Bei den besseren Servos findet man diese Angaben durchaus- auf der Verpackung, im Beipackzettel...meist auch im Internet.
Beispiel zu oben genanntem Savöx: https://www.hoelleinshop.com/Sender-...82&c=187&p=187
Dort finden wir alle nötigen Angaben:
Stellmoment bei 4.8V (*): 62Ncm.
Das sind NewtonZentimeter.
Heisst: das Teil hat, bei 1cm Hebellänge, eine Stellkraft von 62N. Milchmädchenhaft ausgedrückt: schraubst du da nen 1cm langen Servohebel ran, kann es 6.2 Kilogramm anheben.
Ist aber dieser Hebel 10cm lang, bleibt, laut Hebelgesetz, nur ein Zehntel davon übrig: dann hebt das Ding nur noch 620g!
Und: das ist bereits ein mittelkräftiges Servo.....
Man muss diese Angaben aufmerksam lesen: damits nich zu einfach wird, geben die Hersteller manchmal Nm an (NewtonMeter), oder auch kg/cm.
Lässt sich aber alles umrechnen.
Wichtig auch: bei welcher Spannung!
Es gibt Servos, die durchaus mit höherer Spannung arbeiten können, das Savöx hier z.B. auch mit 6V- dann hat es mer Kraft und ist auch schneller.
Auch das steht dabei...
Teilweise können die noch höhere Spannungen ab- aber man sollte nie ein Servo, was nicht ausdrücklich dafür vorgesehen ist, mit Überspannung füttern. 5V halten sie alle aus (bis auf ganz wenige Ausnahmen, das sind aber Spezialservos, wo das dann auch dabei steht), höhere Spannungen nicht unbedingt.
Wenn man gar nix hat, dann sollte man nicht mehr als 5V auf ein Servo geben.
Die Stellkraft der Billigservos kann man grob ermitteln: Servohebel raufstecken, Servo fest auf den Tisch legen und ne Schnur an den Hebel (Schraube weg lassen, dazu gleich noch was). Das Servo sollte natürlich dabei angesteuert werden (Servotester oder irgendein Controller).
Nun hängst du ne Schnur an den Hebel und fängst an, die zu beschweren, so dass das Servo gegenhalten muss.
Irgendwann wird es anfangen, zu brummen- dann wird es schon überlastet.
Je nachdem, wie gross die Überlastung ist, kann das auch sehr leise anfangen- gut hinhören.
Das ist der Punkt, an dem es seine Soll-Stellung nicht mehr sicher erreichen kann.
Wenn man das Limit hat, ruhig das Servo mal ein wenig arbeiten lassen (Gewicht anheben, runterlassen, wieder anheben.....)- wers genau wissen will, klebt sich noch ne Verlängerung aus Pappe als Zeiger an den Hebel, so sieht man, wie präzise es seine Nullstellung wieder einnimmt.
Auch das bringt mitunter erstaunliches zu Tage....
Dabei immer mal das Servo anfassen: handwarm ist okay (kommt aber bei besseren eigentlich auch nicht vor)- alles darüber kann bedenklich sein.
Ich hatte schon geschmolzene Gehäuse...da das aber eben auch die ganzen Lager enthält, bleibt da nicht viel brauchbares über...
Aus der Länge des Hebels, den man dran hat (Mitte Schraubloch bis Mitte Schnur messen) und dem angehängten Gewicht kommt man jetzt leicht auf die Stellkraft.
Warum den Servohebel nicht festschrauben: Chinesische Passungen!
Viele Servos mit Kunstoff-Abtriebswelle haben einfach nur ein Loch in der Welle, wo eine selbstschneidende Schraube irgendwie reingewürgt wird.
Bei guten Servos funktioniert das auch einwandfrei, aber bei billigen kommt es öfter vor, dass sich dabei die Abtriebswelle im Ganzen weitet- die klemmt dann im Lager schon ohne jegliche Last.
Hast du ein Servo, was schon ohne Last (oder ohne nennenswerte Last) brummt, dann lös mal diese Schraube....meistens hilfts!
Darum ist es besser, diesen Test ohne sie zu machen- so schnell fällt das Hebelchen auch nicht ab.
*) Die Angabe mit den 4.8V kommt daher, dass früher oft (heute eher selten) NC-Akus zur Empfängerstromversorgung verwendet wurden. Vier Zellen, ergibt also 4.8V.
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