- MultiPlus Wechselrichter Insel und Nulleinspeisung Conrad         
Ergebnis 1 bis 10 von 26

Thema: Motorgröße für einen parallelen Seilroboter

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
    Registriert seit
    03.04.2013
    Beiträge
    526
    Tja, also doch lieber acht Seile statt vier und Ruhe im Karton? Oder du machst erstmal nur eine punktförmige "Plattform".

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Geistesblitz
    Registriert seit
    15.03.2011
    Ort
    Dresden
    Alter
    37
    Beiträge
    1.937
    Das wäre für einen ersten Test wahrscheinlich wirklich eine gute Idee. Kannst ja alle Seile in einen Punkt zusammenlaufen lassen (dann reichen sogar 3 Seile) und dort dann deine Plattform einfach ranhängen.

  3. #3
    Neuer Benutzer Öfters hier
    Registriert seit
    28.02.2014
    Beiträge
    12
    Ja, als Test kann man die Seile an einem Punkt zusammenlaufen lassen. Sehr gute Idee. Aber auch dann muss ein Seil bis zu 60 N aushalten + Beschleunigung.

    Was wieder die Frage nach Getriebe, Motor sowie dem Extra an Kraft / Drehmoment für Beschleunigung aufwirft.
    Ich finde Servomotoren in dem Fall sogar verlockender als Schrittmotoren. Haben alle Servos die Regelung bereits integriert?
    Und was für ein Getriebe ist nun empfehlenswert?

    Ich werde mal schaun ob ich es schaffe Matlab zu multithreaden. Das sollte die Rechenzeit doch drastisch reduzieren.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Geistesblitz
    Registriert seit
    15.03.2011
    Ort
    Dresden
    Alter
    37
    Beiträge
    1.937
    Die wenigsten Servomotoren haben die Regelung integriert, meist gibts dazu Servoverstärker, an die dann auch verschiedenste Arten von Positionssensoren angeschlossen werden können. Allerdings werden für sowas heute meistens AC-Motoren eingesetzt mit den passenden Frequenzumrichtern, etwas Vergleichbares für DC-Motoren hab ich bisher noch nicht so gesehen. Muss aber auch dazu sagen, dass ich nach sowas bisher noch nicht so gesucht habe.

    Beim Getriebe ist denk ich mal auch mehr die Übersetzung in erster Linie interessant, welche Art von Getriebe man dann nimmt ist dann gar nicht mehr so wichtig. Am einfachsten wäre wohl ein Getriebemotor mit bereits angebautem Getriebe (meist Stirnrad, Planeten oder Schneckengetriebe) oder eben den Umfang der Rolle entsprechend wählen. Letztendlich wirds wohl auf eine Mischung aus beidem hinauslaufen, da man für einen normalen Motor dann eine winzig dünne Seilrolle bräuchte.

    Beschleunigungskraft ist einfach, nämlich Masse*Beschleunigung. Die Beschleunigung kannst du ja über deine Sollwerte für die Motoren vorgeben, zB. als trapezförmiges Geschwindigkeitsprofil (konstante Beschleunigung und Entschleunigung). Da hättest du dann beim Anfahren einmal die Kraft gegen die Bewegungsrichtung und beim Bremsen eine Kraft in Bewegungsrichtung.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
    Registriert seit
    03.04.2013
    Beiträge
    526
    Wieso soll eigentlich die Berechnung der Seillängen eine Minute dauern? Du hast die gewollte Lage deiner Plattform, damit hast du die Koordinaten der Seilangriffspunkte. Die Orte der Winden sind auch bekannt, die Seillängen sind dann nur Abstände zwischen den Winden und den Angriffspunkten. Ist für jedes Seil eine Zeile und dauert ungefähr eine Millisekunde Rechenzeit. Das gilt aber natürlich nur für eine definierte Lage der Plattform. Wenn du wie geplant, nur vier Seile verbaust und die Schwerkraft für Vorspannung sorgt, stellt sich halt jeweils eine etwas andere Lage ein. Du könntest das aber auch erstmal vernachlässigen und damit leben, daß die Plattform nur ungefähr da steht, wo du sie haben willst. Oder eben acht Seile verbauen oder einen punktförmigen Endeffektor.
    Solange du bei vier Seilen plus Schwerkraft bleibst, sind auch deine möglichen Beschleunigungen recht begrenzt, ich denke wenn du einfach deine statischen Lasten mit Faktor zwei multiplizierst, bist auf der sicheren Seite, 1g Beschleunigung ist schon ganz schön fix.

