Ich nehme zum Reinigen immer einen Edelstahlschwamm, mit sanftem Druck geht das ganz gut. Oder Taschentücher. Meiner Lötspitze geht es nach wie vor gut dabei. Oft wird auch gern ein nasser Schwamm genommen (bei Weller Standard), kürzlich schrieb wer anders irgendwo daß das auch nicht gut sei wegen der plötzlichen lokalen Abkühlung und damit einhergehender Risse in der Schutzschicht.
Ich schätze aber, zumindest im Hobbykeller ist das langsam Überoptimierung.
Lötfett ist üblicherweise für Dachrinnen und ähnliches...enthält evt. Kolophonium (ist aber keins!) und hat auf der Platine nix verloren. Und daß was wir hier Kolophonium nennen ist auch das gleiche Zeug mit dem du deine Baßseiten einreibst (und ich vor langer Zeit einen Geigenbogen).
Zum Reinigen nehme ich für gewöhnlich gewöhnlichen Spiritus oder Isopropanol. Verdünnung würde ich nicht unbedingt nehmen, da hätte ich Bedenken daß sich Lötstopp und Bestückungsdruck der Platine verdünnisieren. Von Aceton würde ich aus den gleichen Gründen definitiv die Finger lassen.
Noch etwas zu deinen Bildern:
-Ja, zuviel Lötzinn. Die Hälfte davon würde auch ausreichen. So sieht das besser aus:
http://www.sprut.de/electronic/platinen/besser.jpg
Ich gehe beim Löten folgendermaßen vor:
- Lötspitze sauber streifen, darf ruhig trocken sein
- Einen winzig kleinen Tropfen Lot auf die Lötkolbenspitze geben (das Lottröpfchen sorgt für einen guten Wärmekontakt zwischen Lötkolben und Lötstelle)
- Den Lötkolben an die Lötstelle möglichst am Rand anlegen, so daß man gut mit dem Lot rankommt ohne den Lötkolben zu berühren
- Das Lot am heißen Bauteil (und zwar nur da, nicht am Lötkolben oder so) abschmelzen bis genug Lot da ist.
- Lotdraht und Lötkolben zügig entfernen, möglichst ohne das flüssige Lot zu bewegen.
Das gab bisher immer recht brauchbare Lötstellen.
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