Ok, wenn bei gebrücktem Enableeingang keine Veränderung bei den Motoren zu spüren ist, würde ich normalerweise doch auf defekte Endstufen tippen.
Merkwürdig finde ich jedenfalls Deine Beobachtung, dass beim Anlegen von 5V an den Step-Pins gleich die ganze Spannung zusammenbricht. Das würde ja bedeuten, dass die Step Pins auf Masse/Gnd-Potenzial liegen. Das hatte ich so nicht erwartet kann möglicherweise aber auch durch defekte Eingangsstufen der Endstufen hervorgerufen werden. Um sicher zu gehen, kannst du mal alle Endstufen entfernen. Zwischen Step-Pins und GND darf dann kein Durchgang zu messen sein sonst ist da irgendwo ein Kurzschluß auf dem Shield. Weiterhin muss an dem Enableeingang eine Spannung von 5V zu messen sein wenn nix angeschlossen ist.
Das mit dem Taktsignal war vielleicht auch etwas missverständlich ausgedrückt. Da legt man üblicherweise nicht 5V direkt an sondern über einen Pullupwiderstand von ca. 10 kOhm (Also ein Ende des Widerstandes an +5V und das andere an einen der Stepeingänge. Dadurch hat der Eingang dann "High-Potenzial". Dann kann man mit einer Leitung den Stepeingang mit GND verbinden wodurch der Eingang dann auf "Low Potenzial" gezogen wird. Der Arduino macht das übrigens genauso, nur dass der natürlich keine Leitung benutzt sondern intern einen Transistor nach Masse durchschaltet.
Als Taktgenerator kann man den Arduino übrigens auch ganz gut benutzen. Du kennst ja das Arduino "Blinkprogram". Wenn Du das etwas schneller blinken lässt, hast Du einen prima Taktgenerator. Aber im derzeitigen Zustand Deiner Schaltung brauchen wir das nicht. Solange Deine Motoren keine Reaktion auf das Enablesignal zeigen brauchen wir auch keinen Takt. Manchmal reicht es zum Prüfen übrigens auch schon wenn man wie oben geschrieben den Pullupwiderstand am Stepeingang hat und dann mit einer Leitung kurz Stepeingang und Masse berührt. Der Motor sollte dann einen Einzelstep ausführen und je nach Motor kann man dann den Step hören bzw an einem leichten Zucken der Motoren erkennen.
Egal - irgenwas stimmt hier jedenfalls nicht und sinnvollerweise würde ich jetzt erst mal das Shield ohne Endstufen auf Kurzschlüsse und Durchgänge der Signale prüfen und dann mal nur eine einzelne Endstufe bestücken. Momentan habe ich die Endstufen im Verdacht dass sie kaputt sind denn dass das Shield einen Produktionsfehler hat kann ich mir nicht so wirklich vorstellen.
Man sollte übrigens die Motoren nie unter Spannung abziehen oder die Endstufen ohne Motoren laufenlassen. Dadurch kann nämlich auch schon mal eine Endstufe gegrillt werden. Die Endstufen könnte man zwar jetzt auch einzeln ohne Shield testen (Motor dran, Pin 5 und 6 brücken, je einen Pullupwiderstand von 5V an Enable und Step, Motorspannung draufgeben, Enable per Brücke aktivieren und dann Step mal auf Masse takten und gucken, ob sich was an den Motoren tut.) aber wenn Du Dich nicht richtig mit Elektronik auskennst, wird es nun schwierig. Meiner Meinung nach hast Du nun zwei Möglichkeiten. Die eine wäre, wenn Du die ganze Schaltung mal jemandem in die Finger drückst, der das mal eben durchmessen und testen kann. Zu leicht hat man sonst zu schnell versehentlich mal was "kaputtgetestet".
Falls Du da niemanden kennst, und den nächsten Versuch lieber mit Deinem neuem Shield und neuen Endstufen durchführen möchtest, würde ich aber zunächst mal nur eine Endstufe (aber mit Motor) bestücken und damit testen. Aus der Ferne ist es jetzt leider ein bisschen schwierig, den Fehler aufzuspüren. Deine Beschaltung und die Estlcamkonfiguration scheinen mir jedenfalls korrekt zu sein.
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