Das fängt nicht erst beim Richter an, das ist schon bei den Prüfern so. Ich war mal gegen eine (gegnerische, EP/DE-) C2-Schrift angegangen. Da war eins meiner stillschweigend erkannten Probleme dem Prüfer nicht zu sehr damit zu necken, dass er die Schrift a) bei der Erteilung und b) beim Einspruch, also zweimal, durchgesehen hatte. Das hatte er als wirklich kompetenter Fachmann und aufmerksam getan. Und ich wollte ihm ungern sagen, dass die Thermodynamik Fallstricke bietet, die er eben nicht sooo parat hat und für deren Erkenntnis man tief in die Sache eintauchen muss. Und danach in patentschriftreifen Formulierungen fixieren muss ("Das Patent ... eine Anweisung an den menschlichen Geist..."). Es hatte unsinnig viel Arbeit und dazu s..viel Geld gekostet aber es war dafürgestanden ! Und eins ist klar: die meisten Prüfer haben einen elend weiten Horizont aber gelegentlich fehlt ihnen die nötige Tiefe. Die bringt der Fachmann mit - oder eben auch nicht. Und wenn die Tiefe fehlt , wo bleibt denn dann die wirkliche Höhe über dem Stand der Technik . . .... weiss man erst ... wenn man vor Gericht... Problem ... Richter macht ... Scheidung und ... Apple und Samsung ...
Mit dem Tempo des heutigen Fortschritts hast Du für viele Bereich Recht. Ich hatte jahrelang für einen heissen, sehr fortschrittlichen Markt (sagen wir mal - Consumerprodukt) gearbeitet. Da wurde nix patentiert. Sollten die andern ruhig nachbauen; das taten die auch. Wir waren im nächsten Jahr mit weiterentwickelten Details auf dem Markt. Da wäre alleine das Abziehen von kompetenten Fachleuten für Patentarbeiten oder gar -streitigkeiten eine Schwächung der eigenen Leistungsfähigkeit gewesen. Denn der Patentanwalt kann, wie der oben erwähnte Prüfer, auch nicht jedes tiefste Detail und seine technologische Relevanz kennen, sprich: die Patentschrift prägt primär der Fachmann aber stets gemeinsam mit dem Anwalt.
Im Übrigen gings mir wie das on-dit schon sagt: Geld verdient man erst oberhalb dem hundersten Patent, ich hab nicht so viele ;-/
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