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Thema: Frage zu Industrie 4.0 und IoT

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Hallo,
    Zitat Zitat von i_make_it Beitrag anzeigen
    Ich Rede hier von mutwilliger Sabotage durch Hackerangriffe.
    Wenn man mal einen Lasttrenner in einem Umspannwerk dazu bringt kurz nach dem Beginn des Öffnungsvorgangs stehen zu bleiben, z.B. weil die SPS zum Neustart gebracht wird, oder ein gefaktes ASI oder Feld Bus Telegramm der Steuerung das Erreichen der Endlage vorgaukelt, dann hat man einen Lichtbogen, der den Trenner zerstört und damit eine ganze Umspannstation lahmlegen kann.
    Mach man das in einem kurzen Zeitfenster an einigen Staionen, bekommt man Dominoeffekte, die Auswirkungen quer durch den Kontinent haben.
    So kompliziert muss man das gar nicht machen, es reicht an der richtigen Stelle "normal" zu unterbrechen, also per Hackerangriff einfach einen Lasttrenner zu öffnen.

    2005 hat das hier die SBB mal "ausprobiert".
    Wegen Bauarbeiten war nur eine Verbindungsleitung zwischen Norden und Süden in Betrieb und deren Kapazität wurde überschätzt.
    Wissen muss man noch, dass die SBB-Kraftwerke sich hauptsächlich im Süden befinden und die meisten Bahnstrecken im Norden.
    Durch eine Überlastung wurde diese letzte Verbindung abgeschaltet. Dann kam der Dominoeffekt mit Notabschaltung der Kraftwerke usw.
    Zwischen der Störung und dem kompletten Ausfall vergingen 30 Minuten.
    Am Ende fuhr in der ganzen Schweiz kein einziger Zug mehr!

    Ein wichtiger Teil des Problems war auch das Mensch-Maschine Interface!
    http://www.gotthardbahn.ch/downloads...konferenz2.pdf (Seite 10)

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von i_make_it
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    Na ja, nach so einem Ausfall kann man aber meist wieder geregelt hochfahren.
    Ein Angriff der auf einen großen Schaden zielt, wird aber nur dann richtig wirksam, wenn die Reparaturarbeiten langwirig werden und es zu Ersatzteilengpässen kommt, die ein Wiedereinschalten um Wochen oder gar Monate verzögert.

    Ich habe selbst erlebt wie dank "effektiven" Controllings die Ersatzteilhaltung (also die Kapitalbindung) soweit reduziert wurde, das durch Lieferengpässe seitens des Herstellers, Personal bis zu 8 Wochen ohne Arbeitsgerät da stand. Da ging es nur um ein paar Dutzend Notebook User.
    Aber selbst bei kritischer Infrastruktur wird immer mehr auf Kosteneinspaarung denn auf Redundanz und Sicherheit geachtet.
    Ende der 80er Jahre gab es einen Vorfall aus dem bis heute nichts gelernt worden ist.
    Damals brannte eine einzige Kunststoff Fabrik in Ndien ab und weltweit gin die Chipproduktion in die Knie.
    Was war passiert? Durch Outsourcing und Produktionsverlagerung in Billiglohnländer hatte man die Weltproduktion für den Vergußkunststoff von ICs auf zwei Fabriken reduziert.
    Als eine davon abbrannte mußten alle Chiphersteller für Monate die Produktion drosseln.
    Bei der PEPCON Explosion war es das selbe, betraf aber nur die Einsatzfähigkeit des Spaceshuttle.
    Da das eine der zwei Fabriken war die den Treibstoff für die Booster herstellte.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Hallo,
    Zitat Zitat von i_make_it Beitrag anzeigen
    Ende der 80er Jahre gab es einen Vorfall aus dem bis heute nichts gelernt worden ist.
    Damals brannte eine einzige Kunststoff Fabrik in Ndien ab und weltweit gin die Chipproduktion in die Knie.
    Was war passiert? Durch Outsourcing und Produktionsverlagerung in Billiglohnländer hatte man die Weltproduktion für den Vergußkunststoff von ICs auf zwei Fabriken reduziert.
    Als eine davon abbrannte mußten alle Chiphersteller für Monate die Produktion drosseln.
    Der war herbeigeredet!

    Das war die Fabrik von Hitachi und die hatten noch Material für 1 bis 2 Jahre an Lager, also eigentlich kein Problem.
    Ich hatte da gerade relativ neu, meine direkten Kontakt zur Europazentrale von Hitachi. Die machen ja nicht nur in Elektronik, sondern sind auch ein grosser Chemiekonzern, bauen Supertanker, Bügeleisen, Staubsauger und Reiskocher sowie AKWs und weiss ich noch was. Ich hatte mal Prospekte mit dem ganzen Programm..

