- Labornetzteil AliExpress         
Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 11 bis 20 von 33

Thema: öhrisch, häärisch, näsisch und Co.

  1. #11
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
    Registriert seit
    25.12.2018
    Beiträge
    459
    Anzeige

    LiFePo4 Akku selber bauen - Video
    Also, ich kann der Aufregung nicht folgen. "Händisch" wird gerade in der Informatik und Organisationslehre gerne in Abgrenzung zu "automatisiert" oder "maschinell" verwendet. Mir ist das Wort völlig geläufig und ich sehe keine Veranlassung, daraus abstruse Ableitungen wie "härisch" (ist eh an den Haaren herbeigezogen, denn "mit den Haaren" macht man nichts aktiv) zu bilden. Sprache ist nicht formal ableitbar - aus "händisch" folgt nicht zwangsläufig "füßisch", "armisch" oder "köpfisch". "Händisch" ist einfach nur eine sprachliche "Verdeutschballhornung" des lateinischen "manuell". Das kann man als Schwachsinn irgendwelcher sprachunkundigen Idioten abwerten oder einfach als nettes sprachliches Kleinod hinnehmen. Im Übrigen ist "händisch" ebenso wie "manuell" ein Adverb (etwas händisch eingeben) oder Adjektiv (händische Eingabe), während Moppi mit "hören", "riechen", "beäugen" Verben aufgreift. Für vergleichbare Sachverhalte haben sich eben sprachlich andere Varianten gebildet. Alternativ zu "händisch" gibt es ja noch "per Hand" und "mit der Hand". Üblich sind "zu Fuß", fußläufig", "per pedes". Wo der Sprachgebrauch andere Wortschöpfungen aufgreift, wird man sich dem in gewissem Maße beugen müssen. Das kann ja durchaus regional oder sozial unterschiedlich sein. Allerdings wäre manchem ein gepflegterer Umgang mit sprache ans Herz zu legen. Der eine "erledigt Besorgungen", der andere "geht aldi". Letzteres ist (sprachlich) entbehrlich.

    Ich bin durchaus ein Freund gepflegter Sprache und kann auf den zunehmenden Verfall der deutschen Sprache gerne verzichten. Ich frage mich öfter, was unsere Schulen eigentlich den ganzen Tag machen, wenn ich Schrift und Sprache mancher jungen Menschen betrachte. Da wäre schon mal die Groß-/Kleinschreibung, die offenbar von Vielen nur noch als Empfehlung oder bereits als obsolet betrachtet wird. (Nicht wahr, Inka?) Kommas werden ebenso nur noch nach Gutdünken (oberallgeier) oder gar nicht mehr benutzt. Finde den Fehler: "[...] das Gossendeutsch, daß einem in den Öffis [...]" Nach einem Komma kommt schon auch mal ein "das" als Pronomen und nicht immer nur "dass" als Konjunktion - "daß" kommt aber auf gar keinen Fall, denn das wurde glücklicherweise abgeschafft. Und "Öffis" ist für mich "Gossendeutsch". Die Rechtschreibreform hat weit mehr Verbesserungen als neue Zweifelsfälle hervorgebracht. Nur Unverbesserliche, die zu bequem sind, sich von althergebrachten Sprachgewohnheiten zu trennen, beharren auf der vermeintlichen Unsinnigkeit der Reform. Die "Junge Freiheit" halte ich nun auch wirklich nicht für das geeignete Urteilsmedium in dieser Frage. Ich kann nur Rumgucker beipflichten - unsere Sprache ist in großen Teilen logisch, konsistent und verständlich. Wer sie vernünftig anwendet, statt dran rumzumäkeln, weiß diese Qualitäten zu schätzen.

  2. #12
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
    Registriert seit
    18.01.2012
    Beiträge
    484
    Hallo Gnom67,
    ein schöner Beitrag.
    Ich habe noch Dingwort, Tätigkeitswort, Eigenschaftswort usw. gelernt.
    Siehe Übersicht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gramma...e_im_Deutschen

    Leider bin ich in Sachen Rechtschreibung auch nicht besonders begabt!
    Halten wir fest, dass A und O ist die Lernfenster im Leben richtig zu fördern!

    Nun, wir sollten aber die Lese- und Rechtschreibstörung nicht vergessen.
    Schnell werden diese Menschen als dumm abgestempelt.

    Gruß
    AR

    PS
    Wer, einen Fehler findet, darf ihn behalten.

