Moin Forum,
ich hab mir eben nochmal die letzten Beiträge im Thread durchgelesen.
Helmut scheint den Unterschied zwischen natürlichen Denkprozessen und mathematischen Lösungen unverändert nicht zu erkennen. Er hatte offensichtlich überhaupt nicht begriffen, was ich bzgl. der "Logik der Natur" geschrieben hatte. Und damit natürlich auch nicht das XOR-Problem.
Natürlich kann man es mit "unnatürlichen" Mitteln lösen. Natürlich kann ich mir ein paar Gatter ins Hirn implementieren lassen. Natürlich kann ich hinter mir einen Lehrer aufstellen, der so lange auf mich einprügelt, bis seine "backpropagation" irgendeine Wirkung zeigt.
Aber so funktioniert doch keiner von uns. Boolsche Algebra und backpropagation haben überhaupt nichts mit natürlichem Denken zu tun. Es ist nicht so banal, wie Helmut sich das so ausdenkt. Das Thema geht wesentlich tiefer. Stochri hats richtig erfasst.
Man kann allerdings darüber diskutieren, ob die XOR-Aufgabe "natürlich" ist.
Es gibt mehrere Aufgaben, die "unnatürlich" sind. Die einfache Negation halte ich für unnatürlich. Negation ist nur in Zusammenhang mit einem AND vorstellbar.
"Da lag immer ne Katze auf dem Stuhl. Nun fehlt die Katze.". Aber wenn ich erstmals im Leben diesen leeren Stuhl sehe, dann fällt mir natürlich die fehlende Katze nicht auf. Eine Operation "not(KATZE)" ist also Humbug. Sinnvoll ist aber "STUHL and not(KATZE)".
Wobei man auch dabei noch diskutieren müsste, ob es nicht auf die Delta-Werte ankommt.
Und weiterhin hatte ich ja auch geschrieben, dass ein AND instabil ist. Es kann jederzeit zum OR mutieren, wie uns der pawlowsche Hund vor Augen führt.
---------
Dass Helmut vorgibt, das alles nicht zu verstehen, ist etwas enttäuschend. Ich bin noch nicht mal vier Wochen mit dem Thema befasst und ich hab zunehmend das Gefühl, dass Helmut mir wohl keine große Stütze sein wird.
Stochris Info, dass ich mich um das XOR-Problem nicht wirklich zu kümmern brauch, ist da deutlich hilfreicher. Er impliziert dann aber gleich das backpropagation. Ich hätte also sozusagen die Wahl zwischen Teufel und Belzebub.
Auch nicht zufriedenstellend....
BTW: das XOR-Problem ist natürlich per GI-System "lösbar":
loop = 20; do {
gi(FIRST_NEURON,AKT_0);
gi(FIRST_NEURON + 1,AKT_0);
} while(--loop);
loop = 20; do {
gi(A_notB,FIRST_NEURON);
gi(B_notA,FIRST_NEURON + 1);
} while(--loop);
Ich würde das mal "Handverdrahtung" der boolschen Algebra nennen. Die gewaltsame Einrichtung eines hidden-layers. Ich schreib dem Wesen praktisch vor, mit welchen Zellen es zu denken hat. Lächerlich.
KI hat in meinen Augen was mit "deep thinking" des KI-Entwicklers zu tun. "deep learning" ist Dampframmen-Technik. Man bestraft seinen KI-Schützling, weil man selbst zu doof ist, ihm vernünftiges Lernen beizubringen. Und Boolsche Algebra gibts im Hirn überhaupt nicht.
Ich zieh mich mal wieder ein paar Tage zurück. In einer Woche melde ich mich wieder. Es wird dem Projekt mehr bringen, als wenn ich hier rumlabere und eh kaum verstanden werde.
Viele Grüße
Wolfgang
Lesezeichen