Eine Sache wollte ich beim Thema Löten doch noch ansprechen: Auslöten von SMD Widerständen und ähnlichen 2poligen Bauelementen.
Es hat mich schon immer gestört, daß die winzigen SMD Widerstände teurer sind als normale bedrahtete Baulemente. Wenn ich wirklich einmal welche brauche (aus Platzgründen), dann will ich sie mir lieber aus alten Schaltungen auslöten als neu kaufen.
Nach ersten Versuchen mit Kolben und frischem Lötzinn habe ich bald festgestellt, daß ich mit der Lötspitze immer nur an einer Seite bin und die andere Seite gerade wieder abkühlt. Nach einer kurzen Phase mit Lötlampe und Drahtbürste, die nicht zu einer reproduzierbaren Qualität geführt hat, ist mir da noch eine Idee gekommen, die eigentlich ganz nett ist.
Aus meiner Zeit in Japan habe ich mich an die Eßtechnik mit Stäbchen erinnert, mit der man ja, mit etwas Übung, relativ ermüdungsfrei große Mengen an kleinen Stücken handhaben kann. Ich führe mir da einen ausgewachsenen Sumokämpfer vor Augen, der alles was er an Nahrung aufgenommen hat, mit zwei kleinen Stäbchen handtiert hat. (Ich komme wieder zum Thema.)
Zwei 8W Lötnadeln bei denen die Spitzen etwas zueinander hingebogen sind können leicht wie Eßstäbchen in eine Hand genommen werden und mit einer Temperatur von etwa 380°C und etwas Flußmittel sind die Bauelemente schnell erhitzt sodaß das Berühren, Erhitzen, Aufnehmen und in eine Schale abschütteln, kaum mehr als ein bis zwei Sekunden dauert. Das schont auch die Bauteile. Auf das Thema mit der Schale werde ich sicher noch einmal zurückkommen.
Eine Sache, die mich anfangs etwas verwundert hat, muß man noch beachten: Die kleinen Lötnadeln, ich habe sie einmal als Sonderangebot für 3,95DM gekauft, sind nicht potentialfrei und sie müssen natürlich so angeschlossen werden, daß zwischen den Spitzen keine Spannung anliegt, sonst wird bei Kontakt mit einem kleinen Widerstand die eine Seite kalt und die andere sehr heiß.
Manfred
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