  3. #13
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
    Registriert seit
    18.03.2018
    Beiträge
    2.645
    Ich habe auch nichts gegen Reformen. Aber warum muss alle zwei Generationen die Rechtschreibung geändert werden? Zumindest gefühlt, findet das so etwa in diesen Abständen statt.
    Sprache und das Schreiben sollten auch von Generation zu Generation weitergegeben werden. Durch diese ständigen Änderungen wird das erschwert und es führt zu keiner Besserung.

    Ich halte "händisch" für entbehrlich und schlechtes Deutsch, wie das "halt" eben auch( ich habe "halt" .. ich gehe "halt" ... ich muss "halt" ... usw.) der Duden erklärt es selbst mit "manuell".
    Bei uns herrscht noch Dialekt und regional bedingt ist es eben so, dass wir hier durchaus auch so sprechen und das völlig "ok" ist, wie im Beispiel:
    "Wollt ihr das dort mit der Maschine machen?", "Nein, das machen wir so." Auf "manuell" wird hier verzichtet.




    MfG

  4. #14
    HaWe
    Gast
    Der Wortschatz einer Sprache ist keine statische Größe; er ist vielmehr in ständiger Veränderung begriffen: dem trägt z.B. auch der Duden Rechnung.
    Auch die Rechtschreibung ist oft von (ur-)alten Gewohnheiten überfrachtet, das "ß" (zusammengesetzt aus "s" und "z") ist nur eines dieser Beispiele, und nicht alles, was man lange so oder so gemacht hat, ist auch logisch nachvollziehbar, daher Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Grammatikreformen. Bei vielen Rechtschreib-Änderungen wurde z.B. der Wortherkunft stärker Rechnung getragen (nicht mehr "bleuen" sondern "bläuen", denn es kommt von "blau", oder früher "Greuel", jetzt: "Gräuel", denn es kommt von "Grauen", s.a. "grausam").

    Zum Stichwort "Dialekt": Die deutsche Standardsprache setzt sich aus Standardvarietäten der deutschen Dachsprache zusammen - die Dialekte (Mundarten) werden dagegen nur teilweise von dieser Sprache überdacht. Als deutsche Rechtschreibung wird die Rechtschreibung der deutschen Standardsprache bezeichnet (Wikipedia) - Dialekte bleiben hier daher oft "außen vor".

    Die Bedeutung eines Wortes ist ebenfalls nicht statisch: "die Bedeutung eines Wortes ist sein (aktueller) Gebrauch in der Sprache" (L. Wittgenstein). Das gilt nicht nur für wechselnde Wortbedeutungen "etablierter" Wörter und Begriffe im (Satz-) Kontext ("Bank, "Bein", "Schein",...), sondern auch für "Modeerscheinungen" wie - unter vielen anderen - : "geil", "cool", im Englischen und als Lehnwörter auch "fresh", "hip".

    Alles Weitere wäre m.E. mit der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), dem Rat für deutsche Rechtschreibung der Kultusministerkonferenz und mit der Dudenredaktion zu diskutieren, sonst wird es hier ein Streit um des Kaisers Bart...

  5. #15
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
    Registriert seit
    25.12.2018
    Beiträge
    459
    Sprache ist lebendig (äh, ist halt so ;- ) und der Versuch, ab und zu die gröbsten Auswüchse wieder in ein nachvollziehbares Regelwerk zu fassen, ist durchaus löblich. Wo währn vir one denn gutten Lutherr, der unsrer Sprach vür alle ein gleiches Mass gegeben hath. Jeder thäte shreiben, wi er wolthe und keiner könte es fersten.

    Dass es trotzdem zahlreiche Unstimmigkeiten gibt, ist ja nicht Konrads Schuld - dafür sind die Menschen verantwortlich. Es heißt "packen" aber "Paket" - die Engländer sprechen es richtig aus "Packet" - und schreiben es auch richtig.
    "Geh weg" oder "Gehweg" - gleich geschrieben aber unterschiedlich ausgesprochen.
    Bett, Gebet, Beet - drei Schreibweisen aber nur zwei Sprachformen.
    Wem will man zumuten, das zu vereinheitlichen? Da lassen wir es besser, wie es ist.

    Mir graut's allerdings schon vor der Einarbeitung der heute zunehmend gelebten Sprache in die Grammatikregeln. Den Genitiv werden wir dann wohl begraben müssen. (Das liegt ja auch klar im Ermessen von dem Sprecher.) Zeitformen werden im gesprochenen Deutsch ohnehin auf Präsens und Perfekt reduziert. ("Ich gehe (morgen) ins Kino." "Gestern hab ich Schule gehabt.") Nur "sein" wird noch gelegentlich im Imperfekt verwendet. ("Gestern war ich krank.") Artikel werden dann generell weggelassen ("Fährst du mit Auto oder Zug?") und Verben benutzen wir nur noch, wo man sich nicht selbst denken kann, welches gemeint ist. ("Mama, kann ich Eis?")

