Halb getroffen ist nicht daneben
Wenn ich die reduzierte Zugkraft des fallenden Gewichts mit einbeziehe, streuen die berechneten Trägheitsmomente mit verschiedenen Gewichten weit weniger. Ich habe allerdings so viele Meßdaten, daß ich noch im Dunklen tappe, welche ich denn nun für eine sinnvolle Berechnung hernehme.
Ich überlege und versuche auch noch die verfälschten Daten wegen des elastischen Fadens in den Griff zu kriegen. Jeder Faden, den ich bis jetzt in den Fingern hatte, läßt sich leicht dehnen. Hab noch dünnen Kupferdraht von einem Trafo. Mal sehen, wie der sich macht. Allerdings ist der dann wieder nicht so flexibel auf der Rolle beim Abrollen. Versuch macht kluch.
Gruß
Searcher
Hoffentlich liegt das Ziel auch am Weg
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Ja, dein SlowMotion-Video vom Startmoment ist schon beeindruckend - zugleich erschreckend, welche Eigendynamik der Apparatur es enthüllt!
Vielleicht hilft es zumindest der anfänglichen Verfälschung ab, wenn die Fadenlänge in der Startstellung ideal Null ist.
Das Fallstück kann nach oben hin schlank und steif verlängert werden durch einen etwas kräftigeren Stahldraht, der bis an die Rolle heran reicht; dessen Masse wird dem Fallstück zugerechnet. Dank Fadenlänge Null ist der Federspeicher wenigstens in der Startaufstellung eliminiert.
Mit abrollendem, sich dehnendem Faden divergieren Fall- und Umfangsgeschwindigkeit dann zunehmend, aber das ist ja auch bisher schon so.
Ersatz für den Faden? Dickerer Faden - ist steifer/fester als ganz dünner und immer noch sehr leicht gegenüber den 53 Gramm des Fallstücks.
Beste Grüße
Christian.
Geändert von RoboHolIC (23.08.2023 um 20:44 Uhr)
Beeindruckend, ja. Aber nicht überraschend... SlowMotion-Video vom Startmoment ist schon beeindruckend .. welche Eigendynamik der Apparatur es enthüllt ..
Der Faden ist auf einer kreisrunden Scheibe aufgewickelt = konstante Krümmung. Er wird abgezogen und soll(te) dann gerade verlaufen - mit der Krümmung Null. Das geht nicht. Die traditionelle Physik verbietet solche Sprünge (.. schon früher habe ich einige Bereiche der Physik ausgeschlossen). Man nennt das Singularitäten - und die passen nicht in unsere handhabbare Mechanik. Die Praxis kennt jeder vom Autofahren (auch vom Bahnfahren). Von gerade auf Kurve gehts meist in einem Übergangsbogen (Ausnahme beim Auto z.B. Serpentinen etc). Es sind Klothoiden, auch andere spezielle Kurven, mit einem STETIG zu- oder abnehmenden Krümmungradius. Von Krümmung Null (= gerade) bis zum geplanten Kurvenradius, dann die nötige Kurvenstrecke mit möglichst stetiger Krümmung (evtl. gleich zum Auslauf-Übergang). Dann kommt der anzupassende Auslauf, wieder ein Krümmungsbogen, der mit der Krümmung Null endet. Alles zusammen soll die erforderliche Richtungsänderung erledigen. Und der Faden wird von Massenträgheit und Biegesteifigkeit zu ähnlichem Verhalten gezwungen.
Teilweise.
Denn bekanntlich neigen gespannte "Fäden" aus textilen Fasern, auch aus Draht oder so, zum Schwingen. Musikinstrumente mit Saiten und andere (auch Vibraphon, Marimba etc) nutzen diese Schwingungsfähigkeit zur Erzeugung von Tönen. Und die Saiten oder Fäden haben ne sehr spezielle Eigendynamik, die Resonanzfähigkeit. Abhängig von Spannung und Fadenlänge/-dicke/-festigkeit/-masse/-etc sind das genau definierbare Frequenzen. Bei Deinem Aufbau werden - vermutlich - solche Werte mal nur Augenblicke lang erreicht - und das gibt dann nen Ansatz zum Schwingen.
Ach, es gibt allerlei mögliche Störfaktoren die mehr oder weniger deutlch auftreten und Einfluss auf die Messung nehmen.
Wieso bekommst Du die "verfälschten" Daten wegen des elastischen Fadens? Andersrum - wieso ist der Grund für die Verfälschung die Elastizität des Fadens? Das wäre eine der eigentlichen Fragen zu den Ausführungen oben... überlege und versuche .. die verfälschten Daten wegen des elastischen Fadens in den Griff .. Hab noch dünnen Kupferdraht ..
Ach je, wie immer - tl dr.
Ich glaube, da kommt noch was auf Dich zu. Z.B.: Du bemühst Dich aktuell das (Rotations-)Trägheitsmoment zu messen. Für die Antriebsregelung Deiner Dreiräder benötigst Du die (lineare) Massenträgheit. Also - gerade statt rotierend. Da wirds wieder - hmmm - mal sehen. Dazu ne passende Frage: auf welchem Radius Deiner Messvorrichtung(Scheibe) setzt Du Dein Gefährt auf? Ok, ok, warten wirs ab... Ist doch anspruchsvoller, als ich zu Anfang dachte ..
