Das Konzept klingt erst mal super und toll. Auch die Idee, sich die Module zusammen zu suchen, wie man sie gerade braucht, ist überzeugend. Allerdings gibt es leider ein sehr großes Aber und damit wird das ganze vermutlich so schnell keinen Erfolg haben. Durch die Modulare-Bauweise wird der Platzbedarf deutlich größer, denn jedes Modul braucht sein Gehäuse und wenigstens die Verankerungspunkte und Kontakte zum nächsten. So muss man z.B. beim Camera-Modul Anschlüsse auf jeder Seite vorsehen um diese mit den anderen Komponenten, z.B. Batterie zu verbinden. Diese Anschlusspunkte werden Platz benötigen und müssen zum Teil sogar redundant angeboten werden, sonst lässt sich wieder nicht beliebig kombinieren. Das Ende vom Lied wird ein großer Klotz der zwar modular ist, aber mit der hoch integrativen Bauweise moderner Smarthphones nichts zu tun hat und keiner will mehr so einen Klotz in der Hose oder Handtasche herumtragen.

Abgesehen davon hat uns die Computerindustrie sehr deutlich gezeigt wie das mit der Komponentenbauweise funktioniert. Erst mal toll, aber nach zwei Jahren sind die Komponenten, dann doch so veraltet, dass man sich ein komplett neues System kauft (wieder aus Komponenten). Hinzu kommt, dass nach 2 Jahren Chip A mit Motherboard B nicht kompatibel ist, daher braucht man Chip C und Mainboard C, mit Mainboard C ist Grafikkarte A und B nicht kompatibel und daher wird auch hier auf C (welche zudem deutlich leistungsfähiger ist) verbessert. Alle C Komponenten passen natürlich nicht mehr ins A Gehäuse also braucht man hier auch ein neues und das Netzteil B, reicht für die Leistungsaufnahme von C nicht aus (oder ist schlicht nicht Steckerkompatibel). Am Ende kann man vielleicht noch die alte, lahme Festplatte und das DVD-Laufwerk verwenden. Ähnlich wird es nach meiner Vermutung auch mit einem modularen Handy laufen.

Einziger Vorteil solange die Komponenten A und B noch verfügbar sind, kann man diese bequem austauschen.

Übrigens zum Thema Altgeräte Entsorgung, die Hersteller würden wahnsinnig gerne noch mehr Altgeräte einsammeln denn: um 1g Gold zu erhalten muss man 100Tonnen Gestein durchsuchen, aber nur 1T alten Elektroschrott.
Nur leider sind die Verbraucher nicht gewillt ihre Geräte abzugeben, sondern horten sie lieber als Ersatzgerät in der Schublade, verkaufen sie weiter oder verschenken sie an Bekannte und Verwandte.