt werden darf, würde ich den Sockel vorsichtig z.B. mit kleinem gekürtztem Metallsägeglatt zerschneiden und dann die einzelne Kontakte nacheinander auslöten. Um die Platine vor der Säge zu schützen habe ich immer z.B. dünnes, mit entschprechender Öffnung für den Sockel, Alublech draufgelegt.

Viel Erfolg dabei ! :)

MfG

rolber
15.11.2009, 17:44
Hallo !!
Würde den Atmega nie ohne Sockel einlöten.
Habe einmal einen Mega 8 ohne Sockel eingelötet, der war sofort defekt.
Die gedrehten Präzisionssockel sollen die Besten sein.
Habe auch schon Sockel ausgelötet.
Weil auf den meisten Platinen jedoch kein Platz ist , um ein Sägeblatt anzusetzen, bin ich immer folgendermassen vorgegangen:
1. Atmega aus Sockel entfernen.
2. Mit Saugpumpe soviel Lötzinn wie möglich entfernen.
3. Sockel an einer Ecke etwas Anhebeln .
4. Mit Lötkolben von dieser Ecke aus die Lötstellen erhitzen bis der Sockel rausgenommen werden kann.
5. Mit der Lötpumpe restliches Lötzinn entfernen.
6. Neuen Sockel einlöten.

Roland

Neutro
15.11.2009, 17:52
Ich würde den Sockel in mehrere 3er oder 4er Segmente mittels Seitenschneider "zerlegen". Diese drei bis vier Pins kann man dann auf der
Lötseite mit viel Lötzinn gleichzeitig erhitzen, so das das Segment einfach herausfällt. Dann wenn alle Segmente raus sind das Lötzinn absaugen.

MfG

Neutro

PICture
15.11.2009, 17:59
Hallo!

Wenn kein Platz für ein Sägeblatt vorhanden ist, würde ich den Kunstoffsockel mit einer Lötkolbespitze "zerschmelzen" und danach die einzelne Pins des Sockels auslöten. Mit Geschick geht es auch mit Seitenschneider.

Die thermische Methode ist leider "stinkend" und benötigt nachfolgende Reinigung der Lötspitze, aber für die Platine nicht gefährlich, da die nötige Schmelztemperatur für Kunststoff niedriger als für Lötzinn ist.

MfG

Besserwessi
15.11.2009, 18:16
Kontaktprobleme mit den Präzisionssokkeln sind eher selten. Dafür neigen die bei mir leicht zu schlechten Lötstellen. Man sollte vielleicht noch mal die Lötstellen kontrollieren - vielleicht kann man sich das Auslöten dann sparen. Sonst so wie ober geschrieben, den Sockel erst in kleinere Teile zerlegen.

Ganz ohne Sockel ist schlecht, weniger wegen dem Preis vom Mega8, sondern wegen dem Ärger wenn man ein möglicherweise defektes IC Auslöten muß.

Edit:
noch eine Idee: ggf. auch den neuen Sockel einfach in den alten löten, wenn die Kontakte das erlauben.

Jaecko
15.11.2009, 18:18
Entlötlitze haut hier auch recht gut hin. Da gehen zwar ein paar cm davon drauf, aber dafür ist das Zeug dann weg.

Diese "Präzisionssockel" (bei Reichelt GSxx P) kann ich auch nicht ausstehen. Die sind ja nur noch Mist. Die billigen, mit den einfachen Kontaktfedern sind da schon besser. Hatte mit denen auch noch nie Kontaktprobleme.

PICture
15.11.2009, 18:26
Ein defektes IC lässt sich viel einfacher als ein Sockel "zerkleinern" um die Pins einzeln auszulöten.

MfG

Sergetg
16.11.2009, 10:47
Diese "Präzisionssockel" (bei Reichelt GSxx P) kann ich auch nicht ausstehen. Die sind ja nur noch Mist. Die billigen, mit den einfachen Kontaktfedern sind da schon besser. Hatte mit denen auch noch nie Kontaktprobleme.

