Also ein Pneumatiksystem besteht im prinzipiellen Aufbau immer aus:
Einem Kompressor (Luftpumpe)
Einem Drucktank (Luft ist kompressibel, somit wirkt ein Drucktank wie ein Glättungskondensator für den Druck)
Einem Druckminderer der den Arbeitsdruck für die Ventile und Aktoren (Kolben, Pneumatikmotoren, etc.) konstant hält (Solange der Druck im Tank höher ist als eingestellte Arbeitsdruck)
Ventilen mit der die Luftentnahme zu den Aktoren gesteuert wird.
Aktoren (Pneumatik Zylinder etc)
Bei meiner Airbrush ist der Kompressor eine sehr leise Membranpumpe.
Der Drucktank ist eine Airbrush Druckluftdose (die gibt es für billige Airbrush Starterkits)
Da die Druckregelung schon am Kompressor erfolgt, kein separater Druckminderer.
Das Ventil ist in der Airbrush Pistole, die auch gleich der Aktor ist.
Bei einer Pressluft Anlage für eine Fabrik, gibt es große Kompressoren, die eigene Kühlanlagen haben (Luft wird beim Verdichten heiß, kann man mit einer Fahradluftpumpe selbst nachvollziehen)
Es gibt eigene Wasserabscheider, da die Löslichkeit von Wasser in Luft mit steigendem Druck abnimmt, und bei den entsprechenden Förderleistungen einige Liter pro Minute anfallen.
Es gibt ein festes Leitungssystem durch die ganze Fabrik.
An jeder Zapfstelle gibt es nochmals Wasserabscheider und Filter, Druckminderer sowie Öler. (Das Öl schmiert als Ölnebel die Ventile und Kolben. Ist im Lebensmittel- und Medizinbereich verboten und in einigen anderen Branchen unerwünscht. Dort gibt es dann ungeölte Luft)
An diesen Wartungseinheiten hängen dann Anlagen und Maschinen mit eigenen Steuerungen, Ventilen und Zylindern.
Die beiden beispiele verdeutlichen auch gleich das Problem der Kompressorauslegung.
Man muß rückwärts vorgehen.
wenn ich einen Zylinder habe der bei jedem Hub 10cm³ Luft verbraucht und sich einmal pro Minute bewegt, habe ich einen Bedarf von 600cm³ pro Stunde.
Bei einer Anlage mit 50 Zylindern die bei jedem Hub 50cm³ Luft verbrauchen und sich alle 2 Sekunden einmal bewegen, sind es 4500000cm³ (4,5m³) pro Stunde.
4 Bar sind bei Hydraulik Niederdruck. Und da Kraft gleich Druck mal Fläche ist, ist mit der Aussage "4 Bar" so alleine im Raum stehend nichts anzufangen. Nehme ich einen Bremskraftverstärker von einem Auto, kann ich mit einem kleinen Druck und großer Fläche eine Kraft erzeugen, die auf dem Bremszylinder mit kleiner Fläche einen großen Druck erzeugt. Das ist bei Drücken das selbe wie in der Mechanik das Hebelgesetz (langer Hebel und Kleine Kraft gleich Kurzer Hebel und große Kraft)
Und zu guter letzt: Pressluft ist von den Energiekosten her (reingesteckte Leistung im Verhältnis zur erbrachten Arbeit) die teuerste (und darmit unwirtschaftlichste) Energieform überhaupt.
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