Hallo,

Zitat Zitat von vohopri Beitrag anzeigen
das halte ich für ein Gerücht.

Die Thematik habe ich recherchiert und habe keine seriösen Quellen gefunden, die solche Ängste rechtfertigen würden.

Nur in extrem verseuchten Netzen (Industrie Werkshallen, wo riesige Maschinen laufen) würde ich für DIESE Schaltung und Anwendung Snubber vorsehen, wenn es zu Fehlzündungen kommt. Die Datenblätter und die eigenen umfangreichen Tests zeigten, dass das hier nicht nötig ist.
Empfindlich reagieren TRIACs besonders auf Spannungsspitzen.
Aus meiner Erfahrung bringt aber ein Varistor über dem TRIAC mehr, als das RC-Glied, welches allgemein empfohlen wird.
Primär verlangsamt das RC-Glied die Flankensteilheit und verhindert so eine Selbszündung des TRIAK durch ein zu hohes dU/dt. Transienten werden durch das RC-Glied auch etwas in der Spitzenspannung beschnitten, deshalb hilft es zumindest auch etwas gegen solche Spannungsspitzen.

Auch in deinem Haus kommt alle paar Monate mal ein 10kV-Transient vorbei, das Argument mit der Industrieumgebung ist nicht ganz stichhaltig.

Ich kannte einer der Entwickler einer der ersten elektronisch gesteuerten Verkehrsampeln, das war so um 1970. Die verwendeten TRIACS und hatten auch alle paar Monate Ausfälle der TRIACS. Da hat dann eine Transientenmessung gezeigt, was da so an Störspitzen so auf dem normalen Netz unterwegs ist.

Wegen der Robustheit verwendete man auch lange antiparallel geschaltet Thyristoren, an Stelle eines TRIACs, weil dir Thyristoren wesentlich robuster sind.

Bei meinen Designs sind immer Varistoren über dem TRIAC und ich hatte damit nie Ausfälle, ausser bei Kurzschlüssen.

Das krasseste was ich erlebt hatte, war ein Projekt Mitte der 80er.
Da wurde eine 1kW Heizung mit einem TRIAC-Modul geschaltet, Vollwellenbetrieb, also Modul mit Nulldurchgangsschaltung.
Die Module brannten immer wieder durch. Der Lieferant war auch ratlos und am Ende wurden 40A Module eingebaut, ohne Verbesserung. Auch zusätzliche RC-Glieder brachten nicht wirklich etwas.

Nach Nachrüsten eines Varistors war dann Ruhe. Waren einige 100 Geräte, weltweit verstreut und Teilweise auch im Labor. OK, bei den im Feld nachgerüsteten Geräten gab es nachträglich noch ein paar Ausfälle (Es wurde nur der Varistor nachgerüstet), da waren die Module schon zu sehr geschädigt.

Auch wenn du bei deinen Recherchen nicht viel gefunden hast, kann ich dir aus der Praxis anderes berichten (Ich war über 30 Jahre in der Entwicklung von Industriegeräten tätig). Immer wenn es Ausfälle eines TRIACs durch Spannungsspitzen gab, hatte dieser keinen Varistor. Mit Varistor gab es diese Probleme nicht. Wir haben jede Menge Varistoren, auch in fremden Geräten, im Feld nachgerüstet, damit dann Ruhe war.

MfG Peter(TOO)