Mist habe erst vor einigen Tagen zwei solche auf ein RN 1.4 gelötet. :(

Hessibaby
16.11.2009, 13:29
Das Problem bei den Präzisionssockeln ist nicht der Sockel als solcher. Da die Pins relativ massiv sind muss zu lange gelötet werden um guten Kontakt zur Platine zu bekommen. Dabei verschieben sich die "Röhrchen" im Kunsststoffträger etwas. Dieses Verschieben führt schon mal zu den oben beschriebenen Kontaktproblemen. Abhilfe: Entweder ein altes IC oder einen zweiten Sockel in den Sockel stecken ( bis zum Anschlag) und alle Pins nochmal solange erhitzen bis das Zinn schmilzt. Dann richten die Pins sich wieder richtig aus. Beim Einlöten von Präzisionssockeln stecke ich immer eine "IC-Leiche" in den Sockel.

Gruß

oZe
16.11.2009, 14:40
Noch ein kleiner tipp zum entlöten wenn weder litze noch pumpe vorhanden sind:
Heiß machen und mit ner Zahnbürste drüber gehen. Der rest der Platine sollte dabei aber abgedeckt sein weil das Lötzinn schon ziemlich spritzt dabei. Die Zahnbürste is logischerweise auch hin danach. Funktioniert aber erstaunlich gut!

pyr0skull
16.11.2009, 16:49
Oder erhitzen und Platine leicht gegen den Tisch schlagen, damit das flüssige Zinn wegfliegt. Damit hab ich schonmal ein DOG-LCD ausgelötet und es hat noch funktioniert, die sterben in der Regel ziemlich schnell.

Jaecko
16.11.2009, 17:51
Wenn man in der Garage ist oder wo die Sauerei egal ist: Mit Druckluft wegblasen...

021aet04
16.11.2009, 23:32
Oder mit einem Heißluftföhn gleichmäßig erhitzen. Du musst aber extrem aufpassen, damit die Platine nicht beschädigt wird. Die Temp. sollte nicht zu hoch sein.

wkrug
17.11.2009, 00:00
Es gibt für größere Lötkolben ( 100W ) IC Auslötspitzen.
Damit werden alle Pins auf einmal erhitzt.
Problem: Die Dinger sind teuer, schlecht zu bekommen und man benötigt für jede Pinanzahl eine eigene Spitze.

Ein Entlötkolben wäre die nächste Möglichkeit, ist aber auch ziemlich teuer.

Weiter bleibt die Lötsaugpumpe und Entlötlitze.

Bei einseitugen Platinen geht es mit Lötsauglitze und Pumpe noch ziemlich gut, bei durchkontaktirten Doppelseitigen ist das schon eine Strafarbeit - gerade bei gedrehten Sockeln.
Zersägen in Segmente halte ich auch für einen gangbaren Weg.
Um die Beinchen seitlich abzuflexen hat man meistens nicht genügend Platz.

Noch was - Ich verwende die gedrehten Sockel von Reichelt schon seit Jahren und hatte noch nie Probleme damit.
Ich hab aber auch schon die Erfahrung gemacht, das viele Leute mit sehr niedrigen Lötspitzentemperaturen arbeiten und dann fast 10Sekunden an einem Pin rumlöten.
Lieber ein paar Grad mehr und dafür nur 1..2 Sekunden pro Pin braten.

021aet04
17.11.2009, 00:20
Um die Beinchen seitlich abzuflexen hat man meistens nicht genügend Platz.


Seit wann verwendet man in der Elektronik einen Winkelschleifer?

Richard
17.11.2009, 08:04
Um die Beinchen seitlich abzuflexen hat man meistens nicht genügend Platz.


Seit wann verwendet man in der Elektronik einen Winkelschleifer?

Er meint warscheinlich eine Art Dremel mit Schleifscheibe. Ich kabe
beim Werkzeug einen sehr kleinen und Spitzen Seitenscheider. Damit
kann mann ohne Probleme einzelne Pin´s abknipsen. Ein kleiner
Gaslötkolben mit Heißluftdüse hilft auch ganz gut. :-)

Richard

Hessibaby
17.11.2009, 08:29
?????? Warum soll der Sockel raus ?????????
Wenn Du die Pins richtig ausrichtest, geht`s höchstwahrscheinlich wieder, wenn nicht kannst Du den Sockel immer noch entfernen.

Gruß

wisda.noobie
17.11.2009, 19:50
Operation gelungen, patient tot. Der sockel ist raus, zusammen mit 2 lötagen... gut das ist nicht so das problem, die kann man überbrücken, aber meine letzten IC sockel sind beim versuch, sie wieder einzulöten kaputt gegangen...


also komplett von vorne anfangen und gleich alles richtig machen.
Danke für die vielen Tipps

mfg wisda.noobie