ich halte die Icon-basierten Programmierumgebungen für Schüler ab 10 (!!) Jahre für durchaus sinnvoll - mit sehr steiler Lern- und Erfolgskurve von Anfang an.
Die Erfolge in Verbindung mit dem einfachen Lego-Bausystem sind m.E.schon beachtenswert als erste Schritte (Bumper-Car, Lichtfolger, Linienfolger, Wandfolger, Labyrinth-"Löser", alles locker innerhalb eines halben Schuljahres - selber schon praktiziert mit 10-Jährigen).
Aussagen wie
"Mit "Bilder-statt-Text" ruinierst du den Hintergrund der Programmierung und entlastest das Hirn von der Abstraktion.
Einem, der mal Marathonläufer werden will, schenkst du doch auch keinen Rollstuhl, damit er schon mal den Weg erkunden kann?
Dadurch lernst du halt nicht programmieren "
muss man eindeutig widersprechen, sie sind aus der Luft gegriffen und widersprechen aller Erfahrung.
Vergleichbar ist diese grafische Umgebung z.B. auch mit NI Labview, das ja sogar auch in Industrie und Forschung seine gewisse Berechtigung hat (und NI hat auch die Lego-Programmierung entwickelt, die sich allerdings von der Open-Roberta-Umgebung unterscheidet).
Auch Fischertechnik hat seit über 15 Jahren eine ähnliche Programmierumgebung für Kinder, genannt "RoboPro", das wie ein Workflow aussieht (didaktisch sehr sinnig für Visualisierung von Algorithmen) und daher sicher auch für Anfänger gut geeignet ist.
Aber dann hört's auch schon bald auf.
Sicher, auch Rubik's Cube Solver wurden mit diesen reinen Bildersprachen schon programmiert, aber spätestens hier stehen Aufwand und Ergebnis in keinem Verhältnis mehr, verglichen zur Schrift-Programmierung. Bei Matrizenoperationen (Determinante, Transponierte, Inverse), stochastischen Filtern, skalierbaren neuronalen Netzen und Chess-Engines spätestens ist jedenfalls völlig Schicht.
Ich finde nach meiner eigenen Erfahrung und Beobachung: je nach Intensität ruhig 2 Jahre Bildchensprache im Unterricht, aber spätestens dann zu Text-orientierten Sprachen wechseln, die z.B. mit Sketch C vergleichbar sind. Die gibt es übrigens auch für Lego (NXC, RobotC), letzteres auch für den EDU-Bereich. Gerade weil diese Text-IDEs in ihrer API sehr einfach strukturiert sind, ermöglichen sie nahtlos den Übergang von Bildchen zu Text.
Das gilt mit Sicherheit nicht für OOP-Sprachen wie Java, hier werden die Schüler von den Grammatik- und Syntaxregeln samt IDE (Eclipse) geradezu erschlagen und kriegen kein vernünftiges Programm mehr auf die Reihe.
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