Ein bisschen Spaß darf sein...
Du würdest Wiki als Eintrittskarte für eine neue Welt benutzen? Seht, ich hab auch was tolles mitgebracht, sozusagen als Gastgeschenk...
Oje, da würdest du nicht punkten, fürchte ich. Wiki ist in dieser Hinsicht doch eher ein Katalog mit Versprechungen. Die detaillierten Rezepte zur Umsetzung fehlen. Und solltest du in eine weiter entwickelte Kultur gelangen, wird man dich für die veraltete Historiensammlung eher verhöhnen.
Vielleicht für deine Gastgeber nicht im Detail interessant, aber der Größenordnung wegen als "Teil des Weltwissens" vielleicht erwähnenswert: Am LHC im Kernforschungszentrum Genf werden jedes Jahr 15 Mio GB Daten erzeugt (Tendenz steigend). Die findet man sicher nicht in Wiki.
Einen netten Querschnitt über "die Menschheit" würde das Wiki allerdings liefern. Wenn wir nur halb so viel über Karthago wüssten, würden die Baupläne für "das Chronoskop" nie publik werden...
Wikipedia finde ich auch unheimlich praktisch, aber ich würde nicht davon ausgehen, dass das gesamte Wissen der Menschheit oder auch nur der größte Teil davon bei Wikipedia gesammelt sind. Ja, die Artikel sind in den letzten Jahren deutlich umfangreicher geworden. Aber Wikipedia ersetzt keine Fachliteratur. Wenn man tiefer in bestimmte Themen eintauchen will, reicht Wikipedia meinen Erfahrungen nach bei Weitem nicht aus. Und ich nehme an, dass das in den Fachgebieten, in denen ich mich weniger gut auskenne, ganz ähnlich ist.
Abgesehen davon, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass sich die Wikipedia-Artikel je nach Sprache durchaus bezüglich Umfang und teils auch bezüglich Inhalten mehr oder weniger stark unterscheiden.
Allerdings, das ist nicht zu unterschätzen. Die deutschprachige Wikipedia ist in reichlich vielen Bereichen den englischsprachigen deutlich hinterher.
Wobei da noch die Frage ist, was denn alles unter den Begriff "Wissen" fallen soll. Die Frage, wann Elvis Presley starb, ist sicherlich in Quizsendungen gut aufgehoben. Ist jedoch, anders als z.B. das Wissen über Strömungsdynamik, kein Wissen daß jemand mühsam erarbeitet hat. Die Massen an Daten, die z.B. bei wissenschaftlichen Experimenten anfallen, sind zwar mühsam erarbeitet, sind m.E. aber eher Beobachtungen und kein Wissen. Genauso wie ich z.B. letzte Woche zwei Krähen dabei beobachtet habe, wie sie eine dritte Krähe verprügelt haben.
Die Schlüsse und Entdeckungen, die man wiederum aus solchen Beobachtungen ableiten kann, sind Wissen als solches-aber dieses Wissen ist oft nur ein Satz oder eine Formel, allenfalls ein Paper. Bestimmt jedoch keine zig Gigabyte groß.
Zu den 75GB deutschsprachige Wikipedia: vergiss nicht daß da noch ein guter Teil auf die Formatierung der Text entfällt. Die zählen nicht. Aber: versuche mal abzuschätzen wieviele Tontafeln oder Bücher man mit dieser Datenmenge beschreiben könnte. Ich denke die meisten Menschen unterschätzen schnell wieviele Daten 1GB eigentlich sind.
ja, was ist "Wissen" - ein wichtiger Gesichtspunkt.
Ich würde das unter dem Gesichtspunkt des Erkenntnisniveaus beurteilen:
Daten zu kennen, ist sicher auch Teil des Wissens, und das Erkenntnisniveau wird sicher mit zunehmender Verarbeitung bis zur Hypothesen- und Theoriebildung weiter ansteigen.
Wenn wir hier über downloadbares Wissen reden, würde ich zumindest (!) all das mit einbeziehen, was in Fachjournalen publiziert wurde, u.a. was man in Google Scholar https://scholar.google.de/ zu einem Thema an Literatur findet (d.h. nicht nur die Links, sondern alle einzelnen, vollständigen Publikationen).
Das englische Wikipedia ist ca 235GB groß. Im TV bei Neomagazin kommt jetzt zu Tage warum das deutsche Wikipedia im Vergleich zu anderen unterirdisch und rückwärtsgewandt ist. Hätte es mir eigentlich denken können. Hab mich schon gewundert warum alle so kritisch eingestellt sind. https://www.zdf.de/comedy/neo-magazi...pedia-116.html
Geändert von ces (20.04.2019 um 15:18 Uhr)
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