    Die Franzosen sind uns in der Pflege ihrer Sprache weit voraus - und werden dafür oft belächelt. Aber im Grunde haben sie Recht. Und wenn die Unterschicht "Gossenslang" redet müssen das Leute mit etwas Bildung ja nicht zwangsweise nachmachen.

  6. #16
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von inka
    Registriert seit
    29.10.2006
    Ort
    nahe Dresden
    Alter
    76
    Beiträge
    2.180
    Ich bin durchaus ein Freund gepflegter Sprache und kann auf den zunehmenden Verfall der deutschen Sprache gerne verzichten. Ich frage mich öfter, was unsere Schulen eigentlich den ganzen Tag machen, wenn ich Schrift und Sprache mancher jungen Menschen betrachte.
    anderes als rechtschreibung...

    Da wäre schon mal die Groß-/Kleinschreibung, die offenbar von Vielen nur noch als Empfehlung oder bereits als obsolet betrachtet wird. (Nicht wahr, Inka?) Kommas werden ebenso nur noch nach Gutdünken (oberallgeier) oder gar nicht mehr benutzt.
    man tut was man kann aber wenn's drauf ankommt kann ich schon noch richtig großschreibung, und wenn's manchmal per winword passiert

    Sprache ist lebendig (äh, ist halt so ;- ) und der Versuch, ab und zu die gröbsten Auswüchse wieder in ein nachvollziehbares Regelwerk zu fassen, ist durchaus löblich. Wo währn vir one denn gutten Lutherr, der unsrer Sprach vür alle ein gleiches Mass gegeben hath. Jeder thäte shreiben, wi er wolthe und keiner könte es fersten.
    so weit sind wir doch schon! ich bin ziemlich sicher, dass die letzte rechtschreibreform nur das eine zum zweck hatte: die Pisa-ergebnisse deutscher schüler künstlich nach oben zu pushen. Nicht einmal mehr "schreib wie du kannst" sondern "schreib wie du willst"...
    gruß inka

  7. #17
    HaWe
    Gast
    Zitat Zitat von inka Beitrag anzeigen
    ich bin ziemlich sicher, dass die letzte rechtschreibreform nur das eine zum zweck hatte: die Pisa-ergebnisse deutscher schüler künstlich nach oben zu pushen. Nicht einmal mehr "schreib wie du kannst" sondern "schreib wie du willst"...
    PISA testet keine Rechtschreibung, außerdem ist die neue deutsche Rechtschreibung (Reformen 1996, 2006) nicht einfacher, sondern nur anders als die ältere(n).

  8. #18
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
    Registriert seit
    07.11.2019
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    117
    Hallo,

    der Weg geht ganz klar weg vom individuellen Rumgeschreibsel hin zum standardisierten Knöpfchendrücken. Es ist schließlich zu unserem Vorteil, wenn wir die Meldung über einen Missstand mit einer dem Thema angepassten Auswahl von Knöpfen kommentieren können:

    1. Finde ich gut.
    2. Finde ich sehr gut.
    3. Ich vermisse Katzenbilder.

    An unsere älteren Leser:

    Leider können wir Ihnen keine Kommentarfunktion in Textform mehr anbieten. Die Aufwendungen, Ihre Beiträge an den Verfassungsschutz weiterzuleiten, übersteigen die Möglichkeiten unserer Redaktion.
    Hierdurch bleiben wir in der Lage, Ihnen auch weiterhin ein Spitzenprodukt demokratischer Meinungsvielfalt anbieten zu können. Und Sie sparen viel Zeit beim Kommentieren.
    Bitte upgraden Sie Ihre Tastatur durch ein zeitgemäßes Betriebssystem mit exklusiver Emoji-Bedienung.

    Viele Grüße

    Wolfgang

  9. #19
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von inka
    Registriert seit
    29.10.2006
    Ort
    nahe Dresden
    Alter
    76
    Beiträge
    2.180
    Zitat Zitat von HaWe Beitrag anzeigen
    PISA testet keine Rechtschreibung.
    oh, da war ich wohl falsch...
    gruß inka

  10. #20
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
    Registriert seit
    18.01.2012
    Beiträge
    484
    Diese Abkürzung finde ich furchtbar:
    -es funzt

    Gruß
    AR

Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

fchao-Sinus-Wechselrichter AliExpress