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Thema: Servo singt unter Last. B-Ware, reparierbar oder - Müll ?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Hallo Malte,
    Im Prinzip hat sich auch bei den digitalen Servos nichts geändert.

    Der Sollwert wird nach wie vor als Impuls übermittelt, dessen Länge dem Wert entspricht.

    Der Servo macht dann als erstes eine Pulsbreitenmessung.
    Hier hat man aber als erstes den Jitter auf der Übertragungsstrecke und such schon beim Sender.
    Hier hat man dann immer einen Messwert +/-1 bezogen auf die verwendete Zeitbasis im Servo.
    Hier kann man mit Oversampling und intelligentem Runden noch ein bisschen Rausschlage, was aber etwas mehr Software-Aufwand und Rechenleistung ergibt, was ich bei einem billignachbau nicht erwarte.

    Ein digitaler PID-Regler arbeitet nun aber nicht kontinuierlich, sondern es wird in bestimmten Zeitintervallen durchgerechnet. Der Motorstrom wird nur in den entsprechenden Intervallen verstellt. Diese Abtastfrequenz kann natürlich im hörbaren Bereich liegen.

    Hinzu kommt, das jetzt beim Geier der Sollwert ca. alle 25ms abgetastet wird. Durch den Jitter erfolgt dann alle 25ms eine kleine Änderung des Stellwerts und 40Hz sind im hörbaren Bereich.

    Der Motorsteller arbeitet, wegen der geringeren Verluste , mit PWM. Wenn die PWM-Frequenz im hörbaren Bereich liegt, dann hört man diese als Pfeifen. Hier sind dann vor allem 3 Mechanismen für die Wandlung in Schall verantwortlich:
    1. Bei locker gewickelten Windungen schwingen die Drähte im Takt der PWM. die kann man vor allem durch Vakuum-Vergiessen verhindern.
    2. Lockere Blechpakete und das Lagerspiel leisten auch noch ihren Beitrag.
    3. Magnetostriktion. Ferromagnetische Materialien ändern ihre Dimension in Abhängigkeit der magnetischen Feldstärke. Hiergegen ist eigentlich kein Kraut gewachsen, mit der Wahl des Werkstoffs und der magnetischen Feldstärke liegen dies Parameter fest. mIT EINER GERINGEREN Feldstärke könnte man das Ganze etwas verringern, aber dann wird der Motor schwerer, die Eisenverluste steigen und der Motor wird trägen, dies alles will man bei einem Servo nicht wirklich

    Das nächste ist dann die Strombegrenzung/Überlastsicherung. Wird der eingestellte Maximalstrom durch den Motor überschritten, wird der aktuelle PWM-Impuls abgebrochen, dies verändert schon mal den Oberwellengehalt des Signals. Je nach Schaltung wird dann auch noch eine Totzeit gestartet, sodass die nächsten PWM-Impulse unterdrückt werden. Mit einer Totzeit von einem Impuls wird dann faktisch die PWM-Frequenz halbiert. man landet also schnell mal im hörbaren Bereich.
    Motoren kann man kurzzeitig problemlos überlasten, das begrenzende Element ist dabei vor allem die thermische Zeitkonstante. Arbeitet man in diesem Bereich kann man aus einem kleinen Motor höhere Werte für die Beschleunigung erreichen, allerdings spricht dann die Strombegrenzung beim Hochfahren an.

    Bei der analogen Technik hatte man keine Ruckartigen Veränderungen der Stellwerte, was entsprechend leiser war.

    Eine Hörprobe des Servos könnte vielleicht das Ganze etwas eingrenzen.
    Mit einer Messung mit dem Oszilloskop sieht man was mit der Motorspannung geschieht.

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    ..Eine Hörprobe des Servos könnte vielleicht das Ganze etwas eingrenzen..mit dem Oszilloskop sieht man was mit der Motorspannung geschieht..
    Ne Hörprobe will ich gern mal bringen (am Besten ein Video, Lastanzeige, Ton, Stromaufnahme und so) - ich kümmer mich drum.

