Bis sich das Fahrzeug in Bewegung gesetzt hat. Genau dann hat es sich von der Haftreibung (Motor, Getriebe, Räder) gelöst und muss nur noch gegen die Roll-/Gleitreibung arbeiten.
In der Praxis: Ich stelle zuerst die PID-Regelparameter KP,KI, KD wie gewohnt auf "langen" Strecken ein. Anschließend optimiere ich KZB anhand der kürzestmöglichen Strecke. "Kürzestmöglich" ist nicht immer "1" (ein Encoderschritt), hängt im wesentlichen vom Haftreibungswert, der Schwungmasse des Fahrzeugs und der Auflösung der Inkrementalgeber ab. Ist die kürzestmögliche Strecke für das System zu kurz gewählt, bekommt man auch mit dem ZeroBoost nur dauerhaftes Schwingen. Hat man diesen Wert allerdings auf das physikalisch Mögliche eingegrenzt, kann man ihn durchaus als Toleranz zum Zielpunkt verwenden.
BTW, ich hab's mir lange nicht erklären können, aber mal zum Nachexperimentieren: Wenn man das Fahrzeug mit erhöhter PWM gerade so zum Rollen bringt, danach die PWM absenkt und anschließend mit dieser "Schleichfahrt-PWM" einfach die Richtung umkehrt, fährt's in der Regel rückwärts ohne erneuten Startboost weiter.
Ich vermute mittlerweile, dass die drei Haftreibungskomponenten "Räder, Getriebe, Motorlager" bei dieser Richtungsumkehr bedingt durch das Getriebespiel zeitlich verzögert kommen. Sie wirken also nur noch nacheinander, nicht mehr in der Summe.
Insofern ist beim Einstellen des Zeroboost die Wirkung eines einzelnen Überschwingers unter erhöhten Lastbedingungen nicht einmal schlimm. Auf ner Schwelle balanciert das Rad so nicht, aber über die Schwelle, danach über den Zielpunkt hinaus und dann wieder zurück geht recht zuverlässig.
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