Mahlzeit zusammen!

Der "Gast" ist wieder da.
Habe noch einen reichlichen Tag Urlaub, und heute früh nur mal "TDS 1002" in die Suchmaschine eingetippt - so bin ich hier gelandet. Heiße Thomas Kippenberg, bin Elektronik-Ingenieur und Hobbybastler.
Eine kleine Präzisierung meiner Ausführungen von vorhin: (ich versuche nur, durch meine Erfahrungen anderen Leuten Anregungen zu geben. Möchte auf keinen Fall hier Glaubenskriege auslösen.)
- der "Hobbyelektroniker" war nicht herabwürdigend gemeint, damit sollte mehr der Anwendungsbereich dieses Oszis (s. Beitrag ganz oben v. 13.5.) verdeutlicht werden. Aber ich gehe mal davon aus, daß ein Profi eh' ein ganzes Arsenal von Meßgeräten in seinem Labor hat und auch über entsprechend Platz und Geld verfügt.
- Computer sind Computer, Meßgeräte sind Meßgeräte. Man kann sie kombinieren, das hat Vor- und Nachteile. Ich persönlich bevorzuge getrennte Fronten, obwohl (oder weil?) ich beruflich wie privat seit etlichen Jahren intensiv mit beiden Arten von Geräten zu tun habe. Letztes Jahr zu Weihnachten habe ich mal einen Computer zu einem Fernseher gemacht. Auch das ging (3 Tage gut, dann ging das Ding des Ehefriedens zuliebe in den Laden zurück), aber ein richtiger Fernseher ist einfach besser auf sein Einsatzgebiet abgestimmt. Ein Computer ist eher wie eine Kombizange: man kann (fast) alles damit machen, aber gutes Werkzeug hat sehr wohl seine Existenzberechtigung.

- Jetzt nochmal aus MEINER Sicht die Unterschiede zwischen den einzelnen Geräteklassen:

* Tischgerät: das sind Geräte für die Werkstatt. Mit vielen Knöpfchen dran -> einschalten und losmessen. Teilweise mit Datenübertragung zum Computer / Drucker. Nachteile: kaum transportabel, nehmen viel Platz weg, nicht ganz billig.
* Computer mit Steckkarte / externer "Seifendose": Wenn der Rechner schon da ist und im Labor steht - die ideale Ergänzung. Vom Preis her nicht zu unterbieten, außerdem sind die Bilder problemlos abzuspeichern. Nebenbei kann man programmieren usw. usf. ABER: Fehlersuche am Auto (Zündung, Regler, ...) oder der nette Nachbar, dessen Fernseher / SCART-Ausgang / SAT-Receiver / USB-Gerät ... nicht will wie es soll - da kommt man mit einem stationären Gerät schlecht ran. Wer sich mal für eine richtig stationäre Lösung mit all ihren Vorteilen entschieden hat, wird irgendwann an meine Worte denken. UND: Der Rechner hat zwar -zig Tasten, eine Maus usw., aber ich bin altmodisch und drehe lieber an Knöpfchen rum. Das geht einfach besser!
* Tragbare Geräte: wenn einigermaßen professionell gebaut, einer Meinung nach die optimale Lösung: Sofort einsatzbereit, passen auf dem Basteltisch in die Ecke (unser Keller hat auch nur 15 m²), und machen auch im Labor einen guten Eindruck. Sind garantiert virenfrei (ok, es gibt auch schon etliche Geräte mit Windows. Man muß sie ja nicht kaufen..), mit vielen gut bedienbaren Knöpfchen dran, und vor allem: auch wenn die Strippen noch so kurz sind, so ein Kästchen kann man immer zum Problem hintragen. Und mal ehrlich: Wer von Euch / Ihnen druckt (nach Beendigung des Studiums ) regelmäßig Oszillogramme aus? Notfalls tut es auch eine ordentliche Skizze.
Tragbare Oszilloskope zwar etwas teurer, aber "wer billig kauft, kauft zweimal". Bei guten Geräten ist das Geld in die Entwicklung geflossen, bei billigen muß immer irgendwie gespart werden. Und an einem guten Oszi erfreut man sich meistens ein ganzes (Bastler-) Leben lang.

In diesem Sinne - viele Grüße

Thomas

PS:
- Heute früh stand kein einziges TDS 1002 bei Ebay drin. Wer es einmal hat, gibt es offenbar nicht wieder her. Pardon, bei ebay.COM gibt es eines. Neu...
- Sogar meine Frau (auch Elektronik-Ingenieurin) ist einverstanden. Wie meinte sie gerade: Kauf Dir lieber etwas Ordentliches...!
- für daheim reichen mir die 60 MHz. 100 oder mehr MHz wären nicht schlecht, aber ich bin verheiratet (mit Kind), und außerdem kenne ich einige Stellen, von denen ich mir notfalls auch mal ein schnelleres Gerät leihen könnte. In den letzten 20 Jahren war das nicht nötig...
Und wie gesagt, zur Not gibt es auch noch die ZF.