hallo,
wenn es um "übliche Standard-µC-Technik" geht, dann würde ich auf jeden Fall auf Arduino setzen, denn die Programmierung ist für Anfänger einfacher und es gibt sehr viele Libs zu verschiedensten Problemstellungen.
Ich gebe auch Ceos recht, die "normalen", kleinen AVRs sind zu leistungsschwach, und selbst der Mega2560 ist grenzwertig mit seinen 8kB RAM.
Aber auch hier ist die Programmierung schwierig, sobald man es mit verschiedenen mehr oder weniger unabhängen Teil- und Unterprogrammen zu tun bekommt, die dann kompliziert über kryptische Timer und Interrupts gelöst werden müssen - extrem schwere Kost!
ich würde den zum Arduino Mega vom Layout her vergleichbaren Arduino Due empfehlen. Er hat ebenfalls über 60 Pins, 3 UART Ports, 2 I2C Ports, hat 92kB RAM, eine ARM cpu mit 84MHz Takt (kein AVR !!), und er kann (sehr einfaches) Multithreading über die Scheduler Libs und den sehr einfachen Due Timer:
das braucht man zwar nicht schon sofort für die allerersten Schritte als Anfänger, aber später stehen einem damit ziemlich viele Möglichkeiten offen, ohne dass man dann verzweifelt, weil man nicht weiter kommt.
Für die allerersten Schritte hingegen ist der Due so einfach wie ein Mega, da vergibt man sich nichts.
Er hat allerdings 3,3V Level, nicht 5V, da muss man etwas aufpassen - aber 3,3V ist sowieso die moderne Technik bei µCs (inzwischen sogar teilweise schon 1,8 V). Insbesondere bei fertigen Motor- und Sensor-Shields ist das wichtig, denn hier wird es hinterher mit Levelshiftern schwieriger.
Man kriegt einen Due (Klon) bei Ebay etc. schon für ca. 15 EUR.
PS,
ich muss allerdings sagen, so schwierig für ein 4. Semester im Fachstudium klingt das nicht, das machen Lego-Hobby-Programmierer mit dem NXT und NXC (C-ähnlicher Bytecodeinterpreter) oder dem EV3 und EV3Basic schon durchaus nach 1 Jahr...)
Wenn ihr also auch mit Lego Mindstorms arbeiten wollt, kommt ihr evtl. sogar noch schneller zum Ziel - das ist dann nicht so Standard-Technik-mäßig, aber trotzdem sehr wirkungsvoll, gerade mit den simplen Encodermotoren und den sehr mächtigen High-Level-Programmier-APIs.
Selbst für Raspberry Pis gibt es fürs Lego-Elektronik-Equipment (Motoren, Sensoren) bereits sehr gute Aufsteck-Shields (BrickPi3, programmierbar wahlweise mit Python, Scratch und C++), und Lego als Mechanik-Basis bleibt dabei weiterhin ungeschlagen!
Ergänzung:
da beim Raspi-Aufsteck-Shield "BrickPi3" nur SPI verwendet wird und die restlichen Raspi-Ports und Pins unbeeinflusst bleiben, hat man auch hier die komplette Bandbreite dieses extrem leistungsfähigen Raspberry Pi Standard-LINUX-SoC (Quadcore, 4x900Mhz, übertaktbar, 1GB RAM, Grafik-Coprozessor, HDMI, 4xUSB, Internet, Audio, Keyboard, Maus, Cam-Anschluss über USB oder einen eigenen Port).
Raspi kostet ca. 40 EUR, BrickPi3 nochmal 130 EUR, ist also nicht extrem billig, immerhin ist dann aber alles dabei was Motor-Shields und Sensor-Ports angeht.
Lesezeichen