Klar ist, dass wir viel Energie bei der nächtlichen Beleuchtung - und tagsüber in kommerziellen Bauten - sparen könn(t)en.

Die ersten Energiesparlampen hatte ich kurz nach dem Einschrauben weggelegt. Die wurden später irgendwo an nebensächlichen Orten installiert, an denen eine Bambuskohlefaserlampe auch sinnvoll gewesen wäre. Die ersten Energiesparlampen brauchten eben reichlich Zeit zum Hochfahren - da kam es vor, dass ich im Keller das Licht anknippste, etwas suchte, fand und noch vor Erreichen der 50%-Leistung der Leuchte den Raum wieder verließ. Dass diese Leuchtmittel ihr Leben lieber an einem Stück lebten war ne andere Seite der Schadstoffbilanz. Ich will mal nicht von Natriumdampflampen oder den alten Quecksilberdampflampen sprechen, die eine ganz eigene Liga sind. Und die Bogenlampen sind auch von der Leistungsklasse anders und ausserdem in Kinos und auf Kriegsschauplätzen von Xenondingern und so verdrängt worden. Und Fußballplätze gabs früher kaum mit Beleuchtung.

Wirklich gut war die Halogenära. Bessere Lichtausbeute und ansonsten fast wie die "gute, alte" Glühbirne. Und mit denen konnte man auch daheim prächtige Spots installieren und solche Lichtspiele anstellen. Es wurde ein richtig wohliges Licht - das Wohlbehagen daheim stieg.

Nun sind die LEDs dran. Gerade im Mischbetrieb Halogen und LED stolpere ich dauernd darüber, dass die Glühlampen schon leuchten während die LEDs grade aufgeweckt werden. Der Klick des Lichtschalters ist gefühlt gleichzeitig mit dem Halogenlicht da, die LED braucht ne Weile. Dafür merkt man nachts, nach dem Ausschalten, dass die LED noch mal alles hergibt was da ist . . .

Die Farbe.

Das grünliche, blasse Licht der ersten Energiesparlampen auf Gasentladungsbasis war bekannt und ungeliebt. Irgendwie war die Stimmung in Leuchtstoffröhrenbeleuchtung einfach nicht so möglich wie im wärmeren Spektrum der Glühlampen, Licht und Stimmung waren kühl.

Ähnlich waren die modifizierten Gasentladungs-Energiesparlampen in allen möglichen Birnenformen. Das Licht war anfangs zu grün, später wurden auch warmweiße Leuchtmittel gezüchtet. Und die LEDs sind diesen Weg von kaltweiß über grauweiß nach warm auch gegangen.

Dass die Halogenlampe mich durch ihr schönes, volles Lichtspektrum besondes freute, steht schon oben. Ich finde deren Licht auch heut noch richtig behaglich. Abends Licht einschalten ist ne halbe Lichttherapie, auch wenn bei Halogenleuchtmittel weniger IR rauskommt als bei den Glühbirnen alte Bauart. Ich bin der Meinung, dass ich diesen Wärmeanteil fühlen kann - wohlfühlen.

ABER - sind die neuesten Leuchtmittel wirklich so warm im Licht wie die frühe Glühbirne? Das Label spricht von 2700 K, die Digitalkamera akzeptiert das mehr oder weniger. Die hat ja auch kein Gefühl ... Ich dagegen finde, dass einer sogenannte Warmweiß-Lampe noch etwas fehlt. Klar - die Farbempfindung ist so wie das Label vermuten lässt. Aber ich habe einfach das Gefühl, dass ich spüre, dass hier nur ein paar Wellenlängen existieren, die meinen Augen das warmweiße Licht vorgaugeln - aber die vielen Wellenlängen die NICHT dabei sind scheint mein Wohlbefinden doch zu vermissen. Und der Vorteil der LED, der bar nicht vorhandene Infrarotbereich als Grundlage ihrer Energieeffizienz, ist ein Abstrich an der nur subjektiv ist.

Oder ist das jetzt nur das Wissen darum, dass die spektralen Lücken da sind? Empfindet das der Body überhaupt? Empfindet er das nur, wenn die Denke ausgeschaltet werden könnte? Und selbst wenn es subjektiv ist, Stimmung, eben auch Wohlbefinden, ist ja wohl hauptsächlich subjektiv.

Gut - wir müssen auf Manches verzichten wenn wir unsere begrenzten Vorräte strecken wollen. Das ist mir klar und da bin ich dabei. Und das will ich mir auch nicht vermiesen vom "früher-war-alles-besser"-Denken. Aber ne Bestandsaufnahme ist ja nicht sinnlos - denke ich.