Selbstverständlich nutzt es was, den Kondensator kurz zu schließen. Ein Kurzschluß ist ein auch nur ein (ziemlich kleiner) Entladewiderstand. Man nimmt gerne einen Widerstand, damit es nicht so stark funkt. Die Ladung auf einem Kondensator beseitigt man, indem man beide Anschlüsse des Kondensators verbindet. Das wird so bei den Experimenten im Physikunterricht vorgeführt.
Na dann überleg noch mal genau, was passiert. Ich beschreibs mal ganz langsam.
Der Verstärker hat eine Annodenspannung von 600V. Der Minuspol ist mit dem Chassis verbunden und das mit PE über den Netzstecker. Nun zieht jemand den Netzstecker und schließt die +600V mit irgendeiner Potentialausgleichsschiene (direkt oder über einen Widerstand) kurz. Was passiert? Das Chassis, das mit dem Minus der 600V verbunden ist, hat jetz -600V gegen den Potentialausgleich, denn dieser liegt an den +600V. Fasst du also das Chassis jetzt an, bekommst du einen Schlag. Da kein geschlossener Stromkreis da ist, es gibt nur den einen Kurzschluß, fließt kein Strom und der Kondensator wird nicht entladen. Erst wenn du den Netztstecker wieder einsteckst, knallt es in der Steckdose am PE Kontakt.
Ich bin kein Freund von Panikmache beim Umgang mit höheren Spannungen, aber deine Ratschläge sind gefährlich
MfG Klebwax
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