Du bist auf das prinzipielle Problem der RC-Servos gestoßen: sowohl die Elektronik als auch der Motor liegen an der gleichen Spannungsversorgung. Das hat zu einer Zeit, als der Empfängerakku die einzige Stromquelle in einem Modell war, seine Berechtigung. Die Servos hatten ja nur die Ruder zu bewegen.
Ein Elektromotor geht aus zwei Gründen kaput, mechanisch durch zu hohe Drehzahl oder durch zu hohe Temperatur. Spannung oder Strom kommen nur in extremen Fällen in Frage. Wenn also die Reglung, typisch PWM, dafür sorgt, daß die Drehzahl nicht zu hoch wird, geht der Motor eigentlich auch nicht an Überhitzung zu Grunde. Zur Sicherheit sollte man trotzdem auf die Temperatur achten. PWM und Induktivität, die des Motors, ergeben einen Schaltregler. Mit einem außreichend großen Eingangskondensator stellt sich dann auch der entsprechend geringere Eingangsstrom ein. Die in den Servos verwendeten Elektroniken lassen das aber nicht zu, die Steuerung und auch der Motortreiber kommt mit der höheren Spannung nicht klar.Da ich aus dem digitalen Bereich komme, habe ich leider nicht genug Ahnung davon: Ist es möglich, diesen Motor einfach mit einer höheren Spannung zu versorgen? Soweit ich weiß, zählt bei einem Motor der eingespeißte Strom und nicht die angelegte Spannung. Könnte man also eine selbstgebaute Regelung einbauen, die mit einer höhren Spannung klar kommt?
Man könnte aber ein Servo "entkernen" und die Motor und Potianschlüsse nach draußen führen. Denkbar wäre, das Servo-IC mit der Prozessorversorgung zu betreiben und einen Motortreiber für eine höhere Spannung dahinter zu schalten. Diese Kombination würde aber nicht berücksichtigen, daß der Motor nicht mehr mit 100% betrieben werden darf.
Daher ist es besser, ein Digitalservo nachzuempfinden. Ein kleiner µC liest die Servopulse und das Poti ein und erzeugt daraus eine PWM für den Motor. Eine Leistungsstufe steuert dann den Motor, versorgt mit einer anderen Spannung. Wenn man aber soweit ist, kann man sich von den Servopulsen auch ganz befreien, und die Servos über UART oder I2C vom Hauptprozessor steuern.
Ich mache gerade Experimente mit diesen Treibermodulen, die recht erfolgreich sind. Diese Module sind möglicherweise etwas überdimensioniert, sie nehmen einem aber die Notwendigkeit ab, ein Kühlpad auf der Unterseite des Chips zu verlöten. Dazu meinen derzeitigen Favoriten im kleinen, 14poligen Gehäuse als Prozessor, den PIC16F18326 und man kann sich in SW richtig austoben (da hier viele AVR Anhänger sind: Microchip hat sicher auch passende AVRs im Angebot). Vom klassischen P-Regler, wie es die Servo-ICs machen, bis zum komplett eigenen Konzept. Wenn man die Versorgung der Servomotoren auch noch misst, kann man sich mit dem maximalen Dutycyle auch an unterschiedliche Versorgungen anpassen.
MfG Klebwax
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