    Edit: Gerade nochmal nachgedacht. Deine Plattform wird nicht nur etwas, sondern SEHR geneigt stehen. Wenn sie z.B. ganz am Rand steht, muss sie nahezu senkrecht runterhängen, weil die Seile von der gegenüberliegenden Seite ja dann nicht ziehen dürfen. Tip: Bau dir mal ein Testgestell aus Dachlatten oder Lego oder nem großen Pappkarton, bastel dir ne Plattform und versuch mal, mit vier Bindfäden, die du einfach in der passenden Länge ans Gestell knotest, ein paar Lagen herzustellen, sowohl mittige wie auch stark außermittige. Und Fotos natürlich hier einstellen!
    Geändert von hbquax (07.03.2014 um 20:01 Uhr)

  6. #6
    Neuer Benutzer Öfters hier
    Registriert seit
    28.02.2014
    Beiträge
    12
    Deinem Post, Geistesblitz, entnehme ich, dass ich die gewünschten Beschleunigungen einfach additiv dazurechnen darf.
    Das ganze ergibt für mich auch anschaulich Sinn, da ich wenn ich die Apparatur zu einem festen Zeitpunkt t* betrachte, wieder "Kräftegleichgewicht" ansetzen kann. Das Ganze ist zwar kein echtes statisches Gleichgewicht, allerdings ergibt sich der resultierende Vektor (mit dessen Betrag und Richtung die Plattform beschleunigt) ja als Summe der wirkenden Kräfte und deren Richtungen.

    Und ja, hbquax, die Berechnung der Seilkräfte für eine bekannte Position ist einfach das Lösen eines einfachen LGS, sobald man die Positionen der Aufhängungspunkte an der Plattform und am Rahmen kennt. Allerdings musst du beides zuerst berechnen. Durch geeignete Wahl der Koordinatensysteme ist das allerdings keine schwere Aufgabe.

    Was einen so hohen Zeitaufwand hat, ist die schiere Anzahl der Positionen deiner Plattform, die zum Erstellen des Plots benötigt wird. Wenn N deinen Feinheitsgrad der Diskretisierung in jede Richtung (x, y, z, 3 Rotationsachsen) darstellt, so musst du N^6 Gleichungssysteme lösen.
    Wenn man die drei Rotationsachsen konstant hält, so benötigt man "nur" noch N^3 Gleichungssysteme um einen Plot über den Arbeitsraum zu generieren. Die Bilder stellen einen solchen Plot dar. Hierbei wurde jede Achse in N=100 gleiche Teile zerteilt. Zur Berechnung muss man also 100^3 = 10^6 Gleichungssysteme lösen. Das Lösen dieser 1 Millionen LGS dauert bei mir eine Minute.
    Möchte man nun das Ganze auf Rotationen erweitern, so explodiert der Aufwand. Wenn man für Rotationen um jede Achse wieder 100 "Schritte" haben möchte sind das weitere 100^3 Elemente. Leider verrechnen sich diese nicht additiv, sondern multiplikativ. Man muss also für JEDE der 1 Millionen Koordinaten (x,y,z) 1 Millionen Rotationen berechnen. Also insgesamt 10^12 LGS lösen.
    Wenn man für ein LGS vorher 60/10^6 Sekunden (ungefähr 60 µs) benötigt hat, dann braucht man für die neue Aufgabe 10^8 Sekunden, also 3.169 Jahre.
    Diese 60 µs beinhalten auch das Bestimmen der Koordinaten der Aufhängungspunkte, das Erstellen des LGS und natürlich das Lösen desselben.

    Da die einzelnen Koordinaten (x,y,z, 3 Rotationen) allerdings voneinander unabhängig berechnet werden können, kann man die Rechenzeit verkleinern, indem man parallel rechnen lässt. Wie viel man gleichzeitig rechnen kann hängt von der CPU ab. Ich habe hier 4 echte und 4 virtuelle Kerne könnte also (theoretisch) 8 Koordinaten gleichzeitig bestimmen. Diese Aufgabe würde meinen PC noch knappe 8 Monate beschäftigen.

    Ich habe mir gestern Abend allerdings ein anderes Verfahren überlegt, um die Maximale Seilkraft zu bestimmen, welches nicht so rechenintensiv ist. Allerdings muss ich es noch implementieren und es werden keine solch schönen Plots dabei herauskommen.

