Zitat Zitat von Monri Beitrag anzeigen
Meine Frage wäre: falls das Elektroantrieb im Automotiven Bereich 48 V
geht, welche elektrische Maschine wird da benutzt: Gleichstrommaschine,
Synchronmaschine, Asynchronmaschine?
Ich denke du hast da falsche Vorstellungen.
Die Familienkutsche meiner Kindheit war ein VW Käfer, Bj. 1951.
Dieser hatte noch ein Bordnetz mit 6V. Allerdings gab es standardmässig nur den Anlasser, Beleuchtung, Winker, Hupe und Zigarettenanzünder an elektrischen Verbrauchern.
Ein Röhrenradio hatte mein Vater mal nachgerüstet, um die 300V für die Anodenspannung zu erzeugen, gab es einen elektromechanischen Zerhacker.
Trotzdem war da eine ganze Menge Kupfer verbaut.

Später ist dann die Industrie auf 12V umgestiegen. Ein Problem waren z.B. die Leuchtmittel, die mussten irgendwie genormt sein. Das galt natürlich auch für die Autoradios. Ein Grund für die höhere Spannung war das Sparen von Kupfer. Damals brauchte man z.B. für Rück- und Bremslicht jeweils einen Draht durchs ganze Auto.
Da auch immer mehr elektrische Hilfsaggregate verbaut wurden, hatten solche ein Kabelbäume bis zu 6km an Drähten verschlungen.
So in der zweiten Hälfte der 70er hat u.A. Motorola einen Concept Car vorgestellt, bei welchem die Verbraucher über einen Bus gesteuert wurden und damit den Kabelbaum wesentlich vereinfacht und viel Kupfer gespart.

Bei den LKWs hat man auf 24V erhöht, vor allem weil der Starter wesentlich stärker als bei einem PKW sein muss und das sehr grosse Ströme ergibt. Allerdings hat man meistens 2 12V Batterien eingebaut. Damit konnte man einfach ein 12V- und 24V-Bordnetz abzapfen.

Ein Problem ist bei Glühlampen noch, dass der Wendel, bei gleicher Leistung, mit zunehmender Spannung dünner wird. Dadurch wird der Wendel empfindlicher auf Vibrationen. Deshalb verwendete z.B. die Bahn auch lange 36V für ihre Beleuchtung.

Die Normung war für die Autobauer wichtig, damit sie bei den Zulieferern die Wahl haben und für dich, damit du eine Ersatzlampe nicht in Japan bestellen musst.

Mit der Einführung der Xenon-Lampen wurde das Ganze etwas aufgeweicht. Eine Xenon.Lampe benötigt etwa 20-60 V bei einem konstanten Strom im Betrieb und Hochspannung im Bereich von 50kV zur Zündung. Bei so viel nötiger Elektronik spielt die Bordspannung keine so grosse Rolle mehr. Hinzu kommt noch die etwa 4x längere Lebenserwartung gegenüber einer Glühlampe.

Heute verwendet man immer mehr LEDs in den Fahrzeugen, das benötigt auch erst einmal Elektronik zum Betrieb. Zudem verwendet man Arrays aus LEDs, Da spielt es noch nicht wirklich eine Rolle, wen ein paar Ausfallen. Heute rechnet man damit, dass der PKW verschrottet wird, bevor die LEDs ersetzt werden müssen.

Heute sind elektronische Spannungswandler kein grosser Aufwand mehr, auch die Leistung ist nicht wirklich ein grundsätzliches Problem, und niemand würde heute einen elektromechanischen Zerhacker verwenden.

Die Bordnetz-Spannung und die Akku-Spannung wird sich bei E-Autos immer mehr entkoppeln.

Achja, Tesla verwendet Asynchron-Motoren. Also hat man so oder so einen Umrichter. Ein Drehfeld mit variabler Frequenz muss dieser sowieso erzeugen, dann kann er auch noch die Spannung ändern.

MfG Peter(TOO)