Boston Dynamics war (indirekt) vor allem von amerikanischen Steuergeldern finanziert, richtig. Und übermäßig tiefsinnig ist es auch nicht, die Interessen der DARPA hinter ihrer Unterstützung Boston Dynamics' zu entdecken (wobei die Frage nach Krieg und Frieden übrigens für meine Begriffe immer eine politische und nie eine technische ist). Ich sprach aber von Google - die sind (wenn man mal einige Spitzfindigkeiten außen vor lässt) eher nicht von Steuergeldern finanziert. Und ich meinte Folgendes: die jüngsten Akquisitionen von Google im Bereich Robotik, insbesondere der humanoiden Robotik, stellen für mich ein klares Zeichen dafür dar, dass die (insb. humanoide) Robotik ihren Status als spinnerte, im Grunde nutzlose Animatronik (was sie heute unbestritten noch vielfach ist) überwindet, und zu einem kommerziell interessanten Zukunftsmarkt wird. Anders als viele andere Bereiche der Robotik, kann ich mir für humanoide Roboter nämlich durchaus eine Entwicklung vorstellen, wie sie das Automobil oder der Computer genommen hat. Wenn sie hinreichend nützlich sind (und das heißt bei weitem nicht perfekt), will buchstäblich jeder einen haben - mit allen irrationalen Motiven die an sowas typischerweise hängen. Und dass sich menschenähnliche Roboter gut in Arbeitsprozessen in enger Kooperation mit Menschen einsetzen lassen, ist ja auch keine ganz abwegige Idee. Ich persönlich würde Googles Gedankengänge (wenn ich mit diese personalisierte Redeweise einmal erlauben darf) eher in dieser Richtung vermuten, als in ihnen einen neuen bösen amerikanischen Rüstungskonzern zu sehen. Hab's aber auch generell nicht so mit Verschwörungstheorien.
Gruß
Malte
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