Zitat Zitat von Rabenauge Beitrag anzeigen
Da unterschätzt du diese "Modellbau-Motoren" aber ein wenig, mein Lieber.
Ein 540er Mabuchi oder Johnson (die sind nahezu identisch) liefert bei 7.4V irgendwas zwischen 70 und 100W.
Von denen gibts auch Ausführungen mit weniger Wicklungen, die bis zu 160W liefern...
Die holen ihre Leistung aus sehr hohen Drehzahlen. Das mag für eine Luftschraube gerade noch passen, für den Antrieb eines Fahrzeugs ist das eher schlecht. Man braucht eine sehr hohe Untersetzung mit vielen Stufen, die die Abtriebsleistung reduziert. Im Umfeld solcher Motore hab ich genügend Zahnräder und Ritzel gesehen, die einen Zahnarzt dringend nötig hatten.

Ich hab sogar solche Motoren im Einsatz, die 280W liefern- das sind dann allerdings Brushless-Motoren.
Auch dort würden die Vorsatzgetriebe passen.
Dann solltest du auch verraten, wie du ein passendes Ritzel auf die Motorwelle bekommst und wie lange ein solches Getriebe das aushält. Und die 280W sind genau genommen sicher nicht die Abgabeleistung sondern die (von dir gemessene) Aufnahmeleistung unter Last im Dauerbetrieb.

Und bevor jetzt RC-Cars ins Feld kommen, ich würde das nur akzeptieren, wenn man damit unfallfrei rückwärts einparken kann. Das entspricht in etwa dem Anfahren einer Ladestation.

Zitat Zitat von oberallgeier Beitrag anzeigen
Maximale Stromaufnahme 5 A bei 12 V - nach Spezifikation, mit Getriebe und Encode, dann Ømax ca. 37 mm - siehe Link/Ausschnitt aus meiner Dokumentation. Genau dieser Typ läuft bei mir aber nicht wirklich geräuschlos.
Wie ich lese 5A Stall-Current. Das ist für die Auslegung der Elektronik sicher von Bedeutung, die Wellenleistung ist aber Null. In diesem Zustand ist der Motor nicht mehr als ein 60W Lötkolben und wird sicher über kurz oder lang abbrennen. Und wenn eine Mechanik Geräusche macht, heißt das für mich eigentlich immer, da ist Überlast im Spiel.

Eine besondere Eigenschaft von Elektromotoren ist, daß man sie gnadenlos Überlasten kann, solange die Mechanik das aushält und die Temperatur nicht zu hoch wird. Wenn der Einsatz das zulässt kann man also mit relativ kleinen Motoren viel erreichen. Zum Testen meiner Rolladensteuerung habe ich einen Rohrmotor auf dem Tisch aufgebaut. Oben auf dem Datenblatt steht ein beeindruckendes Drehmoment, so ein Rolladen einer Terrassentür ist ja auch schwer. Nachdem der ein paarmal (ohne Rolladen) gelaufen ist, fiel mir auf, daß er kochend heiß war. Das war aber normal. Der Antrieb ist so konstruiert, daß er zwei-dreimal am Tag für eine Minute läuft. Dann hält er Jahrzehnte durch. 10 Minuten Dauerbetrieb und er ist hinüber.

MfG Klebwax