Hallo, allerseits.
Ich bin der Autor der www.ft-fanpage.de und möchte, nachdem ich die Beiträge hier überflogen habe, nochmal Licht in die Manchester-Kodierung bringen. Sofern ich mich wiederhole, bitte ich um Nachsicht...
Die billigst-Module von Conrad basieren auf der AM-Übertragung, d.h. es werden Lautstärkeunterschiede übertragen. Aber es ist auf der Empfängerseite schwierig, den unterschied zwischen "laut" und "leise" richtig zu definieren, da die "Lautstärke" ja auch mit der Entfernung abnimmt. Deshalb werden sog. "Pendelempfänger" eingesetzt. Diese Empfänger regeln ihre Empfindlichkeit nach (man kann das in etwa mit einem Dynamikkompressor vergleichen). Sind die empfangenen Signale zu schwach, wird die Empfindlichkeit erhöht - sind sie zu stark, wird heruntergeregelt. Dieser Regler hört sich kompliziert an, besteht aber im Prinzip nur aus einer Verstärkerstufe und einem Kondensator, der sich je nach Lautstärke mehr oder weniger auflädt.
Damit nun der Empfänger sich richtig einschwingen kann, braucht man Wechsel zwischen laut und leise - deshalb die Manchester-Kodierung, die frei von Gleichspannungsanteilen ist. Es kommen nie mehr als 2 nullen oder einsen hintereinander vor. Überträgt man Daten ohne Manchester, können theoretisch z.B. bis zu 8 nullen hintereinander vorkommen - der Empfänger würde nachregeln und unter Umständen eine "0" als "1" interpretieren.
Hinzu kommt, daß eine Funkübertragung per AM und mit diesen kleinen Leistungen - ganz zu schweigen von der vollgestopften Frequenz 433 MHz - nicht sonderlich sicher ist. Deshalb kann man weniger von "Datenübertragung" als vom Senden einzelner Kommandos sprechen. Wichtig ist eine gute Fehlererkennung und evtl. auch Korrektur, z.B. mit Prüfsummen.
Dieser Aufwand wird von den fertigen Lösungen, z.B. dem Addlink, auch betrieben - nur merkt man davon als Anwender nichts.