Schön, dass man doch noch ab und zu jemanden liest, der begreift, worum es wirklich geht.
So lange Industrie und Politik am Wachstumsparadigma festhalten und das Heil der Menschheit in immer mehr, mehr, mehr gesucht wird, ist der Untergang der Gesellschaft wie wir sie kennen vorprogrammiert. Klimakollaps und Ressourcenkrise werden uns den Garaus machen. Aber Hauptsache, das neue Auto ist noch potenter als das alte. Der kleine Mann, der sich ein 30.000 € teueres Elektroauto kauft, bekommt 6.000 € Prämie (einmalig) und zahlt am Ende dabei drauf. Der Unternehmer, der sich einen 450 PS Hybridboliden kauft, bekommt 50% Rabatt auf die Versteuerung der Privatnutzung. Bei einem 100.000 € teueren Oberklasseauto sind das schon über. 4.000 € - jedes Jahr!!!
Der Energieverbrauch scheint bei Elektroautos sowieso keine Rolle zu spielen. Der Strom kommt ja aus der Steckdose... Da gibts ja keine Umweltschäden. Und wenn ich lese, dass es Autos gibt, die 25 KWh oder mehr auf 100 Km brauchen (entspricht über 8 € auf 100 Km), zuzüglich Lade- und Transportverluste, dann freu ich mcih über die geringen Verbrauchswerte meines Diesels. Aber bitte nicht missverstehen - ich bin Befürworter der Elektromobilität und einer konsequenten Verkehrswende. Aber mit Vernunft und nicht getrieben vom Gewinnstreben der Auto- und Stromindustrie. Für 98% meiner Fahrten genügt eine Reichweite von 100 Km. Natürlich ist mehr immer nett - aber sinnvoll ist es nicht.
Ich bin vor einigen Monaten aufs Rad umgestiegen und fahre derzeit sozusagen als "technosoziales Experiment" konsequent nicht mehr mit dem Auto. Das ist oft schwierig, langwierig oder sogar richtig nervig, aber unterm Strich preiswerter, vielseitiger und vor allem umweltschonened. Ich kann nur jedem Empfehlen, dass auch mal zu probieren.