    Wieso sollen die Seile der gegenüberliegenden Seite nicht ziehen dürfen? Sie dürfen ziehen, soviel nötig ist um die Plattform gerade zu halten. Grade das ist ja die Kunst. Für alle Möglichen Positionen die Seile so einzustellen, dass die Plattform gerade gehalten wird (von auftretenden Schwingungen / Pendelbewegungen um die Ruhelage mal abgesehen).
    Weiterhin soll die Plattform ja auch 10 cm unter Ihren Aufhängepunkten bleiben, damit die benötigten Kräfte nicht zu groß werden.

    Zu den Motoren: Ich habe bisher noch keine kleinen Servomotoren / Servos gefunden von denen ich die Sensordaten auslesen kann. Für große Motoren ja, allerdings benötige ich keine Motoren mit mehreren Nm Drehmoment.
    Die kleineren aus dem RC-Bereich scheinen alle die Regelung integriert zu haben und über die Vorgabe eines PWM Signals einen korrespondierenden Winkel anzusteuern.

    Edit: Ich habe meinen Algorithmus für die Rechung mit Rotationen implementiert. Jede im Berech von +- 45° um jede Achse. Die maximale Belastung auf ein Seil ist dann 57.6962 N also bin ich (wie erwartet) mit meinen 60 N gut dabei.

    Edit numero 2: 8 Seile
    Geändert von FirefoxMetzger (08.03.2014 um 18:24 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
    Registriert seit
    27.08.2004
    Ort
    Kreis Starnberg
    Alter
    60
    Beiträge
    1.825
    Deinem Post, Geistesblitz, entnehme ich, dass ich die gewünschten Beschleunigungen einfach additiv dazurechnen darf.
    Das Kräftegleichgewicht gilt auch für den dynamischen Fall, klassisches Beispiel ist ein frei fallender Körper, der durch die Gravitationskraft = m*g beschleunigt wird. Die Gegenkraft ist eben gerade die der Beschleunigung entgegenwirkende Trägheitskraft = m*a. Sofern keine weiteren Kräfte (Luftreibung) einwirken gilt g=a, ansonsten (Vogelfeder) wird a entsprechend geringer.

    Die Komplikation mit dem Rechenaufwand kann ich momentan nicht nachvollziehen, vielleicht übersehe ich da etwas. Mein Ansatz wäre: eine bestimmte Pose soll angefahren werden, damit sind die Abstände der Umlenkrollen zu den Aufhängepunkten der Plattform definiert und können recht leicht im kartesischen Koordinatensystem ausregerechnet werden (Pythagoras oder Winkelfunktionen). Entsprechend ergeben sich die einzustellenden Seillängen.

    Modellbauservos gibt es auch als Seilwinde. Ob Standardservo oder Seilwindenservo: die gewünschte Stellung wird als Sollwert vorgegeben und vom internen Regelkreis in eine entsprechende mechanische Stellungsänderung umgesetzt, eine Ausgabe des Istwerts ist normalerweise nicht möglich (eventuell bei hochklassigen Digitalservos schon, das weiß ich nicht). Als Istwertgeber ist üblicherweise ein Potentiometer verbaut. Prinzipiell kann man sich so etwas selbst bauen, mit Getriebemotor, geeigneten Istwertgeber und zusätzlichem Regler inklusive Motortreiber. Solche Projekte werden hier im Forum auch immer mal wieder aufgemacht, ist aber vermutlich - je nach Anforderung an Genauigkeit und Dynamik - nicht ganz trivial.

Ähnliche Themen

  1. »Techday Seilroboter 2014«
    Von Roboternetz-News im Forum Neuigkeiten / Technik-News / Nachrichten / Aktuelles
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 19.02.2014, 11:50
  2. Was braucht man alles für einen einen elektrischen arm
    Von bauplan im Forum Suche bestimmtes Bauteil bzw. Empfehlung
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 21.05.2009, 16:55
  3. H-Brücke mit parallelen Z-Dioden
    Von doenertier im Forum Elektronik
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 31.07.2007, 14:34
  4. Was für einen Motor fur einen Rasenmäher?
    Von LLiinnuuxx im Forum Motoren
    Antworten: 76
    Letzter Beitrag: 07.11.2006, 20:15
  5. Suche einen Motor für einen Roboterarm
    Von Battle MC im Forum Motoren
    Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 22.03.2006, 06:50

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Labornetzteil AliExpress