Ihr habt Recht, totales Offtopic, aber dennoch:
Das Problem ist nicht ein E-Auto. Das Problem sind auch nicht ein paar hundert E-Autos. Das Problem ist, daß es möglichst schnell mehrer hunderttausend E-Autos sein sollen.
Nehmen wir mal lächerlichen 250.000 Autos: dann müßten 450GWh/a zusätzlich erzeugt werden, was einer mittleren Leistung von etwas mehr als 51MW entsprechen würde. Das sieht, so gesehen erstmal wenig aus. Jetzt ist es aber so, daß die Netzbelastung keineswegs gleichmäßig anfallen würde, sondern daß du zwei neue Tagesspitzen generieren würdest: dann wenn alle zur Arbeit gefahren sind (und dort ihr Auto wieder laden) und dann, wenn alle wieder nach Hause fahren (und dort ihr Auto wieder laden). Und dieser Mehrverbrauch in relativ kurzen Zeiträumen anfallen wird.
Wir haben das damals mit den Zielvorgaben der Bundesregierung durchgerechnet und irgendein Mittelklasse-Modell genommen. Die genauen Zahlen weiß ich nicht mehr (und hab auch keine Lust die zusammenzuguhgeln, eigentlich hab ich grad was anderes vor als hier zu schreiben), aber schwierig war es schon mit einem funktionierenden Netz von vor 20 Jahren.
Heute bauen wir zunehmend auf fluktierende Energiequellen und sind bei einem Stand, der das Netz mittlerweile ernsthaft gefährdet. (Verschiedenste Industriezweige, die lediglich als Stromkunden auftreten, übrigens auch.) Und schaffen zusätzlich diese Mehrbelastung mit E-Autos. Selbst wenn du diesen Mehrbedarf irgendwie erzeugt kriegst, du kriegst die erforderliche Leistung nicht durch die Netze gedrückt. Da hilft es auch nicht, einfach ein oder zwei neue Leitungen vom Küstenstrand nach München und Stuttgart zu ziehen, sondern da gehören auch die nachgelagerten Netze, Mittel- und-am teuersten-Niederspannungsnetze, dazu. Diese Netze alle in absehbarer Zeit auszubauen...vergiß es.
Ich frag mich beim Thema Energie ernsthaft, wieviel da noch wirklich Umweltschutz und wieviel da handfeste Sabotage unserer Gesellschaft und unseres Landes dabei ist. Ein Stromausfall von ein oder zwei Tagen bedeutet praktisch Bürgerkrieg.
In Zeitungen wirst du keine Aussagen dazu finden, wenn du aber die Gelegeheit dazu hast, frag mal Sachkundige (=Leute mit technischem Hintergrund, keine Politkasper) die in der Energiebranche arbeiten, wieviel Diesel sie zu Hause lagern und wie lange sie ihr Notstromaggregat damit betreiben können.
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