    Das Oszilloskop war ein prächtiger Tip, danke. Der alte Servo (Lieferung durch pololu, LasVegas, NV) zeigt am Motoreingang saubere Spannungsverläufe, ne PWM von rund 16 kHz, bursts z.T. im Millisekundentakt, teils erheblich langsamer wenn grad keine Last anliegt, maximale Motorspannung beim Pulsanstieg selten über 5V. Das Oszillogram des neuen Direktimports sieht schon gleich anfangs schauderhaft aus. Eher unsystematische Bursts, Spitzenspannungen z.T. über 8 V, negative Spannungen etc.

    Zu meiner Beruhigung habe ich weitere Bildchen gleich sein lassen und den Servo zerlegt. Windungswiderstand min 1,6 Ω, max 2,5 Ω, Motorstrom bei 1,74 V satt 1A beim Blockieren.

    Mein babyorangutan sollte eigentlich eine schöne Ansteuerung abgeben können - auch wenn das Platinchen leider nicht in den Servokasten passt. Immerhin verspricht das Datenblatt des TB6612FNG :
    Output current; IOUT=1.2 A(ave) / 3.2 A (peak) ... PRO KANAL
    und eine Motor supply (2.5 V to 13.5 V) . WENN ich richtig liege hat ein Motortreiber immer einen gewissen Spannungsabfall - da sollte ich von den 2,5 V doch eher an die 1,74V bis zum Motor rankommen, sodass ich das Gesamtsystem maximal mit nicht viel mehr als 1A Motorstrom antreiben würde. Sozusagen ein fail safe - by design.

    Eine eigene Servoregelung wollte ich schon immer machen; habe wegen dringender anderer Arbeiten mich bisher davor gedrückt. Nun scheint die Zeit gekommen. Da nehme ich eben erstmal diesen Servo als Antriebseinheit für das Projekt für einen ersten Versuch. Wenn der gut geht, kann ich immer noch sehen ob ich einen lausigen RS2 auch mit einer Huckepacksteuerung versehe - und wie dort die Ergebnisse aussehen.

    Mist, der Archie steht dabei immer noch mit eineinhalb Armen rum - und wird das ne Weile bleiben. Aber ich bestell mir gleich einen Satz dieser 1501 MG von Pololu nach Charlotte, NC - die gehen dann in zwei Wochen im Reisegepäck mit hierher. Also zwei Wochen Zeit um an der Selbermach-Servosteuerung zu arbeiten. Hmmmm - irgendwie bin ich neugierig was das gibt.
    Geändert von oberallgeier (29.07.2015 um 19:24 Uhr) Grund: "maximal mit nicht viel mehr" statt vorher "weniger"
    Ciao sagt der JoeamBerg

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Hols der Geier,

    Fragt sich jetzt noch, wie die Motorqualität ist und wie leise dann eine saubere Ansteuerung des Motors wird.

    Mit 16kHz hören wir den Motor nicht mehr, aber für junge, sofern sie keinen Gehörschaden vom MP3-Player oder aus der Disco haben, wird der auch noch pfeifen.
    Bei grossen Motoren, wie z.B. bei Bahn und Tram, kann man wegen der Induktivität meist nicht mit 16kHz arbeiten, da sind oft 8 oder 4kHz angesagt, weshalb man die auch gut hören kann.

    Übrigens, wenn man schon einen Motor in einem Gerät hat, kann man diesen, durch entsprechende Ansteuerung, ganz gut als akustischen Alarmgeber verwenden.
    Irgendwo habe ich mal eine Bibliothek für den Arduino gesehen, die das kann.

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    .. Aber ich bestell mir gleich einen Satz dieser 1501 MG .. nach Charlotte, NC - die gehen dann .. mit hierher ..
    Mehr hatte sich nicht getan. Die äußerlich gleichen Servos von po..lu arbeiten wie gewohnt, die schrecklichen CC (ChinaClone) wie gewohnt schrecklich. Eben Müll!

    Heute wurde ich daran erinnert:
    Gefährlicher China-Schrott bei Amazon und Ebay


    Bild hier  

    Und darüber brauchen wir fast garnichtmehr nachzudenken.
    Ciao sagt der JoeamBerg

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