Nein, das kann man so nicht sagen. Ich erkläre es jetzt mal etwas länger, eben habe ich mich kurz gefasst, weil ich HaWe nicht vorgreifen wollte. (Ich hatte mit Ihm hier vor ein paar Monaten ein paar lange Diskussionen.)
Grundsätzlich sind diese Boards auch nur Werkzeuge. So habe ich z.B. verschieden große Schraubenzieher. Die sind jeweils für verschiedene Dinge unterschiedlich gut geeignet.
Der Raspi ist ein viel leistungsfähiger Computer als ein Arduino. Aber man bekommt nichts geschenkt. Beim Raspi sorgt ein leistungsfähiges Betriebssystem (Linux) dafür, dass einem allerlei Dinge wie Netzwerk, Grafik, USB usw. zur Verfügung stehen. Auch können mehrere Programme quasi gleichzeitig ausgeführt werden.
Wie bei vielen schönen Sachen gibt es aber auch Nebenwirkungen. Das Betriebssystem des Raspi "besitzt" die Hardware und lässt da die Anwenderprogramme nicht direkt dran. HaWe hat nun aber das Problem, dass er Dinge machen will, die erfordern, dass er zu sehr genau bestimmten Zeitpunkten Zugriff auf IO-Pins hat. Das geht auf dem Arduino, weil da nichts zwischen Programm und Hardware steht. Auf dem Raspi entscheided das Betriebssystem, wer wann drann ist.
Es ist wie im richtigen Leben, da gibt es auch Kleinhirn und Großhirn usw. So muss man das bei einem autonomen Roboter ggf. auch sehen. Sowas wie Reflexe wären eher ein Job für einen Arduino. Mit einer Kamera gucken und entscheiden, wo es hin geht, ist eher was für einen Raspi.
Also sehe es etwas enspannter. Ein Computer ist ein Werkzeug, keine Fussballmanschaft, deren Fan man wird. Es schadet nichts sich alles mal anzusehen, je mehr man kennt, desto mehr Werkzeuge hat man bei Bedarf zur Auswahl.
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