@Manf
Sorry, aber ich muß dir in einigen Punkten widersprechen:
Das ist wohl klar, man sollte kein Bauteil überlasten.
Nein, man muß die zu messende Spannung z.B. mit einem Spannungsteiler soweit verkleinern, daß sie Vdd nicht erreicht. Im Normalbetrieb darf die Schutzdiode/Substratdiode nie leiten. Der Chip geht nicht kaputt, wenn über diese Diode weniger als 10mA fließen. Es heisst aber nicht, daß er in diesem Zustand auch ordnungsgemäß funktioniert. Ich erwähne nur Latch-Up oder Übersprechen auf andere Kanäle. Als gute Praxis würde ich empfehlen, im Normalbetrieb von analogen Signalen immer so ein halbes Volt von den Versorgungen weg zu bleiben.Wenn also die zu messende Spannung Vdd überschreiten kann, dann sollte man zum Schutz einen Widerstand vorschalten.
Der Eingansstrom ist mitnichten 100nA, daß ist nur der Leckstrom. Bei jedem Sample and Hold Zyklus wird intern der Samplekondensator vom Eingang aufgeladen und während der Wandlung in den ADC entladen. Je nach seinem Zustand, insbesondere wenn gerade der Kanal gewechselt wird, gibt es daher unterschiedlich große Stromimpulse in den Eingang. Wenn die Signalquelle hochohmig genug ist, kann man das einfach mit einem Scope sehen. Selbst bei einem 8-Bit Wandler beträgt die Auflösung 0,4%, der 1k Widerstand versaut die Messung merkbar.Bei dem Eingangsstrom von bis zu 100 nA ergibt sich bei 1 kOhm ein Spannungsabfall von 100 µV der bei einer Auflösung von 10 mV für fast alle Fälle noch unkritisch sein wird.
Noch schlimmer wird es, wenn man eine Wechselspannung messen will. Der Längswiderstand bildet mit den unvermeidbaren parasitären Kapazitäten einen Tiefpass und verfälscht ebenfalls die Messung. Ohne genauere Abschätzung der jeweiligen Messaufgabe ist also von einem Längswiderstand abzuraten. Im Gegenteil sollte man immer versuchen, den Innenwiderstand der Signalquelle so klein wie möglich zu halten. Als Richtwert kann man so 5kΩ ansetzen, da stört ein halbes oder ganzes kΩ schon kräftig.
Der Fall, daß 10mA fließen, solange die Eingangsspannung zwischen GND und Vdd liegt, kann nicht vorkommen. Wenn man den Fehlerfall abfangen will, bei dem die Spannung höher als Vdd + 0,5V wird, sollte man eine Diode vom Signal nach Vdd schalten. Schon die gute alte 1N4148 verträgt 100mA. Man sollte aber berücksichtigen, daß in diesem Zustand die Ergebnisse der AD-Wandlung (auf allen Kanälen) zweifelhaft sind.
Und noch etwas zur Schaltung mit dem Phototransistor. Den Vorwiderstand kann man sich nicht aussuchen. Und der Maximalstrom des Transistors spielt auch keine wirkliche Rolle. Alles richtet sich nach den Lichtverhältnissen, bei denen man Messen will oder muß. Bei mittlerer Beleuchtung sollte sich etwa die halbe Versorgungsspannung einstellen. Da kann sich leicht ergeben, daß der Vorwiderstand 50 bis 100kΩ sein muß. Damit ist der Sensor eigentlich schon viel zu hochohmig um mit einem einfachen ADC wirklich genau gemessen zu werden. Solange es auf die Genauigkeit nicht ankommt, geht es aber schon, sonst braucht man einen Verstärker.
MfG Klebwax
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