    Das Problem sind dann die Einkäufer der Amis.
    Bei den Amis gibt es einerseits keinen Kündigungsschutz für Arbeitnehmer und andererseits ist das Vertragsrecht auch ganz anders.
    Wenn morgens die Ware fehlt, hat Mittags ein anderer den Job als Einkäufer und der Alte steht auf der Strasse.
    Deshalb bestellen die die volle Menge bei mehreren Lieferanten gleichzeitig. Wenn der erste liefert, bekommen die anderen eine Absage.
    Bei einer solchen Zeitungsmeldung bestellen die dann bei 5 weiteren Lieferanten zusätzlich!

    Sowas lässt dann die Preise hochschnellen und verknappt scheinbar das Angebot. Nachher bricht dann alles zusammen.

    Deshalb ist bei den Amis das "Book to Bill", also bestellte zu tatsächlich verkaufter Menge, so eine wichtige Zahl.
    Zudem denken die auch nur Quartalsweise.

    So eine Kriese haben wir aber alle paar Jahre mal.
    - Mitte 70er explodierte der Goldpreis, da wurden dann die Preise für Stecker, IC-Sockel usw. in einen Grundpreis und den Goldanteil, welcher zum Tageskurs verrechnet wurde, aufgeteilt. Ist bis heute so geblieben.
    + Da war, Ende 70er der 74LS05 (ein 4-fach NAND mit OC), der kostete eigentlich mal 20 Rappen, wurde dann aber für 15-20 Franken pro Stück gehandelt. OK, hier war der Grund der APPLE ][, der hatte diesen verbaut und als dann die Taiwanesen mit den Nachbauten angefangen haben ....
    - Das nächste waren dann Tantalelkos.

    - was sonst noch alles war, weiss ich gar nicht mehr?

    MfG Peter(TOO)

    - - - Aktualisiert - - -

    Hallo ABC-Meise,
    Zitat Zitat von SPSAmeise Beitrag anzeigen
    Das würde ich so nicht unbedingt sagen, denn die Industrie hat ja leider auch bedingt durch Probleme und Unfälle dazu gelernt und daraufhin technisch nachgebessert.
    Die Frage ist nur wie man in der Vergangenheit mit Produktionsfehlern und Unfallstatistiken allgemein umgegangen ist und ob die Ursachen hier immer transparent kommuniziert wurden.
    Die Unfallverhütung meinte ich gar nicht, sondern "nur" die Bedienung.
    Bei meinen Programmen war z.B. der Hintergrund, grossflächig Grau, wenn nicht gemessen wurde.
    Wenn alles innerhalb der Grenzen lag Grün.
    Bei Störungen und wenn was sonst aus dem Ruder lief Rot.
    Die Farbflächen kann man dann auf 10-15m Distanz erkennen.
    Bei Grün und Gelb interessieren die Werte eigentlich gar nicht.
    Bei Rot muss man dann sowieso zum Steuerpult hechten um genau zu sehen was da genau los ist.

    Ich habe da viel anderes gesehen, meistens waren einfach nur die Werte, welcher ausserhalb der Toleranz waren, in Rot, aber das konnte man nur auf ein paar Meter erkennen.

    Zitat Zitat von SPSAmeise Beitrag anzeigen
    Also in dem Zusammenhang was Peter ansprach, die Abläufe bei Kunden zu optimieren, sind Entwickler garnicht befugt darüber zu entscheiden.
    Das habe ich auch nicht gemacht!
    Aber als Entwickler kann ich das Interface so gestallten, dass es IN den Ablauf passt!
    Ich kann meine Abfragemaske so gestallten, dass sie die selbe Reihenfolge wie auf dem Auftrag hat oder so, dass man sich alles auf dem Auftrag zusammensuchen muss. Beim Programmieren macht dies nicht einmal mehr Arbeit.
    Auch kann ich Eingaben verlangen, welche in dieser Form nicht vorhanden sind und man bei der Eingabe erst mal mit dem Taschenrechner umrechnen muss! Oder ich mache die Umrechnung in meiner Software. Wenn da ein Amit-Teil ist, welches mit PSI arbeitet, erzwinge ich nicht die Eingabe in Bar, sondern verwende halt auch PSI.

    Jetzt rate mal, welches System mehr Eingabefehler verursacht

    Grundsätzlich verwende ich ISO-Einheiten, wenn aber in einem Betrieb mit alten, oder Hauseigenen, Einheiten gearbeitet wird, übernehme ich diese.
    OK, wird natürlich nicht fest codiert, sondern ist konfigurierbar.

    Ich habe aber z.B. die Software für die Vorfeld-Busse auf dem Zürcher Flughafen kennen gelernt. Der Sprechfunk ist das am meisten benutze Kommunikationsmittel. Nun ist diese aber nur in der 2ten Ebene eines Menüs erreichbar. Also 3 mal klicken, bis man sprechen kann und dies für jede Durchsage an den Fahrer. Ich hätte diese Funktion z.B. auf die SPACE-Taste gelegt!
    Aber Siemens hat jede Menge Zertifikate!

    Auch so ein grauenhaftes Beispiel, aus den 70er Jahren: Bei einem Buchhaltungsprogramm musste man die Zahlen von recht nach links eingeben (Also die Cents zuerst), war wohl für den Programmierer so einfacher ....

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

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