Ciao sagt der JoeamBerg
Ich hatte hier den Verlauf der Kurve hinterfragt
und geschlossen, daß es auf die Elastizität des Fadens zurückzuführen sei. Die hat aber nun nichts mit dem Trägheitsmoment zu tun und den aufgezeichneten Meßwerten damit möchte ich besser einzuordenen wissen. Das SloMo Video hat das in meinen Augen auch bestätigt.
Heute habe ich mal den 0,15mm Durchmesser Kupferdraht eingespannt und .... leider zeigt er den gleichen Knick in der Meßkurve. Allerdings habe ich den Draht dann mal gekürzt (weniger Windungen auf der Wickelrolle) und siehe da, der Knick ist weniger stark ausgeprägt. Die Wickelrolle ist glatt, so das sich das Zusammenziehen des Fadens/Drahtes nicht nur in dem frei hängenden abgewickelten Teil auswirken kann sondern anscheinend auch noch in der Rolle.
Fortsetzung folgt später: Mit Austausch der Wickelrolle gegen eine mit Gummibelag so daß der Faden nicht auf der Rolle rutschen kann. Hoffentlich kommen dann konsistentere Meßergebnisse zustande - mögen die eventuell dann auch nicht ganz richtig sein.
Zur Beschleunigung der trägen Masse des Dreirades muß eine Kraft zB auf den Boden ausgeübt werden.Du bemühst Dich aktuell das (Rotations-)Trägheitsmoment zu messen. Für die Antriebsregelung Deiner Dreiräder benötigst Du die (lineare) Massenträgheit. Also - gerade statt rotierend.
Ich möchte das Dreirad fixieren und die Kraft des Dreiradantriebes auf die Welle über die gummibelegte Rolle ausüben.
Damit ich zu ähnlichen Verhältnissen auf der Welle/Rolle wie auf dem Boden komme, sollte die Rolle die gleiche Kraft dem Rad des Dreirades bei Beschleunigung entgegensetzen, wie es der Boden tun würde. Das tut sie mit ihrem Trägheitsmoment (und verschiedenen anderen Störgrößen)
Dazu möchte ich die Kraft bestimmen könne, die der Rolle eine bestimmte Bahnbeschleunigung verleiht. Die Kraft soll dann später von dem Dreirad Rad aufgebracht werden. Die Kraft ist dann idealerweise die Gegenkraft, die der Boden dem Dreirad bei Beschleunigung entgegenbringt. (Und damit noch idealerweiserer die Sprungantwort im Stand meßbar wird) Deshalb möchte ich das Trägheitsmoment der Rolle anpassen, so daß die aufgebrachte Gegenkraft der Rolle der Trägheitskraft des Dreirades entspricht. Für die Anpassung, denke ich, benötige ich zumindest einen nachvollziehbaren/überprüfbaren Rechenweg. Grundlage sind halt die Messungen. Und da hänge ich zur Zeit.
Der eigentliche Wert des Trägheitsmomentes ist nicht unbedingt notwendig. Dient im Augenblick aber dazu die Plausibilität der Meßwerte zu überprüfen. Ich meine, es reicht Bahnbeschleunigung und die dazu notwendige Kraft zu bestimmen um eine Anpassung des Trägheitsmoments an die eines Dreirades zu bestimmen. Das hatte ich in einem der früheren Beiträge angerissen.
Der Gedanke ist im Video des Eröffnungsposts zu sehen. Radius der gummibewehrten Rolle ist ca. 25,6mm.Dazu ne passende Frage: auf welchem Radius Deiner Messvorrichtung(Scheibe) setzt Du Dein Gefährt auf?
Gruß
Searcher
Hoffentlich liegt das Ziel auch am Weg
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Gibts Neuigkeiten?.. daß die aufgebrachte Gegenkraft der Rolle der Trägheitskraft des Dreirades entspricht . . Grundlage sind halt die Messungen. Und da hänge ich zur Zeit ..
Ciao sagt der JoeamBerg
Noch nichts Neues. Projekt liegt ein wenig auf Eis. Ich hatte noch verschiedene Fäden zum Beschleunigen der Welle ausprobiert. Alle waren elastisch. Auch Perlonfäden, die als nicht elastisch verkauft werden. Die besten Ergebnisse liferte Zahnseide.
Mir scheint auch die zu messende Größe gegenüber den Störgrößen in der Apparatur zu klein zu sein, so daß ich zu große, unplausibele Abweichungen bei variierendem Zuggewicht bekomme.
Das Wetter war in letzter Zeit so angenehm, daß iandere Dinge im Fokus standen. Allerdings bin ich drauf und dran mal den Versuch aus den letzten verlinkten Videos mit dem Fahrrad Rad nachzubauen und nachzurechnen. Dazu brauch ich aber schlechtes Wetter
Gruß
Searcher
Hoffentlich liegt das Ziel auch am Weg
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