Hallo,

So einfach ist das nicht zu beantworten.

1. Mit einem Kondensator hat man Einschalt Stromspitzen. Hier ist dann vor allem ein gutes teures Netzteil ein Problem, wenn es grosse Spitzenströme liefert und einen steilen Spannungsanstieg hat. Die Schmelzsicherung unterliegt einer Alterung, welche auch von den Stromspitzen abhängt. Stromspitzen kann man mit einem Widerstand auf endliche Werte begrenzen. Aber ohne Angaben kann man das für dein Projekt nicht einmal abschätzen. Jede leiterbahn ist schon ein Widerstand, man braucht also auch genaue Angaben zum mechanischen Aufbau.
Was soll die Sicherung eigentlich überhaupt bewirken?

2. Für die Lebenserwartung eines Elkos ist vor allem die Temperatur ein wichtiger Faktor. Pro 10K verdoppelt (niedrigere Temperatur, bzw. halbiert sich die Lebenserwartung. Ein typischer Elko hat eine Lebenserwartung bei Nenntemperatur in der Grössenordnung von 10'000h, da ist etwas über 1 Jahr Dauerbetrieb.
Ein 85°C-Typ hat bei 45°C also die 24-fache Lebenserwartung, also rund das 16-fache. Ein 105°C-typ kommt dann aber auf das 26-fache, also rund die 64-fache seiner Nenn-Lebenserwartung. Nun sind aber die Lebenserwartungen der beiden Typen noch etwas unterschiedlich, da muss man halt etwas rechnen.

3. Allerdings ist die Lebenserwartung eine statistische Grösse. Ein 6er im Lotto ist recht unwahrscheinlich und manche spielen wöchentlich und haben im ganzen Leben nie einen 6er. Andererseits gibt es fast jede Woche einen 6er.

4. Zur Spannung kann ich auch nicht wirklich mit konkreten Angaben dienen. Aber 25V sind eher knapp, bis zu wenig. 25V entspricht 24V +4%, das liegt schon im Bereich der Toleranz eines guten Netzteils. Hinzu kommt, dass so ein Schrittmotor, durch seine Induktivität, Spannungsspitzen erzeugt. Da müsste man auch mal messen was da wirklich am Elko anliegt. Also 35V wäre also das Minimum. Zu hoch sollte man die Spannung aber auch nicht legen, bei Nass-Elkos gibt es sonst Probleme mit der Isolation, welche chemisch aufgebaut wird (Stichwort: formieren).

5. Ein weiterer Parameter ist noch der ESR. Low ESR-Typen erzeugen höhere Spitzenströme, kappen aber die Spannungsspitzen besser und durch den kleineren Serienwiderstand sind die Verluste kleiner, der Elko wird also weniger warm (Siehe 2.).

6. Die 2m Leitung sind auch nicht ganz ohne, mal ganz abgesehen von EMV. So ein Draht ist auch eine Induktivität und zwei parallele Leiter bilden eine Kapazität, somit ist deine Anschlussleitung ein Schwingkreis. Auf den Oszilloskop sieht man das als Ringing. das sind zusätzlich Spannungsspitzen.

7. Wenn man die Elkos etwas grosszügig dimensioniert, hat man Reserve, da sie mit der Alterung immer an Kapazität verlieren.

8. Die Lebenserwartung ist allerdings eine statistische Grösse, da solltest du dich auch mit der "Badewannen-Kurve" etwas auseinander setzen. Und wenn du Bauteile einer faulen Serie geliefert bekommst, stimmt natürlich alles nichts
In den späteren 60er Jahren hatte auch Revox so eine Lieferung eines namhaften deutschen Herstellers erwischt, die Elkos haben nach ein paar Jahren alle ihre Kapazität verloren.
Mitte der 70er Jahre hatte ich Probleme mit Elkos eines bekannten japanischen Herstellers, da lag das Problem vor allen bei den Leckströmen, welche recht schnell anstiegen. Normalerweise nehmen die Leckströme bei neuen Elkos am Anfangs ab (Formierung).
So vor 10-20 Jahren wurden gepanschte gefälschte Elektrolyte verkauft. Deshalb hatten damals so viele PC-Mainboards dann Probleme mit den Elkos. Betroffen waren damals fast alle Hersteller.

Ich würde auch eher die Lösung mit 2 parallelen Kondensatoren vorschlagen und dazu noch einen Keramikkondensator. Das ergibt schon einen kleineren ESR.
Zudem solltest du auch noch möglichst viel nachmessen, das wird ganz anders aussehen als du dir das vorstellst.

10 Jahre Lebenserwartung sind in der Industrie keine Seltenheit, ich habe auch schon Geräte gesehen, welche an die 20 Jahre durchgehalten haben. Die Hauptursache liegt in der sorgfältigen Auslegung der Schaltung mit genügend Reserven und das man auch bei den Bauteilen Qualität einsetzt. Macht zwar alles etwas teurer in der Herstellung, aber wenn eine Stunde Maschinenausfall 10-100kEuro an Kosten verursacht ...

MfG Peter(TOO)