Du sehnst dich nach kompakt und durchschaubar, aber sicher nicht nach DOS, sonst würdest du es dir ja einfach installierenEin wenig kann ich die Sehnsucht nach den kompakteren und durchschaubaren DOS-Anwendungen schon verstehen.
Das bei Windows kein Mensch mehr richtig durchblickt, liegt ja nicht daran, dass die Dateien so gross sind, sondern dass soviele davon von zig Anwendungen gemeinsam benutzt werden.
Wenn z.B. jedes Programm seine DLLs ím Programmordner statt im Systemverzeichnis speichern würde, würde das etwas mehr Plattenplatz kosten, die Programmierer könnten weiter auf fertige DLLs zurückgreifen, aber es wäre und jahrelang erspart geblieben, dass Programme sich die DLLs bei der Installation gegenseitig mit unterschiedlichen Versionen überschreiben.
Wenn in Windows nicht jeder Müll - am líebsten noch irgendwie kryptisch - in der Registry abgeladen würde, sondern wie z.B. in Linux halbwegs dokumentiert in ini- bzw. config-Dateien, würde das auch etwas mehr Plattenplatz kosten und wäre trotzdem übersichtlicher.
Dass das heute alles so toll ist, wollte ich damit gar nicht ausdrücken.Also so ganz toll ist das auch nicht alles wie du es beschreibst. Wenn denn wirklich alles funktionieren würde, dann würde ich dir voll zustimmen.
Dass heute wirklich noch viele Leute am DOS-Prompt und mit zeichenorientierten Programmen arbeiten möchten glaube ich aber auch nicht.
Das System zu warten und zu reparieren war unter Dos einfacher, weil jedes Programm in einem eigenen Ordner installiert wurde und die Programme überhaupt keine Berührungspunkte miteinander hatten.
Dass die Anwendungen selber einfacher zu bedienen war finde ich aber nicht. Bei DOS Programmen musste man doch meist wirklich noch in die Handbücher sehen. In den meisten Windows-Anwendungen findet man sich auch ohne Online-Hilfe und Handbuch schnell zurecht.
Bugs und Programmabstürze usw. gab es unter DOS damals auch.
Ich weiss nicht wie es dir ging, aber wenn ich mal richtig zurückdenke, musste ich meinen Rechner damals unter DOS sehr viel öfter neustarten als heute.
Heute hat man ein vielfaches an Programmen auf dem Rechner. MP3s, Soundbearbeitungen, Fotos, Bildbearbeitung, Filme, Videoschnitt, Internetforen, Online-Shopping, EMail, Chat, Filesharing, Messenger, Bild und Soundübertragung ...... gabs es damals alles gar nicht.
Sicherheitslücken und Sicherheitsprobleme wie wir sie heute haben, konnte es damals noch nicht geben, weil die Rechner noch nicht übers Internet vernetzt waren. Viren musste man sich damals mühselig per Disketten ins System schleusen, und das haben viele Leute damals erfolgreich bewerkstelligt
Dafür, dass man heute ein vielfaches an Applikationen verwendet, die zu einem grossen Teil noch irgendwie zusammenarbeiten, sind richtige Abstürze, Datenverluste usw. meiner Meinung nach im Vergelich zu früher wesentlich seltener geworden.
Klar lassen sich Bugs schwerer finden, wenn man grosse Teile der Sourcen gar nicht kennt und Komponenten verwendet von denen man die Sourcen nicht mal einsehen kann. Aber es hindert einen ja auch heute noch niemand dran, ein komplettes Programm selber zu schreiben ohne auf fremde Komponenten zurückzugreifen.Jeder Entwickler kennt nur seinen Teilbereich, Bugs lassen sich trotz definierter Schnittstellen immer schlechter finden.
Das blöde ist nur, dass das Programm dann wenn es endlich fertig ist schon lange völlig überholt und veraltet ist
Klar. Die Produktzyklen werden immer kürzer, der Wettbewerb immer härter, die Preise müssen immer niedriger werden, die Anforderungen werden immer höher, Standards ändern sich immer schneller....aber in den letzten 2 oder 3 Jahren hab ich eigentlich schon wieder das Gefühl das sich das langsam umkehren könnte wegen ständiger Rechner- oder Software-Problemen.
Ich glaube allerdings das grösste Problem ist, dass die Ansprüche immer unsinniger werden
Früher hat man sich Office Dokumente, PDFs, Multimediadateien, und was es sonst noch so alles gibt heruntergeladen und in der entsprechenden Anwendung geöffnet. Heute muss sich alles was es irgendwie gibt über Plugins, ActiveX usw. direkt im Browser öffnen lassen. Klar, dass dann jede kleine Fehler in irgendeiner Anwendung zur Sicherheitslücke für das ganze System wird.
Früher bekam jede Netzwerkanwendung einen eigenen Port und man konnte in der Firewall filtern was rein darf und was nicht.
Heute müssen Messenger, Multimedia-Streamig, Netzwerkfolder, Filesharing, Webkonferenzen und was es sonst noch alles gibt über Port 80 laufen, damits nicht in der Firewall hängen bleibt, obwohl man die doch eigentlich genau dafür installiert, dass man Filtern kann was rein und raus darf.
Früher hat man sich Updates und Patches seelber heruntergeladen und installiert und in Firmen wurde erst mal getestet obs auch funktioniert.
Heute muss sich jedes Programm selber mit dem Server verbinden, prüfen ob Updates da sind und die automatisch installieren. Kein Wunder, dass niemand mehr auseinanderhalten kann, was Spyware ist, was nützliche Funktionen sind, und warum ein Programm das gestern noch sicher war, heute plötzlich Sicherheitslücken hat oder mit anderen Programmen kollidiert.
Dass heute alles toll ist finde ich überhaupt nicht. Ich glaube nur, dass es bei den heutigen Programmen wesentlich wichtigere Probleme gibt als den Bedarf an Speicherplatz.
Was würde es nutzen, wenn ein Programm wieder auf eine Floppy passt? Wenn das dann tatsächlich jemand auf Floppy ausliefern müsste,müssten eine ganze Menge Leute erst mal loslaufen und sich ein passendes Laufwerk kaufen![]()
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