Hallo,
Zitat Zitat von demmy Beitrag anzeigen
Sind aber nicht unbeschaltete Pins eigentlich generell schlecht, wenn sie so offen in der Luft hängen?
Das kommt jetzt darauf an, wovon wir reden.

Bei normaler CMOS-Logik sind unbeschaltete Eingänge verboten. Der Eingang nimmt auf Grund von Leckströmen irgendeinen Pegel an. Dabei können dann beide Transistoren in der Ausgangsstufe gleichzeitig leiten, was einem Kurzschluss der Speisung entspricht. Die EIngänge sich so konzipiert, dass sie möglichst hochohmig sind.

Bei einem µC sind die meisten digitalen Eingänge auch alternativ als Ausgang zu verwenden (I/O). Die meisten Pins haben feste Pull Up Widerstände und teilweise sogar noch extra zuschaltbare Widerstände. Auch weil da noch eine Ausgangsstufe angekoppelt ist, sind I/Os weniger hochohmig als Logik-Gatter.

Bei unbenutzten Anschlüssen genügt es meistens die internen Pull Ups per Software anzuschalten.
Theoretisch kann man auch den Anschluss als Ausgang programmieren. Das ist dann aber weniger praktisch, wenn später, bei einer Erweiterung, an diesem Anschluss ein Signal eingespeist wird und man eine alte Software-Version laufen lässt.

Reine digitale Eingänge sollte man mit einem Pull Up versehen, wobei da so 100k ausreichen. Dadurch kann man später den Eingang belegen meist ohne den Pull Up entfernen zu müssen.

Bei Eingängen mit Schmitt-Trigger hat man das Problem nicht, dass der Schaltzustand bei Zwischenwerten der Spannung nicht definiert ist.

Analoge Eingänge dürfen gefahrlos alle Werte annehmen.

Es macht auch noch einen Unterschied ob der Anschluss nur aus einem Pad besteht oder ob da noch eine Leiterbahn angeschlossen ist, auch wenn diese nur zu einem weiteren Pad führt. Jede Leiterbahn wirdkt auch als Antenne, sodass man sich da schon Störsignale einfängt, dann ist ein Pull Up auf jeden Fall zu empfehlen.

* Pull Up steht hier auch als Synonym für einen Pull Down Widerstand.

MfG Peter(TOO)