Ich denke, das die PWM im Prinzip richtig arbeitet.
Es wird ja an den Emittern der IC internen Treibertransistoren gemessen. ( Auf dem Bild im Datenblatt sinds ja die Kollektoren ).
Welches Oszi Bild zeigt sich an den Drosseln Tx2-A und Tx3-A?
Hier sollten die PWM Impulse mit in etwa gleichen Pegeln sichtbar sein.
Anhand der von Dir eingestellten Oszillogramme ist das Netzteil tatsächlich in Überlast.
Es ist ja ein Flip-Flop im IC und am zweiten Treiber liegen die Impuls ja dann noch mal gespiegelt an.
Der maximale Duty Cycle pro Ausgang ist 45%
Also sind die Treiber auf Vollast weil die Treiber ja diesen Wert erreichen. Eventuell schlägt da auch eine Duty Cycle Überwachung des TL494 zu?
Da es anscheinend nicht auf der Sekundärseite des Netzteiles liegt ( Fremdnetzteil mit 1A Stromentnahme ), müsste es an den Treiberstufen oder einer der Drosseln liegen. Das PWM Signal kommt anscheinend richtig aus dem TL494, aber das Netzteil baut aber keine Spannung auf.
Die Treiberstufe mit Q1 und Q2 sieht mir nach einer Push-Pull Stufe aus.
Das bedeutet die Transistoren werden wechselseitig eingeschaltet und legen somit an die Primärspule von ETD 39 einmal positive, dann wieder negative Spannung - also eine Wechselspannung an.
Am Knotenpunkt von C1 und C2 sollte die halbe Eingangsspannung anliegen. Ist das nicht so, den TL494 aus der Fassung ziehen, damit Q1 und Q2 keine Ansteuerung kriegen und noch mal messen. Achtung!!!!!!!!! die Spannung ist hier nicht Erdfrei! Also Trenntrafo benutzen.
Wenn das alles passt, die Kapazität von C8 überprüfen.
Hat der zu wenig Kapazität fließt zu wenig Strom in die Primärseite der Drossel. Der TL494 versucht das zu kompensieren = Überlast.
Eventuell funktioniert nur ein Kreis in der Primärseite von ETD39, oder eine der Drosseln ( Tx3, Tx2, ETD39 ) hat einen Kurzschluß oder eine Unterbrechung. Dann werden nur die positiven bzw. negativen Impulse übertragen. Der Trafo geht in die Sättigung und überträgt keine Leistung.
Um nicht an der gefährlichen Primärseite messen zu müssen würde ich mal vor den Dioden D1A und D1B messen.
Da sollte sich eine Wechselspannung zeigen, die über die Dioden die Elkos ( C3/C4/C5 ) auflädt.
Hast Du einen Trenntrafo? wenn ja könntest Du den mal in die Stromzuleitung reinmachen und mit dem Oszi die Spannung an der Primärspule von ETD 39 oszillografieren. Dort sollten sich positive mit negativen Impulsen Abwechseln ( siehe weiter oben im Text ).
Die Breite dieser Pulse ist von der Last abhängig.
Pass aber auf diese Stelle in der Schaltung ist nicht ganz ungefährlich. Bei vielen Oszilloskopen ist die Eingangsbuchse mit dem Schutzleiter der Netzspannung verbunden.
Ohne Trenntrafo macht das Bums, mit Trenntrafo liegt wieder eine Spannung gegen Erde an, also nicht mit den Fingern dran rumfummeln, so lange der Netzstecker des Netzteiles Strom hat.
Du musst erstmal rauskriegen in welchem Block das Problem liegt, dann kannst Du das defekt Bauteil identifizieren.
Einfach wildes drauflos Tauschen bringt hier nichts!
So ein Schaltnetzteil ist ein verrücktes Ding.
Ich hatte mal eins, da war nur die Kennlinie einer Diode nicht mehr richtig - Das hat ausgereicht, damit das Teil nicht mehr funktionierte.
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