Dann haben wohl auch alle Fachbücher die ich gelesen habe unrecht.
für Kleben gilt Zug- und Druckbelastung rechtwinkelig zur Klebefläche als die günstigste Belastung.
Scheer- und Schälbelastungen gilt als ungündstig, da sich dort an den Rändern der Klebeflächen Spannungsspitzen bilden.
Wie das bei einer Wellen-Naben Verbindung aussieht, sieht man erst wenn man die Bauteile nicht als unverformbar betrachtet, sondern sich die Torsionsspannungen ansieht.
Hier:
http://www.inggo.com/teachnet/14-Auf...tml?pageID=622
sieht man das ganz gut an dem Beispiel des aufgeschrumpften Zahnrades (Bild: Prinzip der abgestimmten Verformung)
wenn man etwa 80% runtergescrollt hat.
Die Scheerbelastung der Klebung entspricht der Fläche zwichen den beiden Linien für die Torsionsspannung in der Welle und der Nabe (im Bild unter den Bauteilen).
Da ich im Sondermaschinenbau auch viel Leichtbau hatte (geklebte Alu Sandwichträger) kann ich aus meiner Erfahrung sagen das die Fachbücher stimmen.
Da wir unsere Servomotoren ebfalls selbst gebaut haben, und nur Rotormagnet und Statorwicklungspaket gekauft haben, kann ich sagen das bei einer unsauberen Klebung und auch bei falschem Klebstoff, sich da auch mal der Magnet von der Motorwelle trennt.
Einmal hat ein Lehrling einen zu dickflüssigen Kleber benutzt, was nur eine etwa 3/4 Verklebung der Zylinderfläche bewirkte, beim zweiten mal wurde ein Kleber mit zu geringer Temperaturfestigkeit genommen. Gefordert waren 95% bei 210°C der Kleber hatte aber nur knapp 75%. Im ersten Fall ist der Magnet gebrochen, da im nicht vollflächig verklebten Teil das bischen Kleber abscheerte und der Magnet der Torsionsbelastung nicht standhielt.
Beim falschen Kleber ist nach knapp 12 Wochen im 2 Schicht Betrieb der komplette Rotor von der Welle gescheert.
Bei einem Schneckenrad wird die thermische Belastung nicht in dieser Form vorkommen, aber da der Rundlauf und der Planschlag des Schneckenrades recht gering sein müssen, sind die Passungen Übergangspassungen da geht wirklich nur ein Klebstoff der entsprechend dünnflüssig ist oder die Oberflächen müssen strukturiert werden, so das die Tragpunkte für die genaue Ausrichtung der Fügeteile zueinader sorgen und der Kleber in die Zwichenräume fließen kann.
Bei der letzten Varinate, ist der Kleber aber stärker belastet, da er auch tragende Funktion hat und somit bei der Druckfestigkeit in dickeren Schichten dem Werkstoff der Bauteile gleichkommen muß.
Da ein Schneckenradgetriebe sehr oft auch noch geschmiert wird, muß da dann entweder der Schmiestoff nach dem Kleber ausgesucht werden oder umgekehrt.
Ein Schmierstoff dessen Zusätze oder der selbst als Lösungsmittel für den Kleber wirkt oder ihn beschleunigt altern lässt ist auch nicht so schön.
Konstruktive Klebeverbindungen sind halt ein eigenes recht